Torloses Remis gegen Türkgücü München
Generalprobe des FC Pipinsried wird zu einer Nullnummer, die zuversichtlich stimmt

18.02.2024 | Stand 18.02.2024, 16:45 Uhr

Ausgetanzt: Fabian Benko (2. v. l.) sprühte am Samstagnachmittag nur so vor Spielfreude. In dieser Szene setzte sich der 25-Jährige gegen Ali Bey Yilmaz (l.) durch, das Ganze genauestens beobachtet von Sebastian Keßler (r.). Foto: H. Kramer

Martin Weng kann einfach nicht aus seiner Haut. Natürlich, der Auftritt seines FC Pipinsried gegen Türkgücü München sei richtig gut gewesen. Das gibt der Cheftrainer der Gelb-Blauen auch gerne zu. „Aber wir haben uns am Ende nicht für unseren Aufwand belohnt“, so der 39-Jährige: „Wir hätten das Spiel definitiv gewinnen müssen.“

0:0 stand’s am Ende auf dem Sportgelände in Altomünster. Und dass die rund 50 Zuschauer zuvor ein torloses Remis der besseren Sorte gesehen hatten, lag zu großen Teilen tatsächlich an Wengs Elf. Einzig ihrer miserablen Chancenverwertung war es zu verdanken, dass ihr Gegenüber – immerhin der aktuelle Tabellenvierte der Fußball-Regionalliga Bayern – um eine Niederlage herumkam. „In dieser Hinsicht müssen wir am nächsten Wochenende deutlich besser werden“, fordert Weng zu Recht.

Dann nämlich geht es für seinen FCP schon das erste Mal im neuen Kalenderjahr um Punkte in der Bayernliga Süd – und zwar zu Hause gegen den TSV 1860 München II. Das Match gegen Türkgücü stellte hierfür bereits die Generalprobe der Pipinsrieder dar. Eine, die Mut macht – wie selbst ihr Cheftrainer, bei allem Ärger über die am Samstag aufgetretenen Abschlussschwächen, gerne zugibt: „Es scheint bei uns in die richtige Richtung zu gehen.“

Was Weng besonders gefällt: Er hat mittlerweile die Qual der Wahl bei der Aufstellung, bis auf die langzeitverletzten Daniel Witetschek und Simon Rauscheder sind alle Mann an Bord. Dementsprechend groß ist aktuell der Konkurrenzkampf beim FCP, niemand darf sich irgendwelche Ruhepausen leisten – und das scheint sich, siehe auch die Vorstellung gegen Türkgücü, durchaus leistungsfördernd auszuwirken.

Am Samstag konnten es sich die Pipinsrieder sogar leisten, den ehemaligen Junioren-Nationalspieler Angelo Mayer in der ersten Halbzeit zu schonen und den beruflich verhinderten Ludwig Räuber komplett zu ersetzen, ohne dass dadurch irgendein Qualitätsabfall zu erkennen war. Nun gut: Nach einer regelrechten Wechselorgie ab der 60. Minute ging der Spielfluss bei den Gelb-Blauen sehr wohl ein bisschen verloren. Aber bis dahin war das FCP-Team klar der Chef im Ring, stand in der Defensive felsenfest und ließ sich im Spiel nach vorne nicht einmal vom tiefen Geläuf davon abhalten, es immer wieder mit sehenswerten Kombinationen zu probieren. Gerade Kevin Gutia und Fabian Benko sprühten regelrecht vor Spielfreude – und auch der im Herbst viele Wochen lang verletzte Yomi Scintu ließ mehrmals sein großes Potenzial aufblitzen.

Das Einzige, was den Gelb-Blauen in Altomünster fehlte, war ein Tor. Bereits in der 13. Minute waren sie dicht dran, als eine scharfe Hereingabe leicht abgefälscht an den rechten Türkgücü-Pfosten klatschte. 180 Sekunden später setzte Benko nach tollem Solo Daniel Gerstmayer in Szene, dieser tanzte dann sehenswert seinen Gegenspieler aus – aber sein Schuss ging ebenfalls nur ans Aluminium. Bleibt noch Topchance Nummer drei des FCP an diesem Nachmittag: Hierbei steuerte Gerstmayer mutterseelenallein auf Sebastian Kolbe zu – allerdings war sein Schuss dann zu unplatziert, um den Münchner Keeper zu überwinden (24.).

SZ