Am Samstag beim SV Erlbach zu Gast
Auf den FC Pipinsried wartet eine hohe Auswärtshürde

08.03.2024 | Stand 08.03.2024, 16:40 Uhr

Vor einer Woche schmerzlich vermisst, in Erlbach nun wieder dabei: FCP-Offensivakteur Kevin Gutia (Mitte). Foto: M. Schalk

Bei seiner Analyse zu Wochenbeginn benötigte Pipinsrieds Cheftrainer Martin Weng nur ein paar wenige Videosequenzen, warum sein FCP am vergangenen Samstagnachmittag zu Hause gegen den TSV Rain (0:1) mit einer Niederlage in die Frühjahrsrunde gestartet war. „Es wurde schnell sehr deutlich, dass wir im Spiel nach vorne keine Intensität, zu wenig Bewegung ohne Ball und auch kein Tempospiel hatten“, erklärt der 39-Jährige: „In diesen Bereichen müssen wir deutlich zulegen.“

Bayernliga Süd

In der zurückliegenden Trainingswoche wurde nun intensiv an diesen Schwächen gearbeitet, damit es keinen kompletten Fehlstart ins Punktspieljahr 2024 gibt. Dabei wird die Auswärtsaufgabe am Samstag (Beginn 16 Uhr) beim SV Erlbach auch so schon eine äußerst enorme Herausforderung für die Gelb-Blauen. Denn im Gegensatz zu den Pipinsriedern sind die Fußballer aus der kleinen Gemeinde im Landkreis Altötting nicht nur mit zwei Siegen glänzend ins neue Jahr gestartet, sondern sie knüpften auch nahtlos dort an, wo sie 2023 aufgehört hatten. Jahresübergreifend war der 2:1-Erfolg am vergangenen Samstag in Heimstetten ihr fünfter in Serie – und plötzlich liegt die Mannschaft von SVE-Trainer Lukas Lechner mit nur noch einem Zähler Rückstand auf den zweitplatzierten TSV Landsberg auf Tabellenrang drei. „Zu Recht“, wie Weng mit großer Anerkennung sagt.
Dort, wo sich die Erlbacher aktuell im Klassement bewegen, war im Spätsommer 2023 auch noch der FCP zu finden – und es gab rund um den Dorfklub nicht wenige, die sich bereits wieder eine rosarote Zukunft samt Regionalliga-Comeback ausmalten. Ein halbes Jahr später, verbunden mit dem Abrutschen im Klassement (9./34 Punkte), sieht sich Weng bestätigt, dass derlei Träumereien unrealistisch gewesen seien. „Wir haben immer von einem Umbruchsjahr gesprochen“, betont der Dasinger – auch wenn sein Kader eine hohe Qualität besäße. So verloren die Pipinsrieder aufgrund bestimmter Ereignisse die Tabellenspitze mehr und mehr aus den Augen. Gründe dafür waren für den 39-Jährigen vor allem „das enorme Verletzungspech“ sowie die letztendlich fehlende Konstanz. Erst blieb sein Team im August fünf Spiele sieglos, kassierte in dieser Phase auch seine erste Saisonniederlage (1:2 gegen den SV Erlbach). Später, im Oktober und November, gewann Pipinsried von sieben Partien nur eine. „Und man darf nicht vergessen, dass wir nach dem TSV 1860 II die vielleicht jüngste Mannschaft sind“, führt Weng weiter aus.
Auch wenn sich der FCP eine
Spitzenposition in dieser Saison wohl abschminken muss, bedeutet das im Umkehrschluss nicht gleich, dass er die Runde nun gemütlich ausklingen lassen kann. „Wir sollten in den nächsten Wochen schon Punkte holen, um nicht unten reinzurutschen“, verweist Weng auf die Tabelle. Die acht Zähler Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz, den der 1. FC Sonthofen einnimmt, bei dazu gegenüber den Oberallgäuern noch einem weniger ausgetragenen Spiel, seien zwar für ihn (noch) kein Grund, um in Panik zu verfallen. „Aber wir schätzen die Lage realistisch ein, wir dürfen das nicht außer Acht lassen“, betont der FCP-Trainer.

Bei der Kaderplanung für die kommende Spielzeit legen die Pipinsrieder viel Wert darauf, die Qualität in der Offensive zu erhöhen. Nach Informationen der Aichacher Zeitung soll dafür Ex-Profi Nico Karger vom TSV Landsberg ein Kandidat sein. Für den heutigen Samstag sehnt sich Weng vor allem die Rückkehr von Kevin Gutia herbei, der das Rain-Spiel wegen Magen- und Darmproblemen verpasst hatte. „Er fehlte uns an allen Ecken und Enden“, sagt der Chefcoach.

Herbert Walther