26-Jähriger hofft auf Sieg gegen Sonthofen
Top motiviert vor Heimduell Nummer zwei: „Anschörings“ Thorsten Nicklas über die Partie und seine Karriere

03.08.2023 | Stand 13.09.2023, 0:32 Uhr

Thorsten Nicklas – hier gegen drei Rainer – geht davon aus, dass der SV Kirchanschöring schnell wieder in die Spur finden wird. Morgen kommt der 1. FC Sonthofen ins Stadion an der Laufener Straße. −Foto: mb.presse

Nicht nur auf dem Fußballplatz ist Thorsten Nicklas, Logistikmeister bei der Firma Brückner in Tittmoning, ein hundertprozentiger Kirchanschöringer, auch ganz offiziell hat er im Rupertiwinkel seine Heimat gefunden. Mit seiner Frau Tina und Töchterchen Emilia wohnt er seit einem Jahr in Hipflham im Gemeindegebiet. Vor dem zweiten Saison-Heimspiel der Mario-Demmelbauer-Crew in der Bayernliga Süd gegen den 1. FC Sonthofen (Samstag, 5. August, 16Uhr) – das den zweiten Heim-Dreier nach dem 2:1 gegen den TSV Rain/Lech bringen soll – hat heimatsport.de den 26-jährigen Ex-Burghauser mit ein paar Themen konfrontiert.

Die aktuelle Lage: In einer Krise befinde sich der SVK nach zwei Niederlagen – bei denen es keinen eigenen Torerfolg gab – nicht. „Nein, da ist gar nix los“, gibt Nicklas vermeintlichen Kritikern Kontra. „Das waren einfach zwei harte Auswärtsprüfungen. Erlbach war ein Derby, und Kottern ist schon eine brutal starke Mannschaft.“ Dennoch gibt er zu, dass beim 0:1 am 2. Spieltag im Holzland „die Mentalität und das Zweikampfverhalten nicht so da waren wie es eigentlich sein muss“.

Der morgige Gegner: „Ich kenne die Sonthofner leider nicht, habe weder bei ihnen noch daheim gegen sie gespielt“, sagt Nicklas, dessen Vertrag in „Anschöring“ – wo er ein absoluter Leistungsträger ist – bis 2026 läuft, was für Bayernliga-Verhältnisse übrigens einer sehr langen Laufzeit entspricht. Natürlich weiß Nicklas, dass gegen die bislang punktlosen Allgäuer ein Sieg Pflicht ist. Er weiß aber auch, dass die Sonthofner in der vergangenen Saison die Landesliga Südwest mit starken 87:30 Toren und 66 Punkten aus 32 Partien souverän dominierten und definitiv nicht zu unterschätzen sind. Und Nicklas weiß auch, dass die SVK-Fahrt am kommenden Dienstag zum VfR Garching sehr ungemütlich werden könnte, falls morgen nicht gewonnen wird. Immerhin: In den letzten sechs Begegnungen mit dem 1. FC gab es keine Niederlage, zuletzt – im November 2018 – sogar einen 5:1-Erfolg.

Das Kompensieren der Abgänge: „Mit Berni und Sterni (Mühlbacher und Sternhuber, d.Red.) haben wir schon Leute mit einer Wahnsinns-Mentalität verloren.“ Auch Luca Schmitzberger sei ein Spieler, der nicht so leicht zu ersetzen sei. „Doch ich bin überzeugt, dass wir es auch ohne diese Spieler schaffen können, schnell wieder in die Spur zu kommen. Wir können das schon auffangen“, so Nicklas. Zumal sich der SVK gut verstärkt habe. Zuletzt in Kottern durften mit Michael Angerer, Erich Kirchgessner und Rückkehrer Maxi Reiter drei Neue starten, zudem kam der Ex-Traunreuter Nick Schreiber von der Bank. „In Kottern haben wir eine gute erste Halbzeit gespielt, nur das Tor leider nicht gemacht.“

Sein Karriere-Highlight: Das fand in der Höhle des Löwen statt: Mit dem FC Ingolstadt 04 II erreichte er am 1. September 2017 vor 12 500 Zuschauern im Stadion an der Grünwalder Straße ein beachtliches 0:0-Remis gegen den TSV 1860 München. Er stand die vollen 90 Minuten auf dem Rasen, sah eine gelbe Karte und meint heute. „Es gibt doch nix Geileres als vor so einer Kulisse zu spielen, und wir hatten damals sogar die Chance, als Sieger vom Platz zu gehen.“ Die Löwen stiegen am Ende als Meister via Relegation in die 3. Liga auf, die „kleinen Schanzer“ beendeten die Saison als Sechster.

Die Motivation für Heimspiel Nummer zwei: „Die ist top, und das gilt nicht nur für mich, sondern für alle“, verrät Nicklas, die Punkte vier bis sechs sollen auf alle Fälle aufs Konto gebucht werden. Was von Trainer Mario Demmelbauer kommt, sei sehr wichtig fürs Team. „Er gibt alles gut vor.“ Man müsse halt wieder Moral, Mentalität und Zweikampfstärke zeigen – also im Prinzip nichts Neues, sondern jene Tugenden, die in „Anschöring“ schon immer zum Erfolg führten.