0:5 gegen Neumarkt
Ohne Hoffmann und Sedlaczek geht es für den SV Donaustauf dahin

21.04.2024 | Stand 21.04.2024, 18:49 Uhr
Gerd Winkler

Der Eindruck täuscht: Gegen die Neumarkter konnte sich Donaustauf (hier in Rot Samir Ouahid Buyaala) im Heimspiel zu selten in Szene setzen. Foto: Brüssel

Nebenan feierten die Spieler des Fußball-Bayernligisten ASV Neumarkt, unterstützt von sechs mit Trommeln bewaffneten Knirpsen, das „Humba, Humba, Humba, Täterä“, derweil gab es vor der Bank des SV Donaustauf eine ordentliche Kopfwäsche von Co-Trainer Chris Gieler. „Es ist ein Unterschied, ob du 0:3 oder 0:5 verlierst“, kritisierte der in Alleinverantwortung, Chefcoach Andre Kleinknecht befand sich auf einer Fortbildung beim DFB-Campus in Frankfurt, gestandene Gieler.

Man könne in der Schlussphase nicht einfach den Kopf in den Sand stecken. Das 0:5 (0:1) vor nur 35 Zuschauern, davon mehr als ein Dutzend aus Neumarkt angereist, an der Regensburger Straße schlug dem aufgewühlten Co-Trainer auf den Magen: „Ich bin angefressen.“ Für den künftigen Kreisligisten war es im 15. Heimspiel bereits die 11. Pleite.

Am Samstag genießt Donaustauf das dritte Mal am Stück Heimrecht, wenn der abstiegsgefährdete ATSV Erlangen aufschlägt. Die Mittelfranken (4/1/10) sind nach Donaustauf (3/3/10) die schlechteste Auswärtsmannschaft in der Liga.

Zufrieden mit erster Halbzeit

Mit der ersten Halbzeit war Gieler durchaus zufrieden: „Wir haben es spielerisch probiert, über die Flügel nach vorne zu kommen.“ Bis in den Strafraum konnten sich die Youngster jedoch nicht durchsetzen. Es reichte nur zu zwei Hereingaben (6., 31.) von Thomas König, aber ohne einen Abnehmer zu finden. Auch nach dem Wechsel hatte Gäste-Torhüter Nick Guttenberger keinen Ball unschädlich zu machen. Endro Zaskokus Knaller aus 20 Metern wurde von einem Abwehrbein zu einer Ecke abgewehrt (54.). Es sollte Donaustaufs einziger Torschuss in den 90 Minuten bleiben.

Neumarkt dominierte vom Anpfiff weg das Geschehen. Jannik Schneiders Kopfball nach einem Eckball strich über die Latte (16.). Christian Schrödls Abschlüsse aus acht Metern (34.) und am Fünfereck (36.) wurden geblockt. Die Gäste gingen durch einen verwandelten Foulelfmeter von Jonas Marx in Führung (41.). Der herauseilende Keeper Josip Jokanovic hatte den allein auf ihn zustürmenden Schrödl klar von den Beinen geholt. „Für mich war der Elfmeter strittig“, monierte indes Gieler. Dem 0:2 (63.) von Selim Mjaki ging ein mustergültiger Konter über die rechte Seite voraus. Beim 0:3 (63.) von Elias Meyer ließ sich die Deckung von einem langen Diagonalball in den Strafraum aushebeln.

Fatale Ballverluste

Die Gegentreffer zum 0:4 (80.) und 0:5 (88.) von Leon Gümpelein gingen auf die Kappe von Laurenz Thurm. Nach einer sechsmonatigen Pause wegen einer Gehirnerschütterung leistete sich der Innenverteidiger bei seinem Comeback zwei fatale Ballverluste im sowie an der Strafraumlinie. „Laurenz hat im Training einen guten Eindruck hinterlassen, aber Training und Spiel sind allerdings zwei Paar Stiefel“, musste Gieler desillusioniert feststellen. Laurenz sei sonst immer gut drauf, nachher habe er mit sich selbst gehadert und sei verständlicherweise wortkarg gewesen.

Dass hinten raus das Gebilde völlig in sich zusammenbrach, war in erster Linie den Auswechslungen der einzigen Leistungsträger geschuldet. Jegliche Ordnung ging von nun an verloren, es fehlten die Bindeglieder zwischen Abwehr und Angriff. Der kürzlich aus einer langwierigen Verletzung zurückgekehrte Sechser Kevin Hoffmann hatte dahingehend vorbeugend das Spielfeld verlassen (76.). Schon zur Halbzeit musste Achter Simon Sedlaczek raus, kurz vor dem Pausenpfiff war ein Gegenspieler ihm unglücklich auf die Hand getreten. Die Blutung aus der offenen Wunde war nicht zu stillen, die Fahrt ins Krankenhaus war unumgänglich. Dort stellte sich heraus, dass das Malheur keinen noch größerer Schaden hinterlassen hatte.