Es geht um Platz in der Bayernliga Süd
Wird Bastian Schweinsteigers Ausbildungsverein zum ersten Relegationsrundengegner des FC Ehekirchen?

12.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:11 Uhr |

War als Nachwuchskicker zwischen 1992 und 1998 für den TSV 1860 Rosenheim am Ball: Weltstar Bastian Schweinsteiger. Foto: dpa

Ein Fußball-Bayernligist aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, das hätte schon Charme. Zugegeben: Mit zwei Auswärtsniederlagen innerhalb von nur drei Tagen hat der FC Ehekirchen die Chance auf den Direktaufstieg fast schon verspielt. Aber selbst, wenn es nicht auf dem kürzesten Weg klappen sollte: Die Schwarzweißen könnten am Ende sehr wohl noch nach oben klettern – über die Relegation.

Nur gegen wen? Die Antwort darauf ist momentan einfach: Man weiß es schlichtweg noch nicht. Sicher ist bislang nur, dass am Ende der Punktrunde insgesamt zwölf Releganten um drei freie Plätze in den zwei Bayernligen (Nord und Süd) kämpfen werden. Für sieben dieser Teams geht’s hierbei um den Klassenerhalt – während die restlichen fünf die jeweiligen Vizemeister aus den fünf Landesligen sind und dementsprechend einen triumphalen Aufstieg anpeilen.

Wie eben der FC Ehekirchen. Bloß bevor am Ende tatsächlich die Sektkorken knallen könnten, müssten die Schwarzweißen gleich zwei Relegationsrunden mit jeweils Hin- und Rückspiel erfolgreich überstehen. Die genaue Auslosung hierfür wird zwar erst am späten Nachmittag des 27. Mai beim Bayerischen Fußballverband vorgenommen – aber bereits jetzt steht fest, dass es der FCE zunächst mit einem Bayernligisten aus der Südgruppe zu tun bekommt.

Stand jetzt könnte das zum Beispiel der TSV 1860 Rosenheim sein – also jener Traditionsklub, bei dem einst auch schon der spätere Weltmeister Bastian Schweinsteiger (kleines Foto) das Fußballspielen erlernt hatte. Aber nicht nur er. Beispielsweise Thomas Broich, Julian Weigl, Tobias Schweinsteiger oder Peter Közle besitzen ebenfalls eine rotweiße Vergangenheit. Nur vom Glanz früherer Jahre ist beim TSV 1860 nicht mehr viel übrig geblieben. Vor zwölf Monaten war er sang- und klanglos aus der Regionalliga abgestiegen – und jetzt droht ihm eine Etage tiefer ein erneuter Absturz.

Ebenfalls ein potenzieller FCE-Gegner in der ersten Relegationsrunde: Türkspor Augsburg. Der 1972 gegründete Verein, der seine Heimpartien im Stadtteil Haunstetten austrägt, ist momentan die fußballerische Nummer drei in der Fugger-stadt – hinter dem FCA und dem TSV Schwaben. Seit 2019 kickt er ohne Unterbrechung in der Bayernliga Süd – in welcher er zurzeit aber nur an drittletzter Stelle zu finden ist.

Oder geht’s für die Ehekirchener zunächst gegen den VfR Garching? Auch das ist, zumindest nach momentanem Stand, absolut möglich – denn die Münchner Vorstädter müssen sich aktuell mit dem viertletzten Tabellenrang in der Bayernliga Süd begnügen. Auch der VfR hat, wie der bereits erwähnte TSV 1860 Rosenheim, schon deutlich bessere Zeiten als die jetzigen gesehen. In der Saison 2014/15 sowie von 2016 bis 2021 war er sogar fester Bestandteil der Regionalliga Bayern gewesen – im ersten Jahr davon gemeinsam mit der SpVgg Unterhaching, seinem prominenten Partnerverein aus dem Süden von München.

Ein weiterer Kandidat, der erste Ehekirchener Kontrahent in der Relegation zu werden, ist der seit 2014 in der Bayernliga Süd beheimatete TSV Dachau 65. Wobei dieser sehr wohl noch die Chance hat, sich auf direktem Weg zu retten – denn sein Rückstand auf den dafür nötigen 13. Tabellenrang beträgt nur drei Zähler.

Dort befindet sich zurzeit der TSV Nördlingen. Also könnte er ebenfalls noch in die erste Relegationsrunde rutschen – ebenso wie der FC Deisenhofen oder der SV Erlbach, die wiederum nur einen Zähler vor den Riesern stehen. Auf der anderen Seite hofft der VfB Hallbergmoos, den letzten Tabellenrang (und damit einzigen Direktabstiegsplatz) vielleicht doch noch an den TSV 1860 Rosenheim loszuwerden.

Ja, es gibt am Tabellenende der Bayernliga Süd noch viele offene Fragen. Und so bleibt dem FC Ehekirchen, falls er denn tatsächlich Vizemeister der Landesliga Südwest wird, nichts anderes übrig, als geduldig auf seinen ersten Relegationsgegner zu warten. Ein klangvoller Name wird’s jedoch allemal sein.

SZ