Duell der kleinsten Dörfer der Bayernliga
Bleibt Erlbach auf der Überholspur? – Lechner-Elf erwartet Pokalschreck Pipinsried

08.03.2024 | Stand 08.03.2024, 10:54 Uhr

Mit Heimstetten haben Simon Hefter (links, gegen Sebastian Rosina) und seine Erlbacher den ersten Regionalliga-Absteiger besiegt, nun stellt sich mit Pipinsried der nächste vor. − Foto: Fehrmann

Matchday im Holzland: Der SV Erlbach, Tabellendritter der Fußball-Bayernliga Süd, erwartet am Samstag, 9. März, den Rangneunten FC Pipinsried und bekommt es damit nach dem SV Heimstetten zum zweiten Mal in Folge mit einem Regionalliga-Absteiger zu tun. Der Anpfiff in der Holzbau Grübl Arena ertönt um 16 Uhr.

Die Erlbacher sind im Juli letzten Jahres mit der Vorgabe in die Saison gestartet, möglichst schnell 40 Punkte zu sammeln, um dem Abstieg zu entgehen. Zwischenzeitlich wurde die magische Hürde für ein weiteres Jahr in Liga5 erst auf 42, dann auf 43 Zähler nach oben korrigiert. Erst wenn diese Stufe genommen ist, wolle man weiter sehen – so lautete die Ansage aus der Führungsriege des SVE. Nach dem 2:1 in Heimstetten hält die Truppe von Spielertrainer Lukas Lechner elf Spieltage vor Schluss nun bei 45 Punkten und ist der ernsthafteste Verfolger des Spitzenduos TSV Schwaben Augsburg (49) und TSV Landsberg (46). Soll heißen: Schwächelt Landsberg, das sich nach der angekündigten Trainer-Trennung (Sascha Mölders muss zum Saisonende gehen) in unruhigem Fahrwasser befindet, weiterhin und verliert am Samstag auch bei der Reserve des TSV 1860 München, könnten die Erlbacher mit Saisonsieg Nummer 15 auf den Relegationsplatz klettern.

Im Weg steht mit Pipinsried (34) aber nicht gerade eine Laufkundschaft, auch wenn der Absteiger den eigenen Erwartungen hinterher hinkt. Dafür sorgte der FC im Pokal für Schlagzeilen, als er im Herbst Drittligist TSV 1860 München aus dem Wettbewerb gekegelt hat und nun im Halbfinale steht, wo am 23. März mit den Würzburger Kickers der aktuelle Tabellenführer der Regionalliga Süd aufkreuzt. Die große Stärke von Pipinsried ist das Defensiv-Verhalten – da ist eine Parallele zu den Erlbachern erkennbar: Beide Teams haben erst 21 Gegentreffer zugelassen, nur der Primus Augsburg ist da mit 20 knapp besser. Im Spiel nach vorne dagegen ist der Hausherr klar im Plus, 35 Tore – davon allein 13 durch Leonhard Thiel – stehen da 28 FC-Einschüsse gegenüber.

Das Duell mit Pipinsried ist übrigens ein Kräftemessen der kleinsten Dörfer der Bayernliga Süd. Ist Erlbach mit 1200 Einwohnern schon nicht groß, so leben in Pipinsried nicht einmal halb so viele Menschen. Die größte Attraktion des Pfarrdorfs im Landkreis Dachau sind die Fußballer, die von 2017 bis 2023 in der Regionalliga um Punkte gekämpft haben. Eine weitere Parallele zwischen den Klubs ist die Kontinuität auf der Trainerposition. Martin Weng hat in Pipinsried bereits für die Saison 2024/25 verlängert, gleiches gilt in Erlbach für Lechner, der schon seit 2019 auf der Kommandobrücke steht.

Verzichten muss der SVE erneut auf Tobias Hofbauer. Der erfahrene Linksverteidiger ist zuletzt schon angeschlagen mit nach Heimstetten gefahren, musste dann aber bereits beim Aufwärmen einen Rückzieher machen. Auch Bernd Eimannsberger (Oberschenkel-Probleme) wird diesmal fehlen. Umso mehr hofft Lechner, dass Christopher Obermeier nach seiner Schambeinverletzung und Maximilian Sammereier nach seiner Leisten-Operation zur Verfügung stehen. „Ich bin selber gespannt, wie unsere Mannschaft zurecht kommt, jetzt, wo das Saisonziel schon erreicht ist. Wir werden jetzt aber sicher nicht zurückschalten. Wir spielen weiterhin immer mit der besten Aufstellung, die zur Verfügung steht und werden weiter versuchen, unsere Spiele zu gewinnen“, lautet die Ansage von Teamchef Hans Grabmeier für die noch ausstehenden elf Aufgaben.