Hochspannung in der Bezirksliga Ost
„Es wird ein geiles Spiel“: Himpsl mit Grafenau gegen Ex-Klub Passau – Grainet hat „einiges gutzumachen“

05.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:40 Uhr

Kampf und Zusammenhalt sind in diesen Tagen gefragt beim TSV Grafenau. −Fotos: Sven Kaiser

Günther Himpsl war zufrieden. Mit viel Moral und Einsatz haben seine Grafenauer am Mittwochabend im Nachholspiel der Bezirksliga Ost gegen den Tabellenzweiten aus Vornbach ein 1:1 geholt, der Ausgleich durch Maximilian Pleintinger wurde erst kurz vor Schluss erzwungen. „Die Einstellung hat auf jeden Fall gepasst. Es scheint, als ob jetzt jeder verstanden hat, auf was es ankommt. Ich hoffe, wir sind nun in der richtigen Spur“, sagt der erfahrene Trainer, der mit seinem Team vier Spieltage vor Saisonende mittendrin steckt im brutalen Abstiegskampf der Bezirksliga Ost.

Aus spielerischer Sicht müssten die Grafenauer eigentlich viel weiter oben stehen in der Tabelle. Doch in der aktuellen Situation sind eben andere Tugenden gefragt. „Da brauchst du Kampf, Wille und Einsatz, da geht es nicht anders. Und da heißt es trainieren, trainieren und nochmals trainieren. Fußballerisch ist die Mannschaft gut, aber es muss eben auch die Einstellung passen. Wenn wir gegen andere Vereine so aufgetreten wären wie gegen Vornbach, hätten wir sicher schon weniger Probleme“, sagt Coach Himpsl.


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Von daher ist es dem A-Lizenz-Inhaber gar nicht so unrecht, dass am Samstag (Anstoß 17 Uhr) ausgerechnet der 1.FC Passau vorstellig wird in der Galgenau. „Das ist ein großer Name, der werden meine Jungs sicher besonders motiviert und fokussiert sein“, sagt Himpsl. Anders ausgedrückt: Es besteht keine Gefahr, dass der TSV den Gegner auf die leichte Schulter nimmt, so wie vielleicht beim 0:3 vor einer Woche gegen den Vorletzten Straubing. Und wenn die Einstellung stimmt − so wie gegen Vornbach − können die Grafenauer sicher jeden Gegner schlagen. Nach dem Passau-Match heißen diese noch Salzweg (A), Kirchroth (H) und Perlesreut (A) − alles Teams, die ebenfalls um den Ligaerhalt kämpfen.

Dichtl: Keine Fehler mehr erlauben

Der 1.FC Passau kann aus eigener Kraft nicht mehr ganz vorne eingreifen. Daher macht Coach Axel Dichtl seinen Schützlingen klar: „Wir haben nur noch Endspiele vor uns, müssen hier hochkonzentriert zu Werke gehen und dürfen uns keine Fehler erlauben.“ Besondere Brisanz im Samstags-Gastspiel beim TSV Grafenau, dem Dichtl „viel Qualität“ bescheinigt, liegt natürlich auch in der Tatasache, dass die „Stodbärn“ mittlerweile vom Passauer Ex-Trainer Günther Himpsl betreut werden. Der ist aber ganz entspannt – und hegt auch keinen Groll. Im Gegenteil: „Ich würde den Passauern den Aufstieg wünschen, sie gehören eigentlich nach oben. Aber in diesem Spiel sind wir natürlich Gegner, da schau ich nur auf uns, wir brauchen die Punkte.“ Da auch Passau im Aufstiegsrennen nur ein Sieg weiterhilft, dürften sich die Zuschauer auf ein spannendes Match freuen. Oder wie Himpsl es ausdrückt. „Passau muss, wir müssen. Es wird kein großes Taktieren geben. Rausgehen und voll drauf. Ich bin sicher, dass es ein geiles Spiel wird.“

Ruhmannsfelden muss daheim „unbedingt gewinnen“

Mittendrin im hochspannenden Aufstiegskampf ist auch die Spvgg Ruhmannsfelden. Zuletzt setzte es für die Lerchenfeldkicker allerdings einen herben Dämpfer. Ausgerechnet im Topspiel beim FC Künzing mussten sich Kilger und Co. mit 1:4 geschlagen geben. Die Tabellenführung? Futsch!

Sportchef Alois Wittenzellner hat die Niederlage auch nach fünf Tagen noch nicht ganz verdaut. „Ärgerlich ist vor allem die Art und Weise, weil wir eigentlich gut im Spiel waren, aber durch vermeidbare individuelle Fehler ins Hintertreffen geraten sind.“ Nun heißt es: Den Blick nach vorne richten! Die nächste Aufgabe haben die Ruhmannsfeldener schließlich schon am Freitagabend (Anstoß: 18.30 Uhr) vor der Brust. Mit der zweiten Mannschaft des SV Schalding kommt ein Tabellenkind ans Lerchenfeld, das im Abstiegskampf jeden Punkt benötigt.

