Bayernliga-Nord-Derby
Ex-Eichstätter Julian Kügel bringt FC Ingolstadt II beim VfB auf die Siegerstraße

09.04.2024 | Stand 09.04.2024, 20:50 Uhr

Knapp die Nase vorn: Ausgerechnet der Ex-Eichstätter Julian Kügel (vorn) erzielte für den FC Ingolstadt II per Elfmeter im Derby das erste Tor gegen Leo Eberle und den VfB Eichstätt. Foto: Traub

Der VfB Eichstätt hat nach der 2:5-Hinspielniederlage am Dienstagabend auch das Rückspiel gegen den FC Ingolstadt 04 II mit 0:3 (0:1) verloren und damit wertvolle Punkte im Rennen um die Meisterschaft in der Bayernliga Nord eingebüßt – zumal der Tabellenführer SpVgg Hankofen-Hailing zeitgleich mit 2:1 gegen den TSV Kornburg gewann und den Vorsprung auf drei Zähler ausbaute.

VfB-Trainer Dominic Rühl gab sich erst gar keine Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen. „Das 0:3 ist aus meiner Sicht viel zu hoch, eigentlich wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Nach der ausgeglichenen ersten Hälfte hatten wir in Durchgang zwei durchaus unsere Chance“, meinte er.

Derweil war FCI-Coach Thomas Karg natürlich zufrieden. „Der Sieg geht in der Summe in Ordnung, auch wenn das 3:0 am Ende natürlich deutlich ist. Besonders gefallen hat mir, dass wir den Kampf angenommen haben und geil darauf waren, in der eigenen Box zu verteidigen.“

Die Nachholpartie des 22. Spieltages begann gleich mit einer Topchance für die Drittliga-Reserve, bei der der Ex-Eichstätter Julian Kügel als Leihgabe von den Profis in der Startelf begann. Nach einer Hereingabe von Jeroen Krupa stand Arian Llugiqi (1. Minute) völlig blank, scheiterte aber aus vier Metern am glänzend reagierenden VfB-Keeper Nikolai Sauernheimer. Die Schanzer Reserve machte mit hoher Laufbereitschaft weiter mächtig Dampf und zwang den VfB zu viel Defensivarbeit. Eine einstudierte Eckballvariante hätte dann aber nach einer Viertelstunde Spielzeit beinahe den Eichstätter Führungstreffer gebracht: Kapitän Jonas Fries spielte mit Florian Lamprecht einen Doppelpass und legte die Kugel schließlich in den Sechzehnmeterraum, wo Nik Leipold angelaufen kam. Doch dessen Schuss strich knapp am linken Pfosten vorbei.

Die Partie wurde nun ausgeglichener. Ab der 26. Minute kamen dann auch Derby-Emotionen hoch – auf und neben dem Platz. Die Zuschauer, vor allem der Teil unter den 460, die es mit dem VfB hielten, beschwerten sich immer häufiger lautstark über die Pfiffe des Schiedsrichters Maximilian Prechtl – und die Spieler diskutierten die Szenen ebenfalls gestenreich. Dies umso mehr, weil die beiden Eichstätter Jonas Fries und Johannes Mayer als Dreingabe noch die Gelbe Karte sahen. Andererseits forderten die Gäste-Fans kurz vor der Halbzeit einen Elfmeter, aber auch hier blieb die Pfeife stumm. Dazwischen bewahrte FCI-Keeper Maurice Dehner seine Farben bei einem gefühlvollen Schlenzer von Lamprecht (30.) vor dem Rückstand.

In der 53. Minute zeigte der Referee auf den Elfmeterpunkt – es war eine der wenigen Entscheidungen im zweiten Durchgang, die nicht kritisiert wurde. Kügel schnappte sich den Ball und verwandelte zum 0:1. Trotz des Rückstandes hatten die Hausherren in der Folge bei immer stärker einsetzendem Nieselregen mehr Spielanteile, lediglich der finale Pass fehlte. Und so versuchte es Leipold (65.) einfach mal mit einem 20-Meter-Schuss, mit dem FC-Schlussmann Dehner durchaus seine Probleme hatte. Dem VfB lief die Zeit davon. Ein Freistoß-Hammer von Fabian Cavadias (88.) aus gut und gerne 30 Metern, der unhaltbar zum 0:2 im Winkel einschlug, besiegelte dann die Niederlage. In der Nachspielzeit legte Moritz Wiezorrek (90.+2) sogar noch das 0:3 nach.

DK


VfB Eichstätt: Sauernheimer, F. Eberle, Zimmermann, Wolfsteiner, L. Eberle, Nitaj (76. Jasmann), Fries, Lamprecht, Mayer, Leipold, Schittler.
FC Ingolstadt 04 II: Dehler, Krupa (56. Wiezorrek), Rausch, Schwarzensteiner, Hoti (90. Sekulovic), Souleymane (60. Nuhanovic), Kügel, Llugiqi (85. Riedl), Cavadias, Götzendörfer, Paul.
Tore: 0:1 Kügel (53./FE)., 0:2 Cavadias (88.), 0:3 Wiezorrek (90.+2) – Gelbe Karten: Fries, Mayer – Götzendörfer, Llugiqi – Schiedsrichter: Maximilian Prechtl (SV Haus i. W.). – Zuschauer: 460.