Mangelnde Chancenverwertung
Erlbach belohnt sich nicht: Lechner-Elf verliert trotz Top-Leistung gegen Deisenhofen 0:3

04.10.2023 | Stand 04.10.2023, 11:38 Uhr

Benjamin Schlettwagner und der SVE Erlbach legten sich gewaltig ins Zeug und mussten sich trotzdem gegen Deisenhofen um den Torschützen Nikolaos Gkasimpagiazov (hinten) geschlagen geben. − Foto: Zucker

Lange Gesichter beim SV Erlbach: Das Team von Spielertrainer Lukas Lechner hat sich am Dienstagnachmittag dem FC Deisenhofen in der Fußball-Bayernliga Süd mit 0:3 geschlagen geben müssen. Dabei spielten die Gastgeber sehr gut mit, der Unterschied zum Gegner war jedoch die mangelnde Chancenverwertung. Und gerade weil man nicht um diese drei Tore schlechter war, saß die Enttäuschung besonders tief.

Dabei ging es recht ordentlich los für die Hausherren, die neben den Langzeitverletzten auch auf den privat verhinderten Sebastian Hager und auf Thomas Breu, den weiterhin muskuläre Probleme plagen, verzichten mussten. Dafür rückte Florian Wiedl erstmals in die Startelf und hatte nach nur drei Minuten die erste Gelegenheit, die Torwart Moritz Knauf klärte (3.).

Eine umstrittene Ecke sorgte auf der Gegenseite für die Gäste-Führung: Michael Bachhuber schoss sich den Ball selbst in die Hacken, Linienrichter Markus Schwenk rief via Headset Schiedsrichter Florian Ziegler (TSV Hohenpeißenberg) „Ecke, Ecke“ zu, so dass sich der Unparteiische nach kurzem Zögern tatsächlich dafür entschied. Diese brachte Routinier Yasin Yilmaz toll an den langen Pfosten, Michael Vodermeier köpfte nach innen auf Björn Jost, der einschob (7.). Der frühe Rückstand und die Begleitumstände führten beim SVE zu einer Trotzreaktion. Man spielte sehenswerten Fußball und drängte die Gäste in die Defensive. Lenny Thiel köpfte am Tor vorbei (15.), anschließend verpasste Wiedl mit seinem Abschluss (18.). Wie eine kalte Dusche wirkte da das 0:2 nach einem hervorragend ausgespielten Konter. Über Yilmaz kam der Ball schnell nach vorne, Erlbach-Keeper Andreas Steer rettete gegen Maxime Schneiker, Deisenhofen setzte nach, wieder wurde die Kugel nach innen gespielt, und Lukas Kretzschmar traf (41.). Hier gab es heftige Reklamationen wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung, der Treffer war aber wohl regulär.

Auch die zweite Halbzeit blieb sehenswert. Der Hausherr versuchte den Anschlusstreffer zu erzielen und wurde immer offensiver. Chancen nach einem schönen Zusammenspiel von Hefter und Wiedl (46.) und einer Eins-gegen-eins-Situation des sehr auffälligen Wiedl, bei der er jedoch zu lange überlegte und das Leder am langen Pfosten vorbeischob (50.) brachten nichts ein. Auf der Gegenseite vereitelte Alexander Fischer das sichere 0:3, als er auf der Linie einen Ball klärte (53.). Es ging temporeich weiter, Hefter schoss aus spitzem Winkel an den Pfosten, von wo der Ball an Keeper Knauf prallte und von diesem ins Aus (54.). Erlbach machte nun immer weiter auf, wodurch sich gute Gelegenheiten für Deisenhofen ergaben und letztendlich auch eine davon genutzt wurde: Nikolaos Gkasimpagiazov zeigte die Torgefahr, die die Erlbacher vermissen ließen (63.). Damit war das Spiel gelaufen und für die Lechner-Elf stand die dritte Heimniederlage in Serie zu Buche.

„Man freut sich auf die Spiele in Erlbach, auf die Atmosphäre und auch das Team hier. Und besonders erfreut ist man, wenn man hier gewinnen kann“, so Gäste-Coach Andreas Pummer. „Anders als in den letzten Jahren hatten wir dieses Mal auch das Spielglück bei uns. Wenn Erlbach das 1:2 macht, dann kann das Spiel schon noch kippen, ich bin froh dass wir dann eine unserer Topchancen noch verwertet haben“. Für sein Gegenüber Lechner war „der Spielverlauf sehr unglücklich. Wir haben 30 bis 35 Minuten eine Topleistung gezeigt, aber uns nicht dafür belohnt. In der zweiten Halbzeit wollten wir es zu sehr und waren zu offen. Deisenhofen hat das stark gemacht.“

− Thorsten Eisenacker