Grainet fordert den 1.FC Passau heraus
Beide sind gut drauf, beide sind optimistisch: Showdown um Platz 1 im Dreiflüssestadion

01.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:30 Uhr

Auf der Erfolgswelle: In sechs von sieben Saisonspielen blieb der SV Grainet bislang ohne Gegentor. Trainer Johannes Gastinger (rechts) lobt daher seine Spieler um (von links) Sebastian Seidl und Johannes Glaser. „Alle Spieler verrichten ihre Defensivaufgaben. −Foto: Michael Duschl

Alle Blicke sind am Samstag Richtung Dreiflüssestadion gerichtet, wenn der bis dato in der Bezirksliga Ost ungeschlagene 1.FC Passau den Überraschungs-Tabellenführer SV Grainet zum Kräftemessen bittet (Samstag, 14 Uhr). Während vor Saisonstart etliche Mannschaften die Passauer als Meisterschaftsfavoriten auf dem Zettel hatten, zählen die Kicker aus dem Bayerwalddorf sicher zu den positiven Erscheinungen der bisherigen Runde.

Eine Vorhersage für diese spannungsgeladene Partie ist schwer zu treffen, haben sich doch beide Vereine im ersten Viertel der Saison durchwegs mit überzeugenden Leistungen präsentiert.

FC-Trainer Axel Dichtl ist dementsprechend voll des Lobes: „Wir haben eine sehr junge Mannschaft und es macht Spaß zu sehen, mit welcher Lernbereitschaft und mit welchem Ehrgeiz die Jungs trainieren und spielen. Trotz nur weniger Neuzugänge haben wir einen großen Kader, der den Konkurrenzkampf anfacht. So zahlt es sich immer mehr aus, dass wir etlichen Spielern aus der zweiten Mannschaft, die wir zur Ersten hochgezogen haben, unser Vertrauen geschenkt haben.“ In der Tat standen beim abgebrochenen Auswärtsspiel in Perlesreut mit Lukas Röckenschuß und Umut Orbay lediglich zwei Neuverpflichtungen in der Startelf.

Axel Dichtl bemängelt Chancenverwertung



Diese Partie offenbarte in nur 45 gespielten Minuten jedoch auch eindrucksvoll sowohl die Stärken als auch die Defizite der Dreiflüssestädter in der laufenden Saison. „Wir haben einige spielstarke und technisch versierte Akteure in unseren Reihen, die immer für einen Treffer gut sind, daher sind wir für den Gegner schwer ausrechenbar. Allerdings müssen wir unsere gut herausgespielten Chancen besser nutzen und vor dem Tor cleverer werden“, bemängelt der Passauer Chefanweiser die fehlende Kaltschnäuzigkeit seiner Offensivreihe. In der Defensive mahnt er höhere Konzentration an, um den Gegner nicht – wie am Samstag geschehen – mit Leichtsinnsfehlern zum Toreschießen einzuladen.Für das Spitzenspiel zeigt sich Dichtl vorsichtig optimistisch. „Wir haben keinen Druck und können mit breiter Brust antreten. Selbstverständlich wollen wir nach dem bisherigen Saisonverlauf weiter vorne mitspielen, haben uns aber nicht zwingend den Aufstieg als Ziel gesetzt.“ Mit einer hochkonzentrierten Leistung vor heimischem Publikum gegen eine gefährlich konternde Graineter Mannschaft soll jedenfalls der Nimbus der Unbesiegbarkeit gewahrt werden.

Dichtls Pendant auf Graineter Seite, Johannes Gastinger, könnte mit einem Auswärtspunkt sehr gut leben. In seinem ersten Jahr als SVG-Trainer schwärmt er in höchsten Tönen von den Rahmenbedingungen vor Ort. „Ich habe in Grainet ein wunderbar angenehmes Umfeld angetroffen, hier ziehen wirklich alle Beteiligten, angefangen von den Fans über die Funktionäre bis hin zur Mannschaft an einem Strang,“ sieht Gastinger in diesem Zusammenhalt einen Grund dafür, dass sein Team, in das sich auch die Neuzugänge nahtlos eingefügt haben, derzeit auf einer nicht zu erwartenden Erfolgswelle schwimmt. Besonders bemerkenswert: In sage und schreibe sechs der sieben ausgetragenen Partien hat Grainet kein Gegentor kassiert, lediglich bei der 1:2-Niederlage in Garham musste Keeper Andreas Biebl hinter sich greifen. „Die starke Abwehrleistung ist ein Verdienst der gesamten Mannschaft, weil bei gegnerischem Ballbesitz alle Spieler Defensivaufgaben verrichten“, lobt der Coach. Gleichzeitig legt er Wert auf die Feststellung, „dass wir einfach guten Fußball spielen, in jedem Spiel unsere Torchancen kreieren und über mehrere Spieler mit Torjägerqualitäten verfügen.“

Gastinger: „Sind körperlich in sehr guter Verfassung“



Gastinger befürchtet übrigens nicht, dass seine Elf wie in den vergangenen Spielzeiten nach einem fulminanten Saisonstart zwischenzeitlich Richtung hinteres Tabellendrittel rutschen könnte. „Wir sind in einer sehr guten körperlichen Verfassung, zudem haben die Burschen aus den Erfahrungen der Vergangenheit gelernt, dass sich auch nur die kleinste Nachlässigkeit in negativen Ergebnissen niederschlägt.“

Dem Schlager am Samstag sieht er zuversichtlich entgegen. „Für mich war Passau schon vor Saisonbeginn der Titelfavorit, insofern haben wir im Dreiflüssestadion nichts zu verlieren. Unser Ziel ist nach wie vor ein gesicherter Mittelfeldplatz, was für Grainet ein großer Erfolg ist.“ Alles andere nehmen die Waidler gerne mit, ohne sich jedoch unter Druck zu setzen. Unter diesen Vorzeichen darf man sich auf ein interessantes und intensives Gipfeltreffen vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse freuen.


8. Spieltag / Samstag, 14 Uhr: 1.FC Passau – Grainet, Hutthurm – Garham; 14.30 Uhr: Waldkirchen – Obernzell-Erlau; 15 Uhr: Vornbach – Niederalteich, Mauth – Künzing; 16 Uhr: Regen – Perlesreut; 17 Uhr: Schöfweg – Oberpolling; Sonntag, 16 Uhr: Schalding II – Grafenau.