Neuzugang mit eingebauter Torgarantie
Michael Bachhuber stürmt in der nächsten Saison für den FC Pipinsried

19.03.2024 | Stand 19.03.2024, 17:53 Uhr

Kaum zu stoppen: Michael Bachhuber (blaue Kleidung) erzielte in bislang 145 Punktspielen für den FC Deisenhofen stolze 79 Treffer, also im Schnitt über 0,54 pro Partie. Foto: Imago Images

19, 17, 15 – so die Torausbeute des Michael Bachhuber in den vergangenen drei Bayernliga-Süd-Spielzeiten. Und in der laufenden Saison hat der 27-Jährige auch schon wieder zwölfmal eingenetzt. Zweifellos, diesen Goalgetter hätte gewiss jeder Fußballverein gerne in seinen Reihen. Aber nur einer darf das in der kommenden Spielzeit tatsächlich von sich behaupten – nämlich der FC Pipinsried: Ihm ist es nun gelungen, Bachhuber von einem Wechsel zu überzeugen – weg vom FC Deisenhofen, hin zu den Gelb-Blauen.

„Viele schöne Jahre beim FC Deisenhofen“

Beziehungsweise weg aus dem Münchner Süden ins Dachauer Hinterland. Was für den mit seiner Familie in Unterschleißheim beheimateten 27-Jährigen ab dem Sommer bedeutet: nur mehr 32 Kilometer Fahrtstrecke zu den Trainingseinheiten anstelle von jetzt noch 49. Einmal ganz davon ist die Gefahr, von seinem Wohnort aus nach Pipinsried in einen Stau zu geraten, um ein Vielfaches geringer als auf der Strecke zu seinem Noch-Verein. „Und das hat in meinen Überlegungen, wie es in der neuen Saison für mich weitergeht, sehr wohl eine große Rolle gespielt“, betont Bachhuber: „Ich bin definitiv niemand, der gerne Zeit im Auto verplempert.“

Aber deswegen gleich zu einem neuen Verein gehen? „Ich war tatsächlich hin und hergerissen – denn eigentlich fühle mich beim FC Deisenhofen pudelwohl und habe dort seit dem Sommer 2018 schon viele schöne Jahre verbracht“, erzählt der Torjäger: „Da musste schon ein besonderer Klub kommen, um mich von einem Wechsel zu überzeugen.“ Beziehungsweise ein Sportlicher Leiter wie Johannes Müller von den Gelb-Blauen aus dem Dachauer Hinterland.

„Als er mich das erste Mal anrief, hat es mich direkt gereizt, die Geschichte für mich mit ,Pipi’ nochmals neu zu schreiben“, so Bachhuber. Wieso „nochmals“? „Weil der FCP und ich während der Pipinsrieder Regionalligajahre schon einmal lose in Kontakt gestanden waren“, erklärt der Vollblutstürmer: „Aber letztlich ist damals irgendwie nichts daraus geworden.“

Müller war zu jener Zeit noch nicht für die Gelb-Blauen tätig gewesen. Jetzt ist er es. „Und nach meinem ersten Gespräch mit dem Michi war mir sofort klar: Er würde bei uns überragend reinpassen, ihn müssen wir unbedingt bekommen“, berichtet der 32-Jährige. Dass Bachhuber ein richtig Guter auf dem Fußballfeld ist, dass habe er ja zuvor schon gewusst. „Aber es zeigte sich dann auch blitzschnell, was für einen Top-Charakter er besitzt“, so der Sportliche Leiter des FCP: „Michi hat das Zeug dazu, bei uns nicht nur zu einem Leistungsträger zu werden, sondern auch zu einem echten Leader auf und neben dem Platz.“

Sportlich top, im zwischenmenschlichen Bereich top: Aus einem solchen Holz sind zudem absolute Publikumslieblinge geschnitzt. Oder, „Jochi“ Müller? Der Fußballchef der Gelb-Blauen nicht zustimmend: „Ja, diese Rolle traue ich dem Michi ebenfalls zu. So ein Gesamtpaket wie bei ihm ist im Umkreis tatsächlich nur schwer zu finden – und dementsprechend freut es uns extrem, dass wir ihn von einem Wechsel zum FC Pipinsried überzeugen konnten.“

Wobei sich Letzteres gar nicht so schwierig gestaltete, wie manche Kenner der Szene vielleicht vermuten mögen. „Die Gespräche mit Jochi und das Konzept des FCP haben mich sehr schnell überzeugt“, berichtet Bachhuber: „Und da ich auch das ,Go’ von meiner Ehefrau bekam, darf ich mich bereits jetzt auf die neue Herausforderung beziehungsweise das neue Umfeld ab dem Sommer freuen.“

Mit ihm in einer Führungsrolle in der Pipinsrieder Mannschaft? „Es imponiert mir, dass mir das sofort zugetraut wird“ verrät der 27-Jährige. „Und ja, ich mag es tatsächlich, andere mitzureißen – wobei ich auch ein Typ bin, mit dem man eine Menge Spaß haben kann. Wenn es darum geht, in der Kabine hin und wieder mal einen Schmarrn zu machen, bin ich definitiv gerne dabei.“

Bachhuber sagt’s – und garniert das Ganze mit einem sympathischen, spitzbübischen Lächeln. Aber er kann auch ernst – beziehungsweise ist trotz aller guter Laune auch sehr ehrgeizig. Und das bedeutet für sein erstes Jahr in Pipinsried: „Ich möchte mit dem FCP in der neuen Saison unter die Top Fünf der Bayernliga. Ich weiß zwar nicht, inwieweit sich der Kader noch verändert, wer noch kommt oder geht – aber ich muss einen gewissen Anreiz haben, um hundertprozentig Leistung bringen zu können.“

Was wird aus Yomi Scintu?

Und schon kommt wieder Müller ins Spiel. So schön der Transfercoup mit Bachhuber nun auch ist, die Arbeit des Sportlichen Leiters geht unter Hochdruck weiter. Was übrigens nicht nur bedeutet, die Augen nach weiteren Verstärkungen offen zu halten. Zudem gilt es, dem einen oder anderen Noch-Pipinsrieder zu eröffnen, dass es für ihn im Dachauer Hinterland keine fußballerische Zukunft über den Sommer 2024 hinaus geben wird.

Konkrete Namen hierzu möchte Müller zwar noch nicht nennen – aber dass es beispielsweise ein Yomi Scintu schwerhaben dürfte, auch für die neue Saison ein gültiges Arbeitspapier beim FCP zu erhalten, liegt auf der Hand. Denn nicht nur, dass seine bisherigen Leistungen im gelb-blauen Dress eher überschaubar waren – der 26-jährige Angreifer gilt zudem als einer der Bestverdiener im aktuellen Kader. Mit einer Trennung von ihm könnten sich die Pipinsrieder einiges an Geld einsparen. Geld, das für andere Akteure gut zu gebrauchen wäre.

SZ