Bayernliga Nord
FC Ingolstadt II gelingt in einem „wilden Spiel“ gegen Feucht noch das Happy End

10.09.2023 | Stand 12.09.2023, 16:08 Uhr
Julian Meier

Willkommene Verstärkung: Jeroen Krupa, der beim FC Ingolstadt auch immer wieder zu den Profis berufen wird, traf bei seinem Bayernliga-Einsatz in Feucht gleich doppelt. Foto: Meyer/Archiv

Wieder mal wurde es ein „wildes Spiel“, wieder mal haben die Jungschanzer in der Bayernliga Nord zwei Gegentreffer kassiert – aber immerhin haben sie dieses Mal auch vier Tore selbst geschossen. Letztlich war das 4:2 (2:1) des FC Ingolstadt II gegen Schlusslicht SC Feucht kein Meisterwerk. Nach zuvor zwei Niederlagen stand das am Ende der Englischen Woche aber auch gar nicht im Vordergrund.

„Wir hätten gerne ein bisschen mehr Kontrolle und würden gerne ein bisschen mehr Souveränität ins Spiel bekommen. Aber am Ende des Tages sind wir froh, dass wir das Spiel gewonnen haben“, meinte FCI-Trainer Thomas Karg. Von der Elf, die unter der Woche nach einem blutleeren Auftritt mit 1:3 gegen die DJK Ammerthal verloren hatte, war nicht mehr viel übriggeblieben: Gleich auf sechs Positionen hatte Karg seine Startformation verändert. Mit den Teilzeitprofis Thomas Rausch, Jeroen Krupa, Donald Nduka und David Udogu brachte er zudem mehr Erfahrung ins Team.

Das klappte anfangs ganz gut. Dann allerdings leistete sich Rausch im Strafraum ein unnötiges Foulspiel, Schiedsrichter Xaver Fabisch entschied auf Strafstoß. Der Gefoulte Tarik Sormaz trat selbst an und ließ FCI-Torhüter Leopold Leimeister mit seinem platzierten Schuss ins rechte Eck keine Chance (18. Minute).

Die Schanzer hätten danach auseinander fallen können. Nach den beiden Pleiten zuletzt wäre das kein großes Wunder gewesen. Doch sie kamen zurück. Nachdem Gäste-Keeper Lukas Peterson einen Schuss aus der zweiten Reihe nur klatschen ließ, staubte Krupa zum 1:1 ab (26.). Neun Minuten später war es wieder Krupa, der nach einem feinen Pass von Nduka über die Abwehrkette zur Schanzer Führung traf. Der Einsatz der Teilzeitprofis, die am Tag davor im Toto-Pokal nicht zum Zug gekommen waren, hatte sich da bereits ausgezahlt.

In der Halbzeitpause nahmen sich die Ingolstädter dann vor, schnell nachzulegen. Das klappte auch, als Kapitän Fabian Cavadias einen Freistoß aus 25 Metern schön über die Mauer ins rechte Eck zirkelte (50.). Gegen den Tabellenletzten, der bislang noch ohne Sieg ist, eigentlich die perfekte Voraussetzung, um das Spiel locker nach Hause zu schaukeln. Feucht kam aber nochmal zurück.

Zugegeben: Beim 2:3-Anschlusstreffer war aus Ingolstädter Sicht auch ein wenig Pech dabei. Das war aber nur ein Teil der Geschichte. Weil Rausch verletzt auf dem Boden lag, wollten die Schanzer den Ball ins Aus spielen. Sie hatten die Rechnung aber ohne den Gegner gemacht, der den Ball eroberte, schnell konterte und durch Ücüncü zum 2:3 kam (56.). „Wir haben da auch ein bisschen gepennt. Der Gegner hat unser schläfriges Verhalten ausgenutzt“, gab Karg zu. Auch da hätte Ingolstadt nun einen Rückfall erleiden können. Psychologisch günstig war der Anschlusstreffer jedenfalls nicht.

Doch auch dieses Mal hatte der FCI eine schnelle Antwort parat: Während Rausch noch immer behandelt wurde, gab es den nächsten Freistoß für die Schanzer. Wieder schnappte sich Cavadias die Kugel, wieder zwirbelte er sie filigran über die Mauer und wieder landete sie im Netz – dieses Mal in der linken Ecke (58.). Das 4:2 aus FCI-Sicht sollte bereits der Endstand sein.

Chancen für einen fünften Treffer hätte es gegeben, der FCI nutzte sie aber nicht. „Leider hat sich in der letzten Viertelstunde nochmal ein wildes Spiel entwickelt, in dem wir es nicht geschafft haben, in Ruhe zu Ende zu spielen“, meinte Karg. Nach dem Schlusspfiff überwog aber die Erleichterung über die drei Punkte.

Bis zum nächsten Spiel am kommenden Freitag (17.30 Uhr, gegen SV Fortuna Regensburg) ist nun ein bisschen Zeit. Nach dem Sieg gegen Feucht hatte Karg das nächste Duell aber bereits im Blick: „Wir regenerieren uns jetzt von der Woche und hoffen, dass wir am Freitag an das Erfolgserlebnis von heute anknüpfen können.“

DK


FC Ingolstadt II: Leimeister – Udogu, Nduka, Cavadias, Götzendörfer (71. Birkl) – Nuhanovic (71. Riedl), Schwarzensteiner, Paul, Rausch (59. Hoti) – Krupa, Wiezorrek (75. Fofanah).
Tore: 0:1 Sormaz (18./Foulelfmeter), 1:1 Krupa (26.), 2:1 Krupa (35.), 3:1 Cavadias (50.), 3:2 Ücüncü (56.), 4:2 Cavadias (58.). – Schiedsrichter: Fabisch (Seehausen). – Zuschauer: 40.