Von Johannes Berner und Reinhold Badura
Gebenbach. Die DJK Gebenbach hat am Samstag die Chance verpasst, sich den zweiten Tabellenplatz in der Bayernliga Nord und damit die Relegation in die Regionalliga vorzeitig zu sichern. Im Oberpfalzderby unterlag die Hempel-Truppe auswärts mit 2:1 gegen die DJK Ammerthal. Damit wird die endgültige Entscheidung erst am letzten Spieltag fallen.
Von Anfang an hatten die Hausherren ein optisches Übergewicht, wenngleich die Taktik von DJK-Interimscoach Tobias Rösl schon auch etwas defensiver gewählt wurde „ Ich glaube schon, dass wir das Spiel heute insgesamt gesehen verdient gewonnen haben, wir haben uns im zweiten Durchgang schon hinten reindrängen lassen. Das war so nicht geplant, mit der Umstellung von Gebenbach hatten wir dann auch unsere Probleme“, sagte Tobias Rösl nach der Partie und ergänzte, dass der Derby-Sieg wichtig für das ganze Umfeld war.
Hausherren lagen früh vorne
In der Tat war der 2:1-Sieg über die gesamte Spielzeit durchaus verdient, wenngleich die Gäste nie aufsteckten. Ammerthal war zunächst auf Ballkontrolle bedacht, was auch gelang. Dass Anton Shynder nach klasse Zuspiel von Mergim Bajrami in der 11. Minute auch noch die Führung erzielte, spielte Rösl mit seiner Truppe auch in die Karten. Gebenbach wurde zunächst lediglich durch Standards gefährlich. So fischte DJK-Keeper Christopher Sommerer in der 16. Minute einen Freistoß von Lieder aus dem Winkel.
Auf der anderen Seite hatte Laurin Klaus in der 20. Minute die große Möglichkeit nachzulegen, er wurde aber im letzten Moment abgeblockt. Im zweiten Durchgang änderte sich das Spiel, die Gäste kamen besser in Tritt, während die Platzherren mächtig ins Schwimmen gerieten. Der Ausgleich deutete sich mehrfach an und in der 67. Minute markierte Johnson nach einem Blackout in der Ammerthaler Hintermannschaft auch das bis dahin verdiente 1:1-Unentschieden.
Erst in der Schlussphase übernahmen die Ammerthaler wieder das Spielgeschehen und drängten auf die Führung. Nach einem überragenden Spielzug über die rechte Angriffsseite war es schließlich Raffael Kobrowski, der ein Zuspiel von Weidner in der 76. Minute zum 2:1-Siegtreffer nutzte.
SC Eltersdorf ist bis auf einen Punkt ran
Während die Ammerthaler durch den 2:1-Sieg den sechsten Tabellenplatz sichern, muss Gebenbach den nächsten Dämpfer im Kampf um den Regionalliga-Aufstieg hinnehmen. Weil der Drittplatzierte SC Eltersdorf den Patzer nutzte und parallel 2:0 gegen Hof gewann, ist nun genau das eingetreten, was die Verantwortlichen beim Bayernligisten aus der Oberpfalz gerne vermieden hätten. Während die Bamberger mit 77Punkten nun vorzeitig in die Regionalliga aufsteigen, ist der SC Eltersdorf nun bis auf einen Punkt an Gebenbach herangerückt, könnte die Hempel-Elf im letzten Spieltag also noch vom Relegationsplatz stoßen.
Mit einem Derby-Erfolg hätte sich die DJK Gebenbach die Vize-Meisterschaft dagegen gesichert. „Es ist sehr ärgerlich, dass wir das Spiel verlieren. Man kann den Jungs kaum etwas vorwerfen. Sie haben es gerade in der zweiten Halbzeit richtig gut gemacht“, sagte Trainer Kai Hempel nach der Partie.
Am Ende steht der Tabellenzweite allerdings mit leeren Händen da und hadert auch mit den Entscheidungen des Schiedsrichters. „Das erste Tor war Abseits. Beim zweiten Gegentreffer war für mich eine Hand im Spiel“, meint Hempel. Allerdings seien es mehrere Faktoren. „Uns fehlen natürlich auch wichtige Spieler“, erklärt der 36-Jährige. Nach dem Spiel in Ammerthal bangt die DJK nun zu allem Überfluss auch noch um seinen Defensivstrategen Jonas Lindner, der kurz vor der Halbzeit verletzungsbedingt durch Johnson ersetzt werden musste.
Spannung ist beim Saisonfinale vorprogrammiert
Trotz der Niederlage liegt die Vizemeisterschaft aber weiter in den Händen der DJK Gebenbach. Doch nun ist am letzten Spieltag Spannung vorprogrammiert. Mit einem Sieg gegen Würzburg am kommenden Samstag lebt der Traum vom Aufstieg in die Regionalliga für die Oberpfälzer (69 Punkte) weiter. Bei anderen Resultaten ist ein Blick nach Eltersdorf unvermeidbar. Denn die Franken sitzen mit 68 Punkten in Lauerstellung und hoffen auf einen Ausrutscher des Tabellenzweiten. Gewinnt Eltersdorf in Abtswind, ist ein Sieg der DJK sogar Pflicht. Sonst sind alle Träume vom Aufstieg geplatzt.
Holt der Konkurrent dagegen nur ein Unentschieden, stehen alle Vorzeichen auf Vize-Meisterschaft. Der Tabellendritte könnte dann an Gebenbach nur vorbeiziehen, wenn diese mit elf Toren Unterschied verlieren. Dass dieses Szenario eintritt, ist höchst unrealistisch. Kassiert Eltersdorf eine Niederlage, schließt die DJK unabhängig vom eigenen Resultat die Saison auf dem zweiten Rang ab.
„Wir werden die Woche normal trainieren. Wir haben auch in der Rückrunde einige Entscheidungen gegen uns bekommen. Vielleicht soll es einfach nicht sein. Wir werden gegen Würzburg alles reinhauen. Wenn wir am Ende Zweiter sind, ist es schön, wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter“, sagt Coach Hempel.
Vor dem Saisonfinale nimmt der Gebenbacher Coach also den Druck raus – und hofft aber gleichzeitig im Heimspiel auf ein Happy-End.
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