Tabellenführung „ist eine Sensation“
Vilzings Trainer Eibl schaut weiter von Spiel zu Spiel – Rückkehr zum gewohnten Rhythmus bereitet Freude

12.09.2023 | Stand 12.09.2023, 17:00 Uhr
Thomas Mühlbauer

Tobias Hoch (Nummer: 21) sorgte im Spitzenspiel gegen Aubstadt für den Treffer zum 2:0-Endstand. Foto: Simon Tschannerl

Die DJK Vilzing schreibt ihre Erfolgsgeschichte in der Fußball-Regionalliga Bayern weiter. Selbst große Sportzeitungen sind mittlerweile auf diese Erfolgsgeschichte aufmerksam geworden. Bei den Schwarz-Gelben genießt man unterdessen den Moment, wohl wissend, dass sich diese außergewöhnliche Situation wohl schon bald wieder ändern wird.

Denn, dass ein kleiner Dorfclub nach neun Spieltagen mit sieben Siegen und zwei Niederlagen an der Spitze der vierthöchsten Liga in Deutschland und der höchsten Amateurspielklasse im Freistaat steht, wird in jeder Chronologie der Saison 2023/24 zu finden sein. Und im zweiten Jahr in der Regionalliga zieht es auch die Zuschauer in größeren Massen ins Manfred-Zollner-Stadion. 1000 Zuschauer am vergangenen Freitag gegen den TSV Aubstadt darf getrost als Ausrufezeichen für den Spitzenfußball im Landkreis Cham gesehen werden. Und wenn Kufner & Co. schon so erfolgreich spielen, dann springt auch irgendwann einmal der Funke auf das sonst eher zurückhaltende Vilzinger Publikum über. Die Mannschaft genoss sichtlich den Applaus nach Spielschluss von der Tribüne.

Erfolgrezept: Hohes Pressing

Vilzings Trainer Josef Eibl war mehr als stolz auf sein Team: „Unsere Leistung war Wahnsinn. Was wir vor allem in der ersten Halbzeit gespielt haben, war grandios.“ Auch die zweite Hälfte sprach Eibl an, wie die Mannschaft hier geschlossen gegen den Ball gearbeitet hat: „Das ist absolut sensationell.“ Das hohe Pressing, welches Vilzing anschlug, damit kam Aubstadt wenig zurecht, was Eibl im Nachgang als Erfolgsrezept verbuchte.

Die Leistung der DJK ist umso bemerkenswerter, mussten die Schwarz-Gelben doch am Freitag auf mehrere Leistungsträger wie Franz Wendl, Jakob Zitzelsberger, Fabian Trettenbach oder Lukas Schröder verletzungsbedingt verzichten, sodass es schon dünn wurde auf der Auswechselbank. „Man sieht es: Wir haben einen kleinen Kader. Heute hat man das schon gemerkt, aber die Mannschaft, die auf dem Feld stand, hat sich in alles reingeschmissen und teilweise mit Krämpfen wieder weitergekämpft“, erklärte Eibl nach dem Schlusspfiff.

Mit dem neunten Saisonspiel ist auch eine erste Saisonphase abgeschlossen, in der die DJK durch viele Englische Wochen musste. Im September geht es nun wieder in den wöchentlichen Spielrhythmus zurück. Eibl ist sichtlich froh darüber: „Ich bin sehr froh darüber, gerade in der aktuellen Situation, mit den angeschlagenen Spielern. Jetzt kann man immer wieder eine Woche durchschnaufen.“

Die Tabelle will Eibl derweil gar nicht weiter thematisieren. So schaut er auch zukünftig weiter von Spiel zu Spiel, um auch in den kommenden Wochen fleißig zu punkten, bis irgendwann einmal die erste markante Hürde von 40 Zählern fällt. Tobias Hoch, der gegen Aubstadt den Treffer zum 2:0-Endstand erzielte, sagte nach der Partie: „Ich denke, das war ein hartes, enges Spiel. Wir waren eiskalt vor dem Tor und nehmen die Punkte mit.“ Zu seinem eigenen Treffer, bei dem der Aubstadter Torhüter nicht gerade eine glückliche Figur machte, erklärte Hoch: „Mich hat es gewundert, dass mich der Innenverteidiger nicht angreift. Und dann sehe ich, kurz vorm Abschluss, dass der Torwart den Schritt hin zu einer Flanke macht, da dachte ich mir nur, Feuer frei und ab ins kurze Eck damit.“ Gerade die zweite Hälfte war nach der Vielzahl an Englischen Wochen enorm hart, wie auch Hoch deutlich machte.

Spieß umgedreht

Vilzings Kapitän Christian Kufner, war nach Spielschluss ebenfalls nur voll des Lobes über seine Teamkollegen: „Nach diesen Englischen Wochen hat das heute richtig weh getan. Nach dem Pokalspiel am Dienstag wollten wir den Spieß umdrehen und das ist uns gelungen.“ Über 90 Minuten stufte Kufner den Dreier als verdient ein. Dass der Tabellenführer und der Tabellenzweite aufeinandertrafen, wurde auch am Feld schnell deutlich, wie Kufner anmerkte: „Man hat es von Beginn an gemerkt, dass dies ein Spitzenspiel ist, auf hohem Niveau ist. Beide Teams stehen da zu Recht oben.“

Auch ist es einfacher zu regenerieren, wenn man nun in den normalen Rhythmus zurückkehrt. Zu der Ausbeute von 21 Punkten nach neun Spieltagen meinte Kufner: „Das hat man sich vor der Saison so nicht vorstellen können, letztes Jahr wären wir beinahe in die Relegation gegangen. Von daher ist es eine Sensation.“