„Das Beste, was mir passieren konnte“
Simon Sedlacek macht in Donaustauf auf sich aufmerksam

26.04.2024 | Stand 26.04.2024, 18:12 Uhr
Gerd Winkler

Das Donaustaufer Nesthäkchen wird flügge: Simon Sedlaczek (in Rot) überzeugt und ist umworben. Foto: Brüssel

Simon Sedlaczek ist als 18-Jähriger das Nesthäkchen beim Fußball-Bayernligisten SV Donaustauf (18., 22 Punkte) und lässt sich nicht runterziehen. „Wer Fußball spielt, will natürlich Erfolg haben. Nichtsdestotrotz war Donaustauf das Beste, was mir passieren konnte“, weiß der Linksfuß das schwache mannschaftliche Abschneiden von seiner persönlichen Entwicklung zu trennen.

„Ich konnte sofort in der Bayernliga Fuß fassen – und das als A-Jugendlicher.“ Anfangs habe er sich natürlich noch nicht so viel zu sagen getraut, sei oft nervös gewesen. „Ich bin dann mit dem Ball immer ruhiger geworden und habe die Zweikämpfe besser angenommen“, schildert Sedlaczek die Fortschritte.

Großberg, Ingolstadt, Kareth

Zur Erfahrung und zum Selbstvertrauen komme dann die Mentalität dazu: „Nach der Winterpause habe ich zu meinem alten Ich zurückgefunden.“ Schon im Herbst wusste der gebürtige Neutraublinger, der beim TSV Großberg begann, von der U12 bis zur U17 in Ingolstadt kickte und dann nach einem Jahr in Kareth zu Donaustauf wechselte, bisweilen zu beeindrucken. Als Sedlaczek mit einem riskanten Tackling einen Konter stoppte, feierte er sich lautstark mit geballten Fäusten vor der staunenden Tribüne. Als Abfangjäger vor der Abwehrkette tritt er am Samstag um 15 Uhr im Heimspiel gegen den ATSV Erlangen (12., 45) wieder in Erscheinung.

Zu Saisonbeginn postierte der damalige Coach Stefan Wagner Sedlacek hinten links. „Für mich war das völlig ungewohnt, aber im Endeffekt zählt: Wo mich der Trainer aufstellt, da spiele ich.“ Als Kevin Hoffmann und Lukas Dotzler auf Wagner folgten, kam er fortan auf der Sechs zum Zug. „Dort fühlt es sich vertrauter an, du kennst ja die Abläufe, das Stellungsspiel und das taktische Verhalten.“ Als bisheriges Highlight betrachtet der angehende Lehramts-Student fürs Gymnasium das 4:0 am 3. März in Ammerthal: „Da habe ich mein erstes Saisontor erzielt und das war gleich ein richtig schönes“ – eine Direktabnahme mit dem schwächeren rechten Fuß unter die Latte. „Das Wetter war super, der Platz war super. Beim Aufwärmen habe ich gespürt: Da geht heute was.“

Vilzing hat Interesse

Die Steigerung des Rohdiamanten hat sich bis nach Vilzing herumgesprochen. Der sportliche Leiter des Regionalligisten, Sepp Beller, war im März eigens nach Donaustauf zur Begutachtung angereist. Wohin es Sedlaczek zur neuen Saison verschlägt, ist ungewiss: „Auch andere Vereine haben sich gemeldet, fix ist noch nix.“ Trainer Andre Kleinknecht schätzt „seine gute Mischung zwischen Offensivdrang und Zweikampfstärke“. Sedlaczek habe noch einiges Potenzial, das man abrufen könne. „Er ist sehr ehrgeizig und will jedes Trainingsspiel gewinnen, selbst beim Fußballtennis“, fügt Kleinknecht schmunzelnd an.