Der TSV Jetzendorf hat im zweiten Spiel der Frühjahrsrunde der Landesliga Südwest einen fulminanten und enorm wichtigen Sieg eingefahren: 5:2 (4:0) hieß es am Ende gegen den TV Erkheim – ein starker Gegner, der sich auch nach Fünf-Tore-Rückstand nicht hängen ließ.
Umso höher ist der Jetzendorfer Erfolg zu bewerten. „Die Basis war unsere Effizienz bis zur Pause“, analysierte TSV-Spielertrainer Alexander Schäffler nach dem Abpfiff. Jetzendorfs Torjäger Dominic Reisner brachte das Team auf die Siegesstraße: mit einem Handelfmeter (1:0, 11. Minute) und einem Traumtor, das es in jede Video- oder TV-Auswahl schaffen würde – wenn im Lowa-Stadion eine Kamera installiert wäre (2:0, 28.). Das 3:0 von Wlad Beiz (30.) und Stefan Nefzgers wichtiger Treffer zum 4:0 (45.+1) standen dem freilich kaum nach. Als Seppi Keimel zum 5:0 erhöht hatte, ließ die Konzentration der Oberilmtaler ein wenig nach. Die Gäste verkürzten noch durch ihren Goalgetter Fabian Krogler auf 5:1 (71.) sowie durch Bastian Scheel auf 5:2 (86.).
Die Partie war trotz des Schützenfestes alles andere als ein Selbstläufer. Beide Mannschaften fighteten mit offenem Visier. Beide Vereine waren im vergangenen Sommer aufgestiegen, beide kämpfen aktuell um den Klassenerhalt – der TSV vielleicht mit ein bisschen mehr Selbstvertrauen nach dem 3:1-Auswärtssieg beim VfL Kaufering vor einer Woche.
Schon nach drei Minuten eroberte Benedict Geuenich das Leder an der rechten Außenbahn und steckte zu Reisner durch. Der frühere Hachinger U23-Profi legte mit der Hacke auf Wlad Beiz ab – dessen Schuss strich nur knapp am linken Pfosten vorbei (3.). Kurz darauf war für Geuenich die Partie mit einem Cut in der Stirn vorbei (7.).
Dann folgte der erste Treffer: Max Kreitmair war auf der linken Seite durchgebrochen und flankte in den Strafraum. Der Erkheimer Innenverteidiger Matthias Vogel streckte seinen linken Arm aus – Reisner donnerte den fälligen Strafstoß in die Maschen. Ein perfekter Start für den TSV (11.). Beide Mannschaften erhöhten in der Folge das Tempo, mit klaren Pässen und schneller Überbrückung des Mittelfelds – ein Match für Fußball-Feinschmecker. Dazu zählte auch ein 40-Meter-Pass von Martin Öttl über die gesamte Abwehr der Schwaben, genau in den Sprintweg von Reisner. Der ließ das Leder zweimal aufhüpfen und nagelte es volley unter die Latte (2:0, 28.). Bevor die Erkheimer wussten wie ihnen geschah, zappelte die Kugel schon wieder im Netz. Diesmal nach einem Angriff über fünf Stationen bis zu Wlad Beiz (3:0, 30.).
Die Erkheimer gaben sich noch nicht geschlagen. Krogler wollte schon jubeln, als er mit einem Geschoss aus zwölf Metern den TSV-Schlussmann Jeremy Manhard auf dem falschen Fuß erwischt zu haben glaubte. Doch irgendwie bekam der Keeper doch noch die Kurve und entschärfte die Kugel (45.). Eine enorm wichtige Parade, denn ein Anschlusstreffer kurz vor der Pause hätte den Gästen enormen Rückenwind gegeben. Stattdessen ließ Nefzger die Jetzendorfer jubeln, als er den Ball aus 18 Meter genau in den Winkel zwirbelte (4:0, 45.+1).
Das war die Vorentscheidung. Die beiden Teams blieben auch nach der Pause ihrer offensiven Linie treu. Tatsächlich fielen jetzt aber nur noch drei Treffer. Am Sieger änderten sie nichts mehr.
Der TSV Jetzendorf hat sich mit 31 Punkten auf Platz sechs vorgearbeitet und damit sieben Zähler Vorsprung auf den obersten Relegationsrang 14 und den SV Mering. Schäffler sprach von einem „enorm wichtigen Sieg“ und mahnte: „Nun gilt es, die Konzentration hoch zu halten.“ Am kommenden Samstag besuchen die Oberilmtaler den 15., TSV Gersthofen (19 Punkte). Anpfiff 14 Uhr.
htk
TSV Jetzendorf: Manhard – Radlmeier (72. Pohlmann), Kirmair, Papadopoulos, Öttl – Nefzger (63. Liebl), Grauvogl (80. S. Beiz), W. Beiz (87. Liebl) – Geuenich (12. Keimel) – Kreitmair, Reisner (63. Raabe).
Tore: 1:0 Reisner (11. HE.), 2:0 Reisner (28.), 3:0 W. Beiz (30.), 4:0 Nefzger (45.+1), 5:0 Keimel (62.), 5:1 Krogler (71.), 5:2 Scheel (86.). – Schiedsrichter: Kraljic (Tölz). – Zuschauer: 275.
