Hitzeschlacht ohne Tore
Landesliga: TSV Jetzendorf muss sich gegen Schlusslicht VfL Kaufering mit einem 0:0 zufrieden geben

10.09.2023 | Stand 12.09.2023, 15:32 Uhr
Horst Kramer

War bei den Jetzendorfern meist in guten Händen: Kauferings Manuel Detmar (links), um den sich hier Marius Fiederer kümmert. Der TSV-Rechtsverteidiger musste nach 34 Minuten mit einer Zerrung vom Feld. Dafür konnte Stefan Nefzger sein Heim-Comeback nach langer Pause feiern. Foto: Kramer

Womöglich war es das letzte Hitzespiel des Jahres, das der Südwest-Landesligist TSV Jetzendorf am Sonntag gegen den Ligaletzten VfL Kaufering mit einen 0:0 hinter sich gebracht hatte. Ein halbes Dutzend Spieler auf beiden Seiten sanken jedenfalls nach den 96 Minuten ausgepumpt zu Boden – alle hatten sich den einen Punkt redlich verdient. Die Jetzendorfer etwas mehr, angesichts ihrer vielen vergebenen Chancen. Indes hätten auch die Spieler vom Lechufer drei Punkte mitnehmen können – die Gelegenheiten dazu waren jedenfalls da.

Jetzendorfs Trainer Stefan Kellner war zufrieden mit dem Resultat: „Es ist ein weiterer wichtiger Zähler gegen den Abstieg.“ Er erinnerte an eine ähnliche Partie, das 0:2 (0:0) gegen den TSV Gilching-Argelsried vor einem Monat, die seine Mannschaft in den letzten zehn Minuten aus den Händen gegeben hatte. „Wir haben dazu gelernt“, meinte Kellner.

Gerade in der ersten Hälfte schenkten sich beide Mannschaften nichts, Kellner sprach von einem „offenen Schlagabtausch.“ Nach der Pause schienen die Hausherren die Oberhand zu gewinnen. Dass keine Treffer fielen, grenzte eigentlich an ein Wunder. Schon in der Anfangsphase hatte Kauferings auffälligster Mann, Manuel Detmar mit der Nummer zehn, eine gute Einschussmöglichkeit. Nach einer zu kurz geratenen Rettungsaktion von Jetzendorfs Torwart Jeremy Manhard vergab er jedoch (7.). Auf der anderen Seite tunnelte Stefan Stöckl Keeper Michael Wölfl von der Außenlinie, doch lauerte dahinter kein Grün-Weißer, um die Kugel über die Linie zu befördern (10.). Jedes Mal gefährlich waren die Ecken von Dominic Reisner (rechts) und Maximilian Kreitmair (links). Doch der Kauferinger Kasten blieb wie vernagelt.

Nach dem Seitenwechsel prüfte Kreitmair den gegnerischen Schlussmann mit einem sehr harten 25-Meter-Freistoß: Wölfl musste prallen lassen, doch kein Jetzendorfer staubte ab (58.). In den letzten 20 Minuten schwanden auf beiden Seiten die Kräfte und die Konzentration. An Chancen mangelte es dennoch nicht. Etwa als Stöckl sich rechts durchtankte und von der Grundlinie zu Reisner passte. Der Torjäger legte maßgerecht für Kreitmair auf – der Kapitän verpasste indes den richtigen Moment zum Abschluss, als er sich den Ball von rechts auf links legte (70.).
Kurz darauf forderten die Gäste vehement einen Elfmeter, weil Jetzendorfs Abwehrstratege Wojciech Fassl den frisch eingewechselten Wolfgang Baumann im Strafraum energisch vom Ball trennte – und mit der Kugel am Fuß davon stürmte (77.). Klar, dass Schiedsrichter Julian Neumann das Kugelzeichen für „Ball gespielt“ andeutete. Auch die letzten Ecken brachten keine Erlösung, so dass der Referee dem Treiben schließlich ein schiedlich-friedliches Ende bereitete.

Der TSV Jetzendorf nimmt im breiten Mittelfeld, das vom Dritten Aindling (17 Punkte) bis zum 13. Oberweikertshofen (13) reicht, nun Rang neun mit 15 Zählern ein. Am kommenden Sonntag besucht der TSV den Tabellenführer TSV Schwabmünchen (20 Punkte). Die Schwaben mussten am Wochenende überraschend mit 0:1 beim SC Oberweikertshofen Federn lassen. Anpfiff ist um 15 Uhr.

PK


TSV Jetzendorf: Manhard – Fiederer (34. Nefzger), Kothmair, Fassl, Rist – Raabe (74. Helmeier), Geuenich, W. Beiz – Kreitmair, Reisner, Stöckl. – Schiedsrichter: Neumann (SV Wörth). – Zuschauer: 235.