Geknickt und enttäuscht ließen sich die Spieler nach dem Schlusspfiff auf dem nassen Boden nieder. Nachdem ein paar Minuten mehr als sonst vergangenen waren, versammelte Trainer des VfB Eichstätt Dominic Rühl seine Jungs zum Mannschaftskreis. Danach stand der 38-Jährige unserer Zeitung Rede und Antwort.
Herr Rühl, was haben Sie zu Ihrer Mannschaft gesagt?
Dominic Rühl: Dass ich total enttäuscht bin. Denn auch wenn das Ergebnis jetzt letztendlich knapp war, war es über 85 Minuten eine absolut enttäuschende Leistung. Es war nicht ansatzweise das, was wir uns vorgenommen hatten. Im Gegenteil: Es war eine der schlechtesten Saisonleistungen.
Hat Ihrem Team bei den Aluminiumtreffern von Leo Eberle und Timo Weglehner aber nicht auch das Quäntchen Glück gefehlt?
Rühl: Klar, schon. Aber man muss auch so ehrlich sein, dass wir vier, fünf oder gar sechs Tore hätten kassieren können. Alleine schon das 0:1 darf in dieser Form niemals passieren. Da lassen wir deren Innenverteidiger von der Mittellinie ungehindert bis zum Sechzehner durchlaufen. Das war eine Fehlerkette ohne Ende und zum Schluss war die Boxbesetzung gleich Null.
Wie erklären Sie sich das Totalversagen im Spitzenspiel?
Rühl: Für mich ist das unerklärlich – vor allem auch deshalb, weil wir in der Vorwoche beim 4:1-Sieg bei Fortuna Regensburg noch so eine gute Leistung gezeigt haben. Wir waren gegen Hof technisch und fußballerisch zu keiner Zeit auf der Höhe. Und von dem, was uns in dieser Saison schon so oft ausgezeichnet hat, waren wir meilenweit entfernt. Wir sind auch vom Kopf her nicht präsent gewesen, es hat die geistige Frische gefehlt.
Beim Stande von 0:3 haben Sie in der 73. Minute Co-Trainer Florian Grau eingewechselt...
Rühl: ...weil es die einzige Möglichkeit war, um offensiv noch einmal einen neuen Impuls zu setzen. Da Fabian Eberle privat verhindert war und Marcel Jasmann sowie Yannis Herger krankheitsbedingt nicht im Kader waren, hatte ich keine andere Wahl.
Geht im Rennen um die Meisterschaft noch etwas?
Rühl: Wir müssen schleunigst schauen, dass wir den Kopf freibekommen. Vielleicht ist das anstehende spielfreie Wochenende ganz gut dafür. Um Platz eins mache ich mir momentan keine Gedanken – zumal die Konkurrenten erneut gewonnen haben und Eltersdorf ja noch immer zwei Nachholspiele in der Hinterhand hat. Wenn überhaupt, dann ist Platz zwei noch ein realistisches Ziel. Jedoch nicht mit dieser Leistung. Da müssen wir uns schon wieder gewaltig steigern.
EK
Das Gespräch führte Norbert Dengler.
