Packender Titelkampf in der Bayernliga Süd
Kurioses Siegtor: Erlbach jubelt in Windlotterie – und Mölders schimpft nach Last-Minute-Ausgleich vor 1000 Fans

17.03.2024 | Stand 17.03.2024, 12:38 Uhr

Sascha Mölders traf fünf Minuten vor dem Ende zum 2:1 für Landsberg, doch Tabellenführer Schwaben Augsburg schlug in der Nachspielzeit zurück. − Foto: imago images

Durch einen späten 1:0 Sieg beim FC Gundelfingen bleibt der SV Erlbach weiter ganz oben mit dabei in der Bayernliga Süd. Da im Spitzenspiel sich Tabellenführer Schwaben Augsburg und der TSV Landsberg mit 2:2 trennten, ist der SVE nun mehr nur noch einen Punkt hinter der Sascha-Mölders-Elf Landsberg. In zwei Wochen treten die beiden Teams dann gegeneinander an.

Die Landsberger hatten am Samstag Spitzenreiter Schwaben Augsburg zu Gast. Und vor 1000 Fans drehte der Gastgeber nach 0:1 spät das Spiel, Amar Cekic (77.) und Spielertraine Mölders höchstpersönlich (85.) sorgten für ausgelassene Stimmung im Stadion, ehe der Gast in der 3. Minute der Nachspielzeit aus dem Gewühl heraus durch Rasmus Fackler-Stamm doch noch zum Ausgleich kam. Dass das Tor nach einem Standard fiel, ärgerte Mölders besonders. „Da bin ich wirklich allergisch, da müssen wir am Mann dran sein“, kritisierte der frühere Löwen-Profi, der kurz vor der Pause durch ein Foul an Simon Achatz einen Elfmeter verursacht hat. „Eine dumme Aktion von mir, das ist selten dämlich, da so hinzu gehen. Wenngleich ich auch sagen muss, dass mir der Achatz auf die Eier geht, im Hinspiel auch schon, der ist da umgefallen wie ein kleiner Schulbub. Aber keine Frage, es war Elfmeter.“

Alles in allem sei es aber ein sehr guter Auftritt seiner Mannschaft gewesen, meinte Mölders. Auch insgesamt habe die Partie gehalten, was sie versprochen hat. Durch das Unentschieden im Schlager rückte Erlbach(49 Punkte) bis auf einen Punkt an den Zweiten heran, der Tabellenführer Schwaben Augsburg hat noch vier Zähler Vorsprung auf die Lechner Elf.

Diese hatte bei ihrem Auswärtsspiel in Gundelfingen nicht nur mit dm Gegner zu kämpfen. Es herrschten sehr schwierige äußere Bedingungen im Schwabenstadion, durch den starken Wind wurden Abstöße, Ecken und Freistöße zum Glücksspiel. So sahen die 210 Zuschauer auch kein gutes Spiel, aber durchaus großen Kampf und Einsatz von beiden Seiten. Insbesondere das Heimteam wollte unbedingt einen Sieg einfahren und zeigte viel Einsatz, konnte sich aber kaum Torszenen erarbeiten. Die beste Chance hatte daher der SVE. Einen Freistoß konnte Keeper Timo Ratter nicht festhalten, Lenny Thiel legte quer auf Hanner Maier, der aus wenigen Metern knapp über das Tor schoss (11.). Deniz Erten hatte die einzig wirklich nennenswerte Gelegenheit für das Heimteam, dessen Abschluss knapp am Tor vorbeiging (24.). Gundelfingen war feldüberlegen, spielte mit dem Wind und hatte daher einen Vorteil.

Dies drehte sich in der zweiten Halbzeit, die weiter geprägt war von Kampf und hoher Intensität, Chancen ergaben sich nur aus Standards, die unberechenbar blieben. Benjamin Schlettwagner köpfte nach einer Ecke von Thiel ebenso knapp über den Kasten (49.) wie auch Alexander Fischer (75.). Dann lag der Ball plötzlich nach einem Schuss von Paul Neubieser im Tor von Andreas Steer, der Linienrichter hatte aber vorher bereits die Fahne gehoben und Schiedsrichter Michael Krug (FC Perlach) entschied sofort auf Abseits (84.).

So schien es auf ein 0:0 hinauszulaufen. Erlbach hatte nochmal eine Ecke, Thiel versuchte diese aufgrund der widrigen Windverhältnisse direkt zu verwandeln. Der Ball klatschte an die Latte. Anschließend wurde es hektisch, Sebastian Hager reagierte schnell, schoss Gundelfingens Jonas Schneider an und dieser lenkte die Kugel ins eigene Tor (86.). Dabei blieb es, Erlbach nahm die Punkte mit ins Holzland, der FCG stand mit leeren Händen da.

„Gundelfingen war körperlich sehr präsent, hat viele Zweikämpfe gewonnen. Ein Punkt wäre heute auch für sie verdient gewesen. Aber so ist es im Fußball, wenn man vorne steht, setzt man noch den Punch und wir gewinnen durch das Eigentor.“, meinte Trainer Lukas Lechner nach der Partie. „Der Wind hatte schon Einfluss auf das Spiel, in der ersten Halbzeit hat er Gundelfingen geholfen, in der zweiten Halbzeit waren wir dann stärker“.