Bayernliga Nord
Drei kuriose Gegentor: Die Aufholjagd des ASV Cham beim Jahn II war umsonst

19.11.2023 | Stand 19.11.2023, 18:15 Uhr |

Irgendwie lief einiges kurios vor dem Tor – am Ende hatten die Chamer das Nachsehen. Foto: Brüssel

Dass Spiele zwischen dem SSV Jahn Regensburg II und dem ASV Cham immer spannend und torreich sind, hat einmal die Partie am Samstagnachmittag bewiesen. Während das Hinspiel im Kappenberger Sportzentrum mit einem klaren und deutlichen 7:1-Heimsieg für die Kreisstädter endete, holten sich im Rückrundenmatch die Regensburger mit 3:2 (1:0) den Dreier.

Wenn man alle vier bisherigen Bayernligavergleiche in diesen Oberpfalzduellen zusammenzählt, fielen schon 24 Treffer – neun für den Jahn und 15 für die Chamer. Auch dieses Mal war es auf dem Kunstrasenplatz im Sportpark am Kaulbachweg spannend bis zur letzten Minute. Alleine innerhalb von 420 Sekunden fielen vier Tore.

Chams Trainer Faruk Maloku musste neben seinen ohnehin schon vier Dauerausfällen Medineli, Faltermeier, Hrudka und Hansen kurzfristig auch auf den angeschlagenen Abwehrchef Michael Plänitz und den erkrankten Kapitän Marco Pfab verzichten. Für sie rückten Maximilian Bauer und Lukas Leutner in die Anfangsformation.

Beim Jahn II blieb Jonas Bauer, der vor kurzem mit einem Profivertrag ausgestattet worden war, und mit elf Treffern bester Angreifer in den Reihen der Elf von Trainer Christoph Jank ist, zunächst einmal nur die Reservistenrolle. Bei Temperaturen nahe der Null-Grad-Grenze sollten die Zuschauer auf dem Trainingsgelände der Profis eine flotte Partie zu sehen bekommen.

Besonders die Chamer zeigten sich gegenüber der 1:2-Niederlage der Vorwoche im Spiel gegen die DJK Gebenbach wieder von einer ganz anderen Seite. Die Maloku-Elf war nicht nur spielerisch überlegen, sondern hatte auch die besseren Möglichkeiten. Nur herausgesprungen ist – zumindest in der ersten Hälfte – noch nichts.

Stowasser mit einem Freistoß (3.) und Özlokman per Distanzschuss (10.) waren an SSV-Keeper Justin Bartl gescheitert. In der 15. Minute verfehlte erneut Stowasser mit einem Schuss aus der Drehung äußerst knapp das Ziel.

Obwohl sich die Rot-Weißen weiterhin im Vorwärtsgang befanden und sich gute Möglichkeiten erarbeiteten, hatten sie auf der anderen Seite Glück, dass der plötzlich frei vor dem bislang beschäftigungslosen Julio Peutler auftauchende Max Meyer den Ball knapp neben den Pfosten setzte (26.). Die wohl dickste ASV-Möglichkeit zur Führung vereitelte wiederum Schlussmann Bartl, als er nach einem schön vorgetragenen Spielzug des ASV den Schuss von Stowasser mit einer Glanzparade entschärfen konnte (34.). Eigentlich passte es gar nicht ins Bild, dass der Jahn kurz vor der Halbzeit durch einen Kullerball mit 1:0 in Führung ging (44.).

Trotz des Rückstandes waren die Chamer auch nach dem Seitenwechsel am Drücker und hatten durch Seebauer zwei gute Gelegenheiten (51./52.). In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst gingen die Hausherren durch ein weiteres kurioses Tor in der 78. Minute mit 2:0 in Führung, als der Ball nach einem missglückten Rückspiel von Lamecker auf Peutler plötzlich im eigenen Netz zappelte. Der vier Minuten zuvor in die Partie gekommene Jona Hofbauer köpfte eine Flanke von Voigt zum 2:1-Anschlusstreffer in die Maschen (80.). Und als Andreas Kalteis in der 83. Minute zum 2:2 traf, war die Maloku-Elf plötzlich zurück im Spiel.

In die Karten sollte den Regensburgern am Ende erneut eine Unachtsamkeit der Chamer spielen. Sie brachten nach einer weiten Freistoßhereingabe in den Strafraum den Ball nicht aus der Gefahrenzone, und der mitaufgerückte Innenverteidiger Amiro Amadou schob zum 3:2-Siegtreffer ein (85.).

„Es war eine sehr unglückliche Niederlage. Spielerisch waren wir ganz klar die bessere Mannschaft. Wir waren überlegen und haben das Spiel gut im Griff gehabt. Die drei Gegentore sind allesamt kurios und sehr unglücklich. Zum Schluss holen wir einen Zwei-Tore-Rückstand auf und stehen dennoch ohne Punkte da. Mit so einer starken Leistung gewinnt man normalerweise so ein Spiel“, resümierte Chams Trainer Faruk Maloku.

ckm

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