Vor dem Auswärtsspiel beim TSV Kottern
Lazarett des FC Pipinsried voller denn je

29.09.2023 | Stand 29.09.2023, 13:21 Uhr

Schmerzhafter Verlust für den FC Pipinsried: Fabian Willibald wird mehrere Wochen lang aufgrund eines Sehnenrisses im rechten Oberschenkel fehlen. Foto: M. Schalk

Aus einem breiten Kader auswählen zu müssen, wer denn im nächsten Match des FC Pipinsried von Beginn an auf den Rasen stehen darf: Cheftrainer Martin Weng hätte dieses Luxusproblem liebend gerne mal wieder. Aber an diesem Wochenende muss er erneut darauf verzichten. Stattdessen gilt, wie auch schon an den vorherigen Spieltagen in der Bayernliga Süd: Die Mannschaft der Gelbblauen stellt sich fast von selbst auf.

Oder, ein bisschen anders ausgedrückt: Das Lazarett des FCP wird und wird nicht kleiner. Ganz im Gegenteil. So stellte sich die Oberschenkelverletzung, die sich Defensivcrack Fabian Willibald im Heimspiel gegen den FC Gundelfingen (1:0) zugezogen hatte, mittlerweile als Sehnenriss heraus. Im Montagstraining erlitt Bleron Pirku zudem einen Außenbandriss im Knöchel – und Simon Rauscheder, Sebastian Keßler sowie Benedikt Lobenhofer sind erkrankt. „Bei Letzterwähntem gibt’s einen Funken Hoffnung, dass er vielleicht noch bis zum Samstag fit wird“, berichtet Weng: „Die restlichen Vier hingegen werden uns in der Auswärtspartie beim TSV Kottern definitiv fehlen – ebenso wie unsere zahlreichen Langzeitverletzten, die ich jetzt alle schon gar nicht mehr groß nennen möchte.“

Seine Stimme hierbei: ruhig, sachlich. Groß über die momentane Lage jammern: absolut nicht Wengs Ding. Er tüftelt viel mehr lieber an Lösungen, wie der samstägige Ausflug ins Allgäu (Anstoß um 13 Uhr) dennoch zu einem Erfolg werden könnte. Und der Cheftrainer scheint auch bereits etwas ausgeheckt zu haben, wie er augenzwinkernd andeutet: „Wir werden in Kottern auf jeden Fall eine Elf auf dem Platz haben, die dort gegen den heimischen TSV gewinnen kann.“

Ja, er freue sich auf ein „sehr interessantes Spiel“. Eines, in dem die Hausherren wohl um einiges mehr unter Druck stehen als das FCP-Team, schließlich sammelten sie in ihren drei jüngsten Partien insgesamt nur einen mickrigen Punkt und rutschten dadurch vom ersten auf den fünften Tabellenrang zurück – noch hinter die zurzeit viertplatzierte Vertretung aus Pipinsried.

Wobei auch jene zuletzt einen bösen Nackenschlag verdauen musste, als sie mit einem 2:0-Vorsprung in die Nachspielzeit in Heimstetten ging – und am Ende mit einer 2:3-Niederlage dastand. „So etwas hatte selbst ich zuvor noch nie erlebt“, gibt Weng zu: „Aber ich habe das Ganze trotzdem erstaunlich gut überwunden. Denn wenn man ehrlich ist, war das Ergebnis zum Schluss nicht unverdient – selbst wenn unsere drei Gegentore zu sehr bitteren Zeitpunkten fielen.“

Also nicht groß darüber lamentieren, sondern die richtigen Lehren daraus ziehen: So seine Forderung an die Mannschaft. Keine Frage: Natürlich sei sie in der Schlussphase zu tief gestanden, selbstverständlich hätte sie sich in diesen Minuten deutlich cleverer verhalten müssen. „Andererseits besitzen wir, was ich bereits seit vielen Wochen predige, auch eine sehr junge Mannschaft“, sagt Weng: „In unseren 13 bisherigen Partien waren die gegnerischen Teams zwölfmal älter als das unsere. Da muss man unseren Jungs, die es grundsätzlich ja sehr gut machen, auch mal den einen oder anderen Fehler verzeihen.“

SZ