Schalding siegt 5:0
Rekord-Tor und Dult-Feuerwerk: Brückl, Drofa und Co. überrollen Ansbach

09.09.2023 | Stand 12.09.2023, 16:10 Uhr

Jubel in grün-weiß: Der SV Schalding feierte am Samstag seinen zweiten Saisonsieg beim 5:0 gegen Ansbach. Chris Brückl (r.) machte mit dem 4:0 den Deckel drauf auf diese Partie. −Foto: Andreas Lakota

Das ist mal eine Ansage! Im Kellerduell der Regionalliga Bayern überrollt der SV Schalding am Samstagnachmittag die Spvgg Ansbach, siegt nach einer bärenstarken Leistung mit 5:0. Die Mannschaft von Trainer Stefan Köck zeigt trotz hochsommerlicher Temperaturen enorm viel Spielfreude und Zug zum Tor, feiert am Ende völlig verdient den wichtigen zweiten Saisonsieg.

Voll in die Karten spielt dem SVS natürlich der Blitzstart – und das schnellste grün-weiße Heimtor in der Regionalliga Bayern überhaupt. Keine 60 Sekunden sind gespielt, als ein Ansbacher Verteidiger eine Raml-Flanke unglücklich an den zweiten Pfosten verlängert, wo Jonas Goß aus kurzer Distanz versenkt. Die Gäste sind geschockt von diesem frühen Rückschlag, kommen nicht in die Zweikämpfe und müssen schon nach sieben Minuten das 0:2 schlucken. Nach einem traumhaften Steckpass von Chris Brückl ist erneut Goß zur Stelle, bleibt allein vor Keeper Heiko Schiefer cool und trifft ins lange Eck.


Fotostrecken vom Spiel:
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2:0 – und Schalding bleibt auf dem Gaspedal. Immer wieder brennt es in Ansbachs Strafraum, deren mitgereisten Fans zunächst vergeblich lautstark anfeuern – nur der Pfosten verhindert das frühe 3:0 durch Christoph Szili. Gäste-Coach Christoph Hasselmeier ist sauer, schickt schon früh sein gesamten Personal von der Auswechselbank zum Aufwärmen.

Drofa macht schon kurz vor der Pause den Deckel drauf



Erst nach 25 Minuten nimmt der Gastgeber etwas Tempo raus. Das rächt sich beinahe, denn mit dem ersten guten Angriff bietet sich für Ansbach gleich die riesen Chance, doch Florian Seefried scheitert aus kurzer Distanz am sensationell reagierenden Max Böhnke sowie an Johannes Stingl, der per Kopf klärt. Die Möglichkeit gibt den Gästen neuen Mut, in der Folge ist die Partie offen, Ansbach hat noch eine gute Gelegenheit durch Michael Sperr, doch kurz vor der Pause ziehen die Schaldinger nochmals das Tempo an – und machen den Deckel drauf. Goß schickt Drofa, der ist zu schnell für seinen Gegenspieler, vernascht dann auch noch Keeper Schiefer und schiebt zum 3:0 ein. Mit Standing Ovations werden die Grün-Weißen in die Kabine verabschiedet.

Gleich nach der Pause verdrängen die Schaldinger dann letzte Zweifel, dass in dieser Partie noch etwas passieren könnte. Eine Schnabel-Flanke legt Zillner per Kopf klug zurück, im Zentrum ist Brückl frei, versenkt überlegt mit der Innenseite (51.). Ansbach, das zur Pause dreimal getauscht hatte, ist komplett bedient, bringt gar keinen Fuß mehr auf den Rasen. Negativer Höhepunkt dieses gebrauchten Tags: Luca Ruin haut eine Drofa-Hereingabe ins eigene Tor (69.). In der Folge wechselt Köck fleißig durch, schont einige Kräfte für das Dienstags-Nachholspiel gegen Illertissen. Am Ende sehen die rund 600 Zuschauer einen völlig verdienten Heimsieg gegen einen Gegner, der viel zu viele Fehler macht und sogar noch höher verlieren hätte können.

Das sagen die Trainer

„Mein Fazit wird nicht lange dauern. Es war eine desolate Leistung von der ersten bis zur letzten Minute. Wir haben unzählig viele Fehler gemacht und nie Zugriff gefunden. Es war auch ein in der Höhe verdienter Sieg“, sagt hinterher ein völlig bedienter Gäste-Trainer Christoph Hasselmeier. Und weiter: „Es ist total traurig, weil wir sehr weit hergefahren sind und viel investiert haben. Auch für unsere Fans tut es mir sehr leid. Wir brauchen jetzt mal ein paar Tage, um uns zu sammeln, dieses Spiel muss erst einmal sacken.“

„Ungewohntes Schalding-Feeling, dass das Spiel rechtzeitig entschieden ist, kennen wir hier eigentlich nicht. Ich hoffe, jeder hat diese Momente mal genießen können“, sagt Stefan Köck. Nach der frühen Führung haben man dominiert, der „Gegner hat zwar dann mal kurzeitig eine Lösung für unsere Spielweise gefunden, aber das haben wir auch rasch wieder in den Griff bekommen“, urteilt der SVS-Coach und fügt an: „Alles in allem waren wir sehr präsent, hatten eine gute Stimmung auf dem Platz und haben am Ende auch in der Höhe verdient gewonnen.“