Fußball-Bezirksliga West
Nach Debakel: Pfarrkirchen will „ein anderes Gesicht zeigen“ – Elektrisierendes Stadtderby in Teisbach

05.04.2024 | Stand 05.04.2024, 14:43 Uhr

Nach dem 0:8-Debakel in Aiglsbach sind die Pfarrkirchener Fußballer mit Felix Heudecker gegen Walkertshofen um Wiedergutmachung bemüht. − Foto: Caroline Wimmer

Markus Linhart hat in seinem Fußballer-Leben als Spieler und Trainer schon vieles erlebt, aber so ein Debakel? „Nein. Das hatte ich noch nie und darauf hätte ich gerne verzichtet. Dabei hatten wir uns viel vorgenommen und waren auch nicht so schlecht im Spiel“, erklärt der Coach der TuS Pfarrkirchen.

Zur Halbzeit am Dienstag Abend beim TV Aiglsbach lagen die Rottaler zwar mit 0:2 zurück, doch ein „Waterloo“ kündigte sich dabei keineswegs an, ehe der TVA mit einem Dreierpack unmittelbar nach der Pause nicht nur für klare Verhältnisse sorgte, sondern den Gästen damit total den „Stecker“ zog, jeden Fehler eiskalt bestrafte und ihnen noch drei weitere nachträgliche „Ostereier“ ins Nest legte. Fast jeder Schuss ein Treffer. 0:8 nach 90 Minuten!

„Diese Packung musste auch ich erst mal verarbeiten“, gesteht Markus Linhart. Doch einige Tage sind seit dem Tiefschlag vergangen und der Coach gibt sich schon wieder kämpferisch. „Wir haben viel miteinander geredet und versucht, uns gut vorzubereiten“, so der Übungsleiter. Und verspricht vor dem Duell am Samstag um 15.15 Uhr gegen den FC Walkertshofen: „Wir werden mutig und mit Selbstvertrauen spielen. Wir werden ein anderes Gesicht zeigen.“

Muss die TuS aber auch, denn der Auftakt in die Frühjahrsrunde ist nicht gerade ideal gelaufen – erst das 0:1 beim Schlusslicht FC Oberpöring, dann das 2:2 gegen den VfB Straubing und schließlich der Supergau beim TV Aiglsbach. „Aber die wichtigen Spiele kommen jetzt“, betont Markus Linhart. Der Tabellenkeller ist dicht gedrängt, alles also noch möglich, die Relegationsränge – derzeit Platz 14 – zu verlassen und den direkten Klassenerhalt zu schaffen. Ein Dreier wäre der erste Schritt auf dem Weg nach vorne.
Gangkofen – Ergolding: Um eine Position besser im Klassement – auf Relegationsrang 13 – liegt der TSV Gangkofen. Die bevorstehende Hausaufgabe am Samstag um 16 Uhr gegen den zweitplatzierten FC Ergolding könnte schwieriger nicht sein. Der Gast hat seine Pole-Position gerade erst am Dienstag nach dem 0:0 gegen den TSV Langquaid abgeben müssen – und will natürlich zurück an die Spitze. Am Ende soll der Aufstieg in die Landesliga stehen.
Sportlicher Leiter Thomas Hochholzer: „Die Einstellung des Teams am Doppelspieltag hat gestimmt, leider haben wir den einen oder anderen Punkt mehr verpasst.“ Am Karsamstag gab es ein 0:0 gegen den TSV Langquaid, am Dienstag folgte ein 0:3 beim FC Walkertshofen. Jetzt geht es gegen den Rangzweiten. „Wir sind in keinem Spiel chancenlos, wir wollen gegen den Topfavoriten alles geben – und am Ende punkten“, hofft Thomas Hochholzer. Es wäre wohl eine Überraschung, denn personell sieht es nicht so rosig aus. Neben den Langzeitverletzten werden auch noch Julian Dietrich (Rippenbruch), Elias Feichtner, Julian Fußeder und Jonas Pollak (alle muskuläre Probleme) verletzungsbedingt ausfallen.
Simbach/Inn – Oberpöring: 2:1 gegen den TSV Abensberg, 0:2 beim FC Dingolfing – nach dem Doppelspieltag sind die Simbacher Fußballer Achter, „aber noch nicht gesichert“, wie Spielertrainer Heiko Schwarz verdeutlicht. Mit einem Heimsieg am Samstag um 17 Uhr gegen FC Oberpöring wollen sich die Innstädter angesichts des dichten Klassements etwas Luft verschaffen.

