Dass der VfR Neuburg vier Spiele in Folge gewonnen hat – darunter sogar beim Spitzenreiter in Wertingen – ist einerseits gut für sein Punktekonto und seine Tabellensituation in der Bezirksliga Schwaben Nord. Aber es gibt noch eine größere Dimension: Der derzeitige Höhenflug ist auch eine Bestätigung für den im Sommer eingeschlagenen Weg. An diesem Samstagnachmittag (Anstoß um 14 Uhr) kommt der FC Günzburg in die Sparkassen-Arena.
Neuburg, nicht Bielefeld oder Mönchengladbach
Genugtuung ist wohl das falsche Wort. Denn Helmut Meier, der Fußballabteilungsleiter des VfR Neuburg, ist im Grunde ja ein sehr besonnener Zeitgenosse, der niemandem etwas beweisen muss. Dass derzeit alles so zu laufen scheint, wie es sich Meier und die anderen VfR-Verantwortlichen im Sommer überlegt (und erhofft) hatten, freut den Abteilungsleiter natürlich trotzdem. „Es gibt uns in gewisser Weise Recht, dass wir auf die Jungs vertraut haben“, sagt er. Auch nach ein paar schwierigen Phasen – zu Beginn der Saison im Sommer und nochmals vor ein paar Wochen − habe man sich nicht nervös machen lassen. „Mit der Entwicklung können wir jetzt umso zufriedener sein“, betont Meier.
Diese Entwicklung, von der der Abteilungsleiter spricht, führte zuletzt zu vier Siegen in Folge, drei davon auswärts – ohne ein einziges Gegentor. Meier landet da schnell beim „Vater“ dieses Erfolgs, bei Trainer Marco Küntzel. Der ehemalige Bundesligaprofi (66 Spiele) habe die Aufgabe mit ganzem Herzen angenommen. Eine Klage, beispielsweise über „nur“ Bezirksliganiveau, gebe es da mit keiner Silbe. „Man hört von ihm in diesem Zusammenhang nie etwas über frühere Zeiten“, sagt Meier. Zum Beispiel über Bundesligazeiten in Bielefeld, Cottbus oder Mönchengladbach. Oder aber über die Jahre als Jugendtrainer mit besseren Möglichkeiten und Rahmenbedingungen (zuletzt bei der U19 von Carl Zeiss Jena). „Marco ist jetzt mit vollem Einsatz Trainer in der Bezirksliga“, sagt Meier. „Er lebt den Verein, ist dadurch auch ein echtes Vorbild.“
Dazu komme mit Co-Trainer Sebastian Habermeyer (sieben Tore, sieben Vorlagen) das „Herzstück der Mannschaft“ auf dem Platz. „Beide verstehen sich richtig gut, arbeiten super zusammen“, bilanziert Meier. Das alles strahle nun immer mehr auf die junge, manchmal noch unerfahrene, aber talentierte und zusammengewachsene VfR-Mannschaft aus, „deren Potenzial jetzt immer besser zum Vorschein kommt“, sagt der Neuburger Fußballchef.
Ohne „richtigen“ Torwart gegen den FC Günzburg
So werde man auch Phasen besser und ohne schlechte Stimmung überstehen, in denen es möglicherweise mal wieder anders laufen könnte. Beim Heimspiel gegen den FC Günzburg gibt es beispielsweise die Herausforderung, dass alle etatmäßigen Torhüter fehlen. Nils Lahn, eigentlich Feldspieler, wird einspringen. „Wir haben volles Vertrauen in ihn“, sagt Meier. Zumal die Defensive des VfR in den vergangenen Wochen so stabil stand, dass auch der (sehr sichere und erfahrene) Stammkeeper Moritz Maiershofer nicht wahnsinnig viel zu tun hatte. „Es geht bei uns eh nur über die mannschaftliche Geschlossenheit“, sagt Meier. Ein paar Punkte wolle man in den verbleibenden drei Spielen in diesem Kalenderjahr noch holen – um sich dann ohne Genugtuung, aber umso zufriedener in die verdiente Winterpause zu verabschieden.
DK
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