Dennoch: Die drei Punkte vor heimischer Kulisse wollen sich die Ruhmannsfeldener um jeden Preis sichern. „Wenn wir weiter im Aufstiegsrennen dabei sein wollen, müssen wir unbedingt unsere beiden verbleibenden Heimspiele gewinnen“, rechnet Wittenzellner vor. Dass sich Vornbach und Künzing tags drauf im Direktduell gegenseitig die Punkte nehmen, nimmt man freilich auch im Bayerwald zur Kenntnis.

Die Grün-Weißen aus dem Passauer Vorort gerieten zuletzt aufgrund einer Fairplay-Geste in die Schlagzeilen. Obwohl sie akut abstiegsgefährdet sind, haben sie im Heimspiel gegen den TSV Mauth am Sonntag Gästestürmer Alexander Lenz durchlaufen lassen, der im Anschluss zum 3:2-Endstand vollstreckte. Sportlich stehen die Schaldinger nun aber umso mehr unter Druck. „Sie werden von Anfang an Gas geben, darauf müssen wir uns einstellen“, sagt Wittenzellner. Nicht mitwirken können Kapitän Stefan Wittenzellner, der mit einem Muskelfaserriss ausfällt, und der im Urlaub weilende Torhüter Niklas Tremmel.

Sechs-Punkte-Spiel für den TSV Regen



Auf einer sportlichen Achterbahnfahrt befindet sich der TSV Regen. Siege, Unentschieden und Niederlagen wechseln sich in schöner Regelmäßigkeit ab. Nach der jüngsten 1:4-Pleite in Passau beträgt der Abstand zur Abstiegszone vier Punkte. Im „Sechs-Punkte-Heimspiel“ gegen den FC Salzweg am Samstag (16 Uhr) kann die Elf von Trainer Michael Schaller daher nun einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Die Salzweger stehen mit 28 Punkten auf einem Abstiegs-Relegationsplatz. „Maximal punkten.“ Das ist die einfache Zielsetzung von Trainer Michael Kolarsch. Nach dem wichtigen 2:1 gegen Perlesreut sei für sein Team nach wie vor „alles drin – vom direkten Abstieg bis zum direkten Ligaerhalt.“ Ausrutscher dürfe man sich nicht mehr leisten, allerdings sorgt man sich beim FCS um die immer länger werdende Verletztenliste.

Hutthurm hochmotiviert

Nach dem Pokal-Triumph am Montag gegen Schöfweg geht man beim SV Hutthurm hochmotiviert an die Aufgabe in Oberpolling heran. „Der Pokalsieg war eine tolle Sache. In Oberpolling erwartet uns eine kampfbetonte Partie, wir wollen die Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen“, macht Spielertrainer Albert Krenn deutlich. Er muss auf Stefan Jungbauer und Jonas Waldbauer verzichten. „Pollings“ Coach Alex Starkl trauert noch immer der verpassten Chance zuletzt bei Schlusslicht Kirchroth nach (2:3). „Wir wollen daheim wieder ein anderes Gesicht zeigen. Hutthurm kann befreit aufspielen. Um etwas zu holen, müssen wird den Fokus auf defensive Stabilität legen“, fordert der 20-fache Saison-Torschütze.

Der SV Grainet hat „einiges gutzumachen“



Anders als Mauth und Schöfweg, die sich am Samstag duellieren, steckt von den Vereinen aus dem Landkreis Freyung-Grafenau neben dem TSV Grafenau auch der SV Grainet mitten drin im Abstiegskampf. Und dort kommt es am Samstag zum Kellerduell gegen den Vorletzten Türkgücü Straubing (16 Uhr) − ein Heimsieg für die Mannschaft von Jürgen Eder ist eigentlich Pflicht. Nach einer „desolaten zweiten Halbzeit“ beim jüngsten 1:4 in Schöfweg habe man einiges gutzumachen, urteilt Abteilungsleiter Christian Moser und fügt an: „Es geht um ganz wichtige Punkte.“ Fehlen werden dem SVG Kapitän Christoph Seibold und Sebastian Seidl.

− la/He/mo/fed


27. Spieltag am Freitag, 18.30 Uhr: Ruhmannsfelden – SV Schalding II (Hinspiel 0:2); Samstag, 14 Uhr: Oberpolling – Hutthurm (1:0); 15.30 Uhr: Vornbach – Künzing (3:0); 16 Uhr: Regen – Salzweg (1:0), Grainet – Türk Gücü Straubing (2:2); 17 Uhr: Perlesreut – Kirchroth (2:1), Grafenau – 1.FC Passau (0:0), Mauth – Schöfweg (2:2).