Fußball
ASV Neumarkt holt mit 4:2 gegen Coburg ersten Heimsieg der Saison

09.09.2023 | Stand 12.09.2023, 16:08 Uhr
Lothar Röhrl

Selim Mjaki (dunkles Trikot) gelingt hier sein dritter Treffer. Foto: Lothar Röhrl

Von Lothar Röhrl

Neumarkt. So wenig das Herz und das Gemüt schonend kann Fußball der Bayernliga Nord sein: Im Heimspiel des ASV Neumarkt am Samstag gegen den glänzend gestarteten Aufsteiger FC Coburg hieß es schnell 2:0. Dann unnötig aus Sicht der Gastgeber 2:2. Und schließlich setzte Trainer Jochen Strobel erfolgreich alles auf eine Karte. Mit Erfolg: Denn nach dem Abpfiff stand ein 4:2-Heimsieg.

Dieser brachte dem ASV die allerersten Punkte in einer Partie auf eigenem Platz in dieser Saison ein. Mit jetzt elf Zählern gehen die Neumarkter als klarer Favorit in das Derby am Dienstag (17.30 Uhr) zuhause gegen Schlusslicht Feucht.

Bei Traumwetter mit 27 Grad im Schatten und azurblauem Himmel erwischten die Neumarkter einen Traumstart. Vom Anpfiff weg bemühten sich die Hausherren, über möglichst wenig Stationen schnell vor das Coburger Tor zu kommen. Das wurde schon in der elften Minute mit dem 1:0 belohnt: Ausgehend durch einen weiten Abschlag von Torhüter Guttenberger kam der Ball zu Selim Mjaki und der spitzelte den Ball am Coburger Schlussmann vorbei ins Tor.

2:0 schon nach 17 Minuten

Damit nicht genug. Denn noch schöner wurde es in der 17. Minute mit dem 2:0. Bei einer Kombination von Rechtsaußen über die Mitte kam Raphael Heimisch auf Linksaußen zum Schuss aufs Tor. Dabei „tunnelte“ der Ball den Torwart der Gäste. Danach rollte ein Spielzug schöner, weil schneller als der andere aufs Gäste-Tor. Nur: Ein weiteres, verdientes Tor wollte nicht fallen. Entweder klärte der Gäste-Keeper in höchster Not (22.) oder Henrik Brüggens Direktabnahme tippte nur auf der Latte auf (27.).

Und Coburg? Gerade mal eine Kleinchance (35.) hatten die von den Neumarktern wie ein Weihnachtspaket verschnürten Gäste vor der 45. Minute. Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff mogelte sich „Bruder Leichtsinn“ in den Abwehrverbund des ASV. Denn ungestört schoben sich die Gäste den Ball von Rechts in die Mitte zu – und schon war der Anschlusstreffer perfekt.

Welche Kräfte das bei den Gästen freigesetzt hatte, zeigte sich sofort vom Wiederanpfiff weg. Bereits in der 47. Minute klingelte es zum 2:2. Wieder waren die Neumarkter viel zu weit von den Gegenspielern weg. Dafür bedankte sich Coburgs Torjäger Sertan Sener mit seinem siebten Saisontor.

Bevor Neumarkts „7er“ Selim Mjaki zur entscheidenden Person dieses Spiels wurde, gab es hüben wie drüben gute Tormöglichkeiten. Dann stellte Neumarkts Trainer Jochen Strobel die Weichen auf Generalangriff: Mit Leon Gümpelein und Christian Schrödl brachte er zusätzlich zum wendigen Philipp Nutz, zum weite Wege gehenden Elias Meyer und zum quirligen Mjaki noch zwei zweikampfstarke, schnelle Stürmer. Und schon spielte sich die Musik nur noch in der Hälfte der Coburger ab.

Zwangsläufig klingelte es zwei Mal im Tor der Gäste – und das beide Male dank Selim Mjaki. In der 77. Minute profitierte dieser in Mittelstürmerposition vom feinen Rückpass des zuvor sich dynamisch an die Torauslinie durchtankenden Gümpelein. In der 89. Minute setzte Mjaki einer Kombination im ICE-Tempo (Pözl auf Armbruster, der zurück zu Pözl und der weiter zu Mjaki) mit dem Schuss ins Tor das Sahnehäubchen auf.

Am Tag nach diesem Spiel zeichnete Trainer Jochen Strobel das Wechselbad der Gefühle nach: „Wir hätten 3:0, ja 4:0 führen müssen. Dann kamen die sehr ärgerlichen Gegentore. Obwohl wir zwischen der 45. und 60. Minute gewackelt haben, haben wir den Ausgleich dieses Mal gut verkraftet. Dann klappten die Einwechselungen.“

Strobel warnt vor Feucht

Dem ersten Heimsieg zuhause soll am Dienstag (ab 17.30 Uhr) der zweite gegen den 1. SC Feucht folgen. Strobel: „Zu was es führt, wenn man so eine Mannschaft nicht total ernst nimmt, hat Fortuna Regensburg mit dem 3:1 in Kornburg gezeigt. Das war ihr erster Saisonsieg.“