Wow, was war das für eine Freude beim FC Pipinsried! Seine Spieler auf dem Platz jubelten, die Zuschauer auf der Tribüne taten’s ebenso – denn in ein Viertelfinale um den Bayerischen Totopokal zieht man tatsächlich nicht alle Tage ein. Nur einer blieb unmittelbar nach dem Überraschungscoup gegen den SV Wacker Burghausen (8:7 nach Elfmeterschießen) ausgesprochen ruhig, betrachtete ganz nachdenklich das wilde Treiben – nämlich Martin Weng.
Natürlich freute sich auch der Chefcoach der Gelbblauen. Natürlich war er mächtig stolz auf seine Jungs. Aber er sah eben auch Marvin Jike mit schmerzverzerrtem Gesicht und dickem Eisbeutel auf dem linken Knöchel an der Seitenlinie sitzen − als Folge eines bösen Fouls an ihm in der 72. Minute. „Mir tut das immens leid für den Marvin“, so Weng – unmittelbar, bevor er sich beim Angreifer persönlich nach dessen Wohlbefinden erkundigte. Und was der 38-Jährige hierbei zu hören bekam, war gar nicht gut. „Irgendetwas ist definitiv kaputt“, vermeldete Jike traurig: „Ob es auch einen Knochen erwischte oder ,nur‘ irgendwelche Bänder, müssen die nächsten Tage zeigen.“
Mittlerweile steht fest, dass wenigstens nichts gebrochen ist. Aber eine schwere Bänderverletzung scheint bei Jike sehr wohl vorzuliegen. „Letzte Klarheit bringt erst noch eine MRT-Untersuchung“, berichtet Enver Maltas, der Sportliche Leiter des FC Pipinsried: „Aber drei, vier Wochen dürfte Marvin auf jeden Fall ausfallen.“ Jike ist damit nun schon der sechste Langzeitverletzte bei den Gelbblauen – nach Johannes Müller. Ludwig Räuber, Yomi Scintu, Benjamin Gärtner und Daniel Jelisic.
Wengs gedämpfte Freude nach dem Pokalcoup war da nur allzu verständlich. Aber es hilft ja nichts: Bereits am Sonntag geht’s für den FCP in der Bayernliga Süd weiter – mit einem Auswärtsspiel beim VfR Garching (Anstoß 13 Uhr).
SZ
