Rühl über den Saisonendspurt
„Wir sind in der Jägerrolle“ – VfB Eichstätt will auch in Abtswind Aufstiegschancen wahren

02.05.2024 | Stand 02.05.2024, 15:00 Uhr

Zwischen Jubel und Erleichterung: Der VfB Eichstätt zeigte am Tag der Arbeit beim 3:1-Heimsieg gegen Coburg großen Einsatz und blickt entschlossen auf den Bayernliga-Saisonendspurt. Foto: Traub

Der Traum vom Aufstieg in die Regionalliga Bayern lebt für den VfB Eichstätt weiter. Nach dem 3:1 (0:0)-Sieg gegen den FC Coburg soll auch am Samstag (16 Uhr) beim TSV Abtswind die Chance gewahrt werden. Dazu braucht es einen Sieg, denn die Elf von Trainer Dominic Rühl liegt nur auf Platz drei. Auf dem zur Aufstiegsrelegation berichtigten zweiten Rang steht der punktgleiche SC Eltersdorf, der allerdings den direkten Vergleich gegen den VfB für sich entschied.

„Wir sind in der Jägerrolle, weil es mindestens noch einen Punkt aufzuholen gilt“, sagt Rühl und fügt an: „Als allererstes müssen wir natürlich unsere eigenen Aufgaben erledigen und dann zeitgleich hoffen, dass sich zumindest Eltersdorf nochmal einen Patzer erlaubt.“

VfB Eichstätt muss auf Schützenhilfe hoffen

An der Tabellenspitze liegt weiterhin die SpVgg Hankofen-Hailing mit sechs Punkten Vorsprung, die allerdings auch schon eine Partie mehr ausgetragen hat und am vorletzten Spieltag spielfrei ist. Am Samstag (15 Uhr) ist der Regionalliga-Absteiger der Vorsaison bei der SpVgg Bayern Hof gefordert. Und da wird sich VfB-Trainer Dominic Rühl noch gut daran erinnern, was ihm Hofs Co-Trainer Michal Kycek nach deren 3:2-Sieg in Eichstätt vor zwei Wochen zurief. Nämlich: „Wir werden auch Hankofen schlagen.“ Damals jedoch strotzten die Oberfranken nach einer starken Serie nur so vor Selbstbewusstsein und wollten gar selbst noch in das Meisterschaftsrennen eingreifen. Nach den beiden jüngsten Niederlagen gegen die DJK Gebenbach (1:8) und den SSV Jahn Regensburg II (0:2) ist der Zug aber inzwischen ohne den ehemaligen Zweitligisten (1974-1978) abgefahren.

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So oder so: Der VfB muss selbst erst einmal die laut Rühl „hohe Auswärtshürde“ beim TSV Abtswind nehmen. Die Unterfranken aus dem Landkreis Kitzingen kamen am Maifeiertag beim FC Ingolstadt 04 II zu einem späten 1:1-Unentschieden, während der VfB den FC Coburg mit 3:1 bezwang. Nach einem Tag Pause versammelt der VfB-Coach seine Jungs am Freitagabend zum Abschlusstraining. „Man hat gemerkt, dass die warmen Temperaturen zusätzlich ein paar Körner gekostet haben“, sagt er. Rühl hofft, dass dann auch Dominik Wolfsteiner mit an Bord ist – ebenso wie natürlich zum Spiel am Samstag. Der 30-Jährige stand nämlich gegen Coburg auf dem Spielberichtsbogen in der Startelf, musste dann aber kurzfristig passen, „weil der Oberschenkel zugemacht hat“, wie der Eichstätter Trainer berichtet und weiter erklärt: „Bei einem Alles-oder-Nichts-Spiel hätte er gestartet. So aber wollten wir kein Risiko eingehen.“

Rühl-Elf übersteht gegen Coburg mehrere Rückschläge

Wolfsteiner sah am vergangenen Mittwoch bei bestem Fußballwetter gemeinsam mit 430 Zuschauern also von der Bank aus, dass ein offensiv ausgerichteter VfB das Spielgeschehen gegen tief stehende und vor allem auf Konter lauernde Coburger diktierte. Zum Seitenwechsel betrug das Verhältnis der Großchancen 4:1 – und dennoch ging es mit einer Nullnummer in die Kabinen. „Die Mannschaft zweifelte ein klein wenig, weil wir die klarsten Chancen nicht gemacht haben“, sagte Rühl, der mit der Leistung seiner Truppe aber trotzdem zufrieden war. Die Tore fielen nach dem Seitenwechsel. Nach der vierten Ecke in Folge brachte Fabian Carl (48.) den FC Coburg mit 1:0 in Front. Nik Leipold (57.) glich mit einem abgefälschten Schuss zum 1:1 aus. Der VfB machte weiter Druck. „Man hat gemerkt, dass meine Truppe unbedingt den Heimdreier wollte“, lobt Rühl den Einsatz seines Teams.

Diesen zeigte auch Fabian Eberle, der einen Ball zurückeroberte und so das 2:1 für den VfB einleitete. Lucas Schraufstetter stand richtig und erzielte seinen 14. Saisontreffer (65.). Große Verwirrung gab es in der 68. Spielminute: Jonas Kirchner hatte zum vermeintlichen 2:2 eingeköpft und Schiedsrichter Markus Haase entschied schon auf Tor. Doch nach lautstarken Protesten der Grünhemden und mit reichlicher Verzögerung hob der Linienrichter dann doch die Fahne und zeigte eine Abseitsstellung an. Es blieb also beim 2:1. Den Schlusspunkt zum 3:1 markierte VfB-Kapitän Jonas Fries per Elfmeter (85.).

EK


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