Der Coach weiß um die fußballerischen Qualitäten seines Teams, warnt aber auch vor dem Schlusslicht: „Ich erwarte einen verbissen kämpfenden, tief stehenden Gegner, der um seine letzte Chance kämpfen wird. Wir müssen geduldig sein und aufpassen, denn die Oberpöringer – gerade Daniel Heigl – sind immer für einen Treffer gut. Und dann kann es schwierig werden. Es gilt, die richtige Balance zwischen Verteidigung und Angriff zu finden. Wenn wir konzentriert auftreten, wird es aber klappen.“ Fehlen werden beim ASCK Leo Kubitza (verletzt) und Dino Salkanovic (arbeitsbedingt).

Langquaid – Landau: Nicht gerade optimal gelaufen ist die Englische Woche für den FSV Landau. Erst ein 0:3 beim Landkreisrivalen FC Teisbach, dann ein 0:1 gegen ATSV Kelheim. „Gerade die Pleite zu Hause tut uns schon sehr weh“, so Trainer Jochen Freidhofer, „jetzt müssen wir zur Spitzenmannschaft nach Langquaid und wollen versuchen, es dort besser zu machen. Leicht wird es mit Sicherheit nicht, aber schon im Hinspiel haben wir sehr gut Paroli geboten.“ Die beiden Kontrahenten trennten sich mit einem 1:1.

Ob es am Samstag um 16 Uhr erneut für einen Teilerfolg reicht? Die personelle Situation bei den Bergstädtern ist unverändert angespannt. Nicht dabei sind dieses Mal Hannes Obermeier, Anton Metzner, Valentin Damböck, Simon Weinzierl, Lefter Cuku, Leon Sagmeister, Michael Wagner und Christian Zellmer.

Teisbach – Dingolfing. Das Stadtderby steht vor der Tür – und elektrisiert. Beide Teams haben am Sonntag um 16 Uhr Druck: Die Hausherren stecken nach wie vor im Abstiegskampf, der FCD ist Spitzenreiter, will die Top-Position unbedingt behaupten.

Teisbachs Coach Florian Baumgartl: „Wirklich alle brennen auf dieses Stadtderby. Unabhängig vom Spielausgang bin ich fest davon überzeugt, dass der FCD diese Saison den Aufstieg schafft und den verdienten Lohn für viele Jahre harte Arbeit erhalten wird. Es wird daher für längere Zeit das letzte Stadtderby sein, das sich kein Fan des lokalen Amateurfußballs entgehen lassen sollte. Mit dem Großteil der Zuschauer im Rücken werden wir uns nicht verstecken und wollen aus der Außenseiterrolle heraus mutig auftreten.“ Teisbach ist super ins Frühjahr gestartet: 2:2 bei FC Ergolding, 3:0 gegen FSV Landau, 1:0 beim TSV Abensberg. Und jetzt?

FCD-Trainer Tom Seidl: „Wer im Vorfeld Favorit oder Außenseiter ist, wer etwas zu gewinnen oder zu verlieren hat, ist für uns unwichtig. Wir freuen uns auf ein Stadtderby, das bestimmt sehr viele Zuschauer anlocken wird und in dem sich beide Teams nichts schenken. Teisbach ist in einer herausragenden Form und hat sich eindrucksvoll aus dem Tabellenkeller gearbeitet. Gerade in der Offensive ist der Gegner top besetzt und wird von seinem erfahrenen Trainer perfekt eingestellt werden. Wir wollen unsere Qualität auf den Platz bringen und diese knifflige Aufgabe erfolgreich bestreiten.“

Die Dingolfinger haben sich nach dem Winter noch besser als der Gegner präsentiert: 3:1 gegen TSV Ergoldsbach, 4:2 beim TV Schierling, 2:0 gegen ASCK Simbach. Drei Spiele, drei Siege! Ein Stadtderby, das alle elektrisiert, steht bevor.

− mh