Fußball im Bezirk Niederbayern
TSV Langquaid spielt die beste Herbstrunde seit Bezirksligazugehörigkeit – trotz schwindender Kräfte

05.12.2023 | Stand 05.12.2023, 8:33 Uhr

Attraktion: Am zweiten Spieltag der Bezirksliga Niederbayern West lockte das Derby gegen TV Schierling (in Rot) 900 Zuschauer ins Langquaider Waldstadion. Gastgeber TSV Langquaid (in Blau) setzte sich mit 3:0 durch. Foto: Alexander Roloff

Fußball-Bezirksligist TSV Langquaid hat sich vom Abstiegskämpfer im Vorjahr zu einem Top-Fünf-Team der Staffel Niederbayern West 2023/24 entwickelt. Über weite Strecken der Herbstrunde bestand Kontakt zu den beiden Spitzenteams. TSV-Trainer Benjamin Flicker erklärt, warum der Kontakt gerissen ist und warum der Kreispokal der Türöffner für eine erfolgreiche Frühjahrsrunde sein soll.

Nach 19 Partien winterten die Laabertaler punktgleich mit dem Rangdritten TV Aiglsbach mit 33 Zählern und 37:26 Toren ein. „Rückblickend sind wir mit der Saison sehr zufrieden. Vielleicht wäre Platz zwei dringewesen, aber wir haben unser volles Potenzial am Schluss nicht mehr auf den Platz bekommen“, so Flicker.

Aufgrund etlicher Verstärkungen sei zu hören gewesen, dass alles andere als Platz eins oder zwei eine Enttäuschung wäre. „Wir haben die Sache aber anders eingeschätzt: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Kader verbessert, das Team hat sich einen Platz unter den besten fünf Mannschaften zum Ziel gesteckt.“

Namhafte Neuzugänge

Mit Aron Bice (Kareth), Christian Ludwig (Kareth), Stefan Schauer (SV Kasing), Siegfried Ludwig (früher Kareth), Luis Sarisakal (Fortuna Regensburg) und Filip Cvetkovic (SV Oberglaim) waren sechs Neuzugänge zu integrieren. „Wir haben darauf geachtet, gut ausgebildete Spieler zu holen, die langfristig eine Perspektive in Langquaid haben und dem Verein auch eine Perspektive geben.“

Die bisherige Bilanz könne sich sehen lassen: „Wir sind punktgleich mit dem drittplatzierten TV Aiglsbach – vom Leistungsvermögen gehören wir genau da hin.“ Unterm Strich steht die beste Herbstrunde des Vereins seit Erreichen der Bezirksliga zu Buche. Selbst im Aufstiegsjahr 2013/14 griff Langquaid zum Frühjahrsbeginn von Position sechs aus an. „Wir befinden uns in einer Phase der Entwicklung, die noch nicht abgeschlossen ist. Zeiten, in denen es nicht läuft und Anpassungen notwendig sind, gehören dazu.“

Das angedachte System mit hohem Pressing und aggressivem Fußball habe das Team „in dem ein oder anderen Spiel besser umgesetzt, aber leider ist es nicht immer gelungen.“ Die erste Partie ging am zehnten Spieltag beim FC Dingolfing verloren (0:3). Die Niederlage gegen FC Walkertshofen (3:4) hätte aus Flickers Sicht nicht sein müssen.

Auch die Punktverluste gegen TuS Pfarrkirchen und TV Aiglsbach seien vermeidbar gewesen. Mit Niederlagen gegen ASCK Simbach – „Beim 0:2 sind wir zu spät aufgewacht“ – und in Teisbach (0:4) – „Das war eine furchtbare Leistung“– klang die Herbstrunde aus. Schwer wog in der letzten Saisonphase auch die Verletzung von Torjäger Daniel Beerschneider, der in den letzten fünf Partien verletzt pausierte. „Die Spieler waren froh über die Winterpause“, sagt der 37-jährige Flicker.

Bleibende Erinnerung

Nicht unerheblichen Anteil am Kräfteverlust hatte der August mit zahlreichen Pokalauftritten in alter und neuer Pokalrunde. Highlight war die Partie gegen SSV Jahn Regensburg in der zweiten Hauptrunde des BFV-Pokals (1:4) vor 1859 Zuschauern im Waldstadion.

Im Winter sollen die Kräfte neu gebündelt werden. Mit einer sechs- bis siebenwöchigen Vorbereitung soll die Vorbereitung mit Fokus auf das Kreispokalhalbfinale gegen Ligaprimus FC Ergolding (17. März, in Langquaid) ausgerichtet werden. „Wir wollen ein Signal setzen“, so Flicker. Vom erfolgreichen Einstieg ins Frühjahr verspricht sich der TSV-Trainer einen Impuls für den Start in die Restrückrunde.

Am 23. März entfacht mit dem Landkreisderby gegen ATSV Kelheim der Kampf um die restlichen Zähler. „Unser Blick ist nach vorne gerichtet. Ab dem Derby können wir schauen, was noch möglich ist“, so Flicker. Der vom Team anvisierte Platz unter den besten Fünf der Liga sei realistisch. „Aber wir müssen unser Niveau der ersten Saisonphase wieder erreichen.“ In der Testphase steht ein Freundschaftsspiel gegen die U21 vom TSV 1860 München auf dem Programm.

Außerdem wird gegen weitere Gegner aus dem Raum Oberbayern getestet. Im März geht es in ein viertägiges Trainingscamp nach Ungarn.