Kein Duell wie jedes andere in Rain
Chefcoach Martin Weng und vier weitere Pipinsrieder feiern am Freitagabend ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Klub

10.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:47 Uhr

Inzwischen gelbblau statt rotweiß: Cheftrainer Martin Weng ist seit Mitte Juni für den FC Pipinsried verantwortlich. Foto: S. Olfen

Die „Englische Woche“ des FC Pipinsried endet an diesem Freitagabend (Anstoß um 18.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim TSV Rain. Es ist eine besondere Partie. Nicht nur, weil zwei Fußballteams aufeinandertreffen, die sich in der Vorsaison noch in der Regionalliga gegenüberstanden.
Natürlich muss diese Frage zuerst kommen: Welche Bedeutung dieses Spiel denn für ihn persönlich habe? Martin Weng schmunzelt zuerst, sagt dann: „Es ist jedenfalls nicht alltäglich, dass man schon ein halbes Jahr später auf seinen Ex-Verein trifft.“ Im Februar dieses Jahres waren Weng sowie sein damaliger Rainer Co-Spielertrainer Jochen Müller beim TSV zurückgetreten, als sich der Verein dazu entschieden hatte, seine Zukunft – unabhängig vom Tabellenplatz – nicht mehr in der Regionalliga fortzusetzen, und das Trainerteam darüber nicht ehrlich informiert gefühlt hatte. Ein paar Monate später stieg der TSV Rain in die Bayernliga Süd ab, der FC Pipinsried auch. Weng und Müller sind inzwischen gelb-blau statt rot-weiß.
Doch nicht nur für den Trainer und den lange verletzten Co-Spielertrainer (Kreuzbandriss) gibt es nun ein Wiedersehen mit dem Ex-Klub – sondern auch für Daniel Gerstmayer, Kevin Gutia und Angelo Mayer. Alle drei waren vor dieser Saison ebenfalls aus Rain nach Pipinsried gewechselt, sind dort inzwischen Stammkräfte. Andererseits, sagt Weng, „waren auch bei Schwaben Augsburg am Dienstag ein paar Ex-Spieler von mir im Kader“. Im Toto-Pokalwettewerb gegen den FC Memmingen werde es nächste Woche ähnlich sein. Und wenn man laut Weng bedenke, „dass bei Rain nur noch vier Akteure aus der Vorsaison dabei sind, dann ist das Spiel auch gar nicht so besonders“. Der FCP-Trainer meint: „Einem Fabian Benko oder einem Benedikt Lobenhofer wird es relativ egal sein, wer uns da am Freitagabend gegenübersteht.“
Den Pipinsrieder Spielern ohne Rain-Bezug gehe es – genau wie auch Weng und den anderen Ex-Rainern – vielmehr um ein gutes nächstes Bayernligamatch zum Ende dieser „Englischen Woche“, die mit zwei torlosen Unentschieden weder enttäuschend noch besonders euphorisch für den FCP gelaufen ist. Insgesamt ist der Trainer aber zufrieden. „Wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir nach fünf Spielen drei Siege, zwei Unentschieden und erst zwei Gegentore haben, dann hätte ich das unterschrieben“, so der 38-Jährige. Der Fokus habe bisher vor allem darauf gelegen, „Stabilität in die neu zusammengesetzte Mannschaft zu bekommen“. An einer offensiven Steigerung werde man weiter arbeiten – die sei mit der Qualität im Kader möglich.
Ein Kader, der zwar für die Bayernliga Süd zwar top besetzt, in diesen Tagen aber auch ein wenig vom Pech verfolgt ist. Nämlich gleich beide Co-Spielertrainer fehlen lange: Müller wohl die komplette Saison, Ludwig Räuber (Innenbandriss im Knie) wohl sechs bis acht Wochen. Zudem musste Stürmer Yomi Scintu gegen Schwaben Augsburg verletzt raus. „Wir hoffen, dass es nur eine Zerrung ist, aber er fällt gegen Rain aus“, bestätigt Weng, der daraus notgedrungen auch etwas Positives zieht: „Es ist eine Chance für jüngere Spieler, hineinzuwachsen“, sagt er.

SZ