„Wir haben nichts zu verlieren“
Titelfavorit um Kult-Kicker kommt – Erlbach erwartet gegen Landsberg und Sascha Mölders große Kulisse

07.09.2023 | Stand 12.09.2023, 16:18 Uhr

Beim jüngsten 2:5 beim TSV Dachau erzielte Thomas Breu (rechts, gegen Sebastian Löser) einen der beiden Erlbacher Gegentreffer. Im Heimspiel gegen Landsberg soll es besser laufen. −Foto: Fehrmann

Der SV Erlbach bietet am Freitag, 8. September, ein weiteres Highlight der Saison. Am 10. Spieltag der Fußball-Bayernliga Süd hat der Tabellendritte den Vordermann TSV Landsberg in der Holzbau Grübl-Arena zu Gast. Der Anpfiff von Drittliga-Schiedsrichter Tobias Wittmann (SV Wendelskirchen) ertönt um 19 Uhr. Erwartet werden zum Top-Duell bis zu 1000 Zuschauer.

Dass Landsberg ganz oben mitmischen wird, war vorherzusehen. Der Klub aus der Kreisstadt strebt nach Höherem und sieht seine Zukunft in der Regionalliga. Der Aufstieg war schon vor einem Jahr das Ziel, wurde am Ende aber als Dritter knapp verpasst. „Da hatten wir gerade in der zweiten Saisonhälfte zu viele Ausfälle zu verkraften. Das konnten wir nicht kompensieren“, erklärt Landsbergs Spielertrainer Sascha Mölders im Rückblick. Diesmal ist der Drang noch größer, der Aufwand, der in Landsberg betrieben wird – auch finanziell – soll endlich Früchte tragen.

Auf Erlbach hätten deutlich weniger gewettet. Dass die Holzland-Truppe zum Spitzenfeld der 5. Liga zählt, gilt als eine der größten Überraschungen im 18er-Feld. Nach acht Spielen ohne Niederlage (sechs Siege, zwei Unentschieden) hat es den SVE letzten Freitag erstmals erwischt, die deutlich ersatzgeschwächte Elf kassierte beim TSV Dachau eine 2:5-Niederlage. Das ist längst abgehakt. Nicht nach hinten schauen, sondern nach vorne, lautet vielmehr das Motto. Sein Team habe gegen Landsberg nichts zu verlieren, betont Ralf Peiß aus der Sportlichen Leitung. Es sei nicht so, dass man diese Partie nicht gewinnen könne, denn der Gegner habe in den letzten Wochen mehrmals gewackelt und dreimal die Entscheidung erst in der Nachspielzeit erzwungen. Dass dies nur Glück ist, weist Peiß freilich zurück: „Das spricht auch für Qualität.“ Glück dagegen war, dass Landsbergs Duell gegen den TSV Schwaben Augsburg bei einem 1:2-Rückstand kurz vor Schluss wegen eines Unwetters abgebrochen werden musste und wiederholt wird.

Der SVE will dem Favoriten zuhause ein Bein stellen, das ist keine Frage. Allerdings muss man die Aufgabe erneut dezimiert angehen. Unverändert fehlen Leistungsträger wie Spielertrainer Lukas Lechner, Kapitän Johannes Maier, Abwehrroutinier Wolfgang Hahn und Julian Scherer sowie der privat verhinderte Bernd Eimannsberger. Die Gäste kommen mit einem Punkt Vorsprung als Zweiter, hinken aber noch mit einer Partie hinterher und gelten als klarer Favorit. Der Kader der Lechstädter ist herausragend besetzt, gerade im Sturm. Der bekannteste Name ist Sascha Mölders. Der einstige „Fußball-Gott“ der Münchner Löwen agiert beim Titelaspiranten als Spielertrainer und gilt als das Gesicht der Mannschaft. Ob der Kult-Kicker diesmal auflaufen kann, steht noch in den Sternen. Von Berufs wegen seit jeher Torjäger, musste der 38-Jährige jüngst notgedrungen als Innenverteidiger aushelfen, wobei er sich letzten Samstag beim 3:2 gegen den TSV Rain prompt verletzte und sich selbst auswechseln musste.

Überhaupt: Die Hintermannschaft ist derzeit die Baustelle im Team der Gäste. Noch mehr, seit Filip Dobras, der erst zu Saisonbeginn neu dazu gekommen war, den Verein kurzfristig verlassen hat und nun wieder für den TSV Kottern kickt. Weniger Sorgen hat man vorne: Mit Nico Karger, einem weiteren Ex-Löwen, und dem regionalliga-erfahrenen Steffen Krautschneider sowie „Aushilfsverteidiger“ Mölders stehen da drei Top-Leute auf der Liste. 14 der bislang 22 Landsberger Treffer gehen auf das Konto dieses Trios.

− cze