Fußball im Bezirks Niederbayern
Rote Karte entscheidet das Derby zwischen Abensberg und Kelheim

Kelheim gewinnt das Duell mit Abensberg – Rote Karte entscheidet

31.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:32 Uhr

Nachbarduell: TSV Abensberg (in Schwarz) legte den besseren Start hin, am Ende jubelte Kelheim über drei Punkte. Foto: Nicole Seidl

Traditionell bietet das Fußball-Bezirksligaderby zwischen TSV Abensberg und ATSV Kelheim ein Schmankerl im Vorfeld des Gillamoos. Auch die diesjährige Auflage hatte es in sich. Beide Seiten entfachten zum Auftakt ein kleines Feuerwerk.

Zwei Treffer in der Anfangsphase deuteten ein spannendes Kräftemessen an. Für den Spielausgang spielte aber eine Rote Karte die entscheidende Rolle. Am Ende schnappte sich Kelheim mit 3:1 (2:1) die volle Punktzahl. Den besseren Start erwischten die Hausherren: Abensbergs Felix Neuhauser sorgte für die erste Jubelszene des Abends, als er in der zweiten Minute eine Kombination über mehrere Stationen mit dem 1:0 veredelte. Die Gäste brauchten einige Minuten, um den frühen Rückstand zu verdauen.

ATSV Kelheim reagiert zügig auf den Rückstand



Mit der ersten gefährlichen Aktion schlug der ATSV erfolgreich zurück: Max Heberlein markierte den 1:1-Ausgleich (10.). In der 21. Minute geriet Abensberg durch die Rote Karte für Tom Scheuchenpflug in Unterzahl. Schiedsrichter Jonas Unterholzner ahndete ein Foulspiel Scheuchenpflugs an Johannes Kürzl als Notbremse mit Platzverweis. „Eine fatale Fehlentscheidung – das war der Knackpunkt des Spiels“, so Manuel Heinrich, Sportlicher Leiter vom TSV Abensberg.

Scheuchenpflug habe das taktische Foul 20 Meter vor dem Abensberger Tor nicht als letzter Mann verursacht. Laut Heinrich befanden sich zwei weitere TSV-Akteure näher zum eigenen Gehäuse. Zudem habe der gefoulte ATSV-Spieler den Ball vom Tor weg gespielt. „Aus unserer Sicht war die Auslegung eine sehr glückliche Entscheidung“, sagt Christian Gottschalk, Sportlicher Leiter vom ATSV Kelheim.

Besonders bitter für Abensberg: Den anschließenden Freistoß wuchtete Dominik Schandri zum 1:2 ins TSV-Gehäuse (23.). Ab diesem Zeitpunkt flachte die Partie ab. Kurz vor der Pause kassierte ATSV-Angreifer Heberlein eine Zeitstrafe. Mit einem Pfostenfreistoß von Kelheims Nico Pollmann endete schließlich Halbzeit eins (45.).

TSV Abensberg entscheidend geschwächt



Die zweite Halbzeit begann ebenfalls mit einer Zeitstrafe – gegen den Abensberger Tobias Treitinger. Jonas Haas nutzte diese Phase und war in der 53. Minute mit dem 1:3 zur Stelle, als er bei einem Abpraller entscheidend nachsetzte.

Die nächste Zeitstrafe kassierte Tobias Kellner vom ATSV Kelheim nach einem Foul (57.) Ohne Kapitän Scheuchenpflug, der mit sechs Saisontreffern in der Torjägerliste der Bezirksliga Niederbayern West gemeinsam mit Christian Brandl (FC Walkertshofen) hinter dem Topduo Daniel Beerschneider und Aaron Bice (beide TSV Langquaid, 7 Treffer) auf Platz drei rangiert, kämpfte Abensberg vergeblich um Anschluss.

„In Halbzeit zwei haben wir unsere Sache souverän gemacht“, so Gottschalk. „Wir hätten aber einen Treffer nachlegen müssen.“ Das Fazit aus Abensberger Sicht fiel anders aus: „Schade, dass der Unparteiische ein mit Spannung erwartetes und bis dahin auf beiden Seiten tolles Bezirksliga-Derby mit einer fatalen Fehlentscheidung kaputtmachte“, so Heinrich.