Bayernliga Nord
Der ASV Neumarkt deklassiert Donaustauf und betreibt Eigenwerbung

21.04.2024 | Stand 21.04.2024, 15:51 Uhr
Lothar Röhrl

In Donaustauf wurde der erst in der 71. Minute eingewechselte Leon Gümpelein (schwarzes Trikot) zum zweifachen Torschützen. Hier traf er zum 4:0 für den ASV Neumarkt. Foto: Röhrl

Mit Volldampf zum Klassenerhalt: Mit einem 5:0 (1:0) beim Tabellenvorletzten SV Donaustauf hat der ASV Neumarkt seine fabelhafte Aufholjagd in der Bayernliga-Nord auf jetzt 26 Punkte in zwölf Spielen der Rückrunde ausgebaut. Diese 26 Punkte ergeben sich aus acht Siegen und zwei Unentschieden bei zwei Niederlagen.

Mit Platz neun und 47 Punkten ist der Klassenerhalt greifbar nahe. Der ASV kann damit ohne Druck das Nachholspiel an diesem Dienstag (ab 18.15 Uhr) daheim gegen das Spitzenteam Eltersdorf angehen.

ASV war spielbestimmend

Beim SV Donaustauf, dem Gastgeber des ASV am Samstag, waren die Neumarkter von Beginn an spielbestimmend. Die noch nicht abgewanderten Korsettstangen des freiwillig in die Kreisliga absteigenden Krisenclubs sorgten nur einmal in der ersten Halbzeit für eine knifflige Szene, doch ASV-Keeper Nick Guttenberger riskierte erfolgreich Kopf und Kragen. Im ASV-Angriff gefiel vor allem Christian Schrödl. Lauffreudig und zweikampfstark beschäftigte er Donaustaufs Abwehr.

Diese hielt sich bis zur 39. Minute schadlos. Dann jedoch wurde ein im ICE-Tempo nach vorne gepreschter Konter der Neumarkter zum „Türöffner“: Weil ein Donaustaufer Schrödl im Strafraum zu Fall gebracht hatte, zeigte Schiedsrichter Hannes Kimml (Ebern) auf den Punkt. Wieder einmal (zum achten Mal in dieser Saison) erwies sich Jonas Marx als Strafstoß-Experte. Nur einmal noch musste der ASV eine haarige Situation überstehen, doch Philipp Majewski warf sich mutig in den Schuss von Zaskoku (53.).

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Die Offensivbemühungen der Neumarkter wurden in der 63. Minute belohnt: Selim Mjaki traf nach einer Vorlage von Christian Schrödl zum 2:0. Dabei gelang es Mjaki, dem Donaustaufer Torhüter Josip Jokanovic genauso durch die „Hosenträger“ zu schießen wie eine Woche zuvor dem Erlangener Emmanuel Agyekum.

Danach hatte der ASV leichtes Spiel: Zum 3:0 (73.) traf Elias Meyer nach Querpass von Dominik Juric. Vorbereiter des 4:0 (80.) durch Leon Gümpelein war der ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Fabian Pözl. Acht Minuten später profitierte Gümpelein von einem Patzer der nun überforderten Donaustaufer Abwehr – und es hieß 5:0.

Dritter Anlauf für ASV-Spiel

ASV Neumarkt gegen SC Eltersdorf am morgigen Dienstag (18.15 Uhr) hat etwas von „zwei lange Zeit getrennten Königskindern, die nicht zusammenkommen konnten“. Die erste Ansetzung war am 12. August (erster Volksfest-Samstag) wegen eines Gewitters in der 54. Minute beim Stand von 0:0 erst unterbrochen und dann abgebrochen worden. Die zweite Ansetzung für den 2. Dezember konnte erst gar nicht angepfiffen werden, weil der A-Platz des ASV-Sportzentrums von einer an der Oberfläche gefrorenen Schneedecke überzogen war.

Seit Dezember hat sich die Tabellensituation zugunsten des ASV gebessert (vom stark bedrohten 14. zum jetzt fast schon sorgenfreien Neunten). Eltersdorf ist wie damals Dritter – in Reichweite der führenden Mannschaften Hankofen-Hailing und Eichstätt. Gewinnt Eltersdorf sein Nachholspiel beim ASV, ist man Favorit auf die Meisterschaft und damit den Direktaufstieg in die Regionalliga Bayern. Doch die Neumarkter sind derzeit schwer zu besiegen. ASV-Trainer Jochen Strobel kündigte „die ein oder andere Rotation“ an. Dabei dachte er an die drei Spieler, die am Samstag nicht eingewechselt worden waren.

Übrigens: Als sich Selim Mjaki in der vergangenen Woche für einen Verbleib beim ASV entschieden hatte (wir berichteten), verlängerte er um zwei weitere Jahre. Und: Mjakis 2:0 am Samstag war sein 17. Saisontor. Damit zog er mit dem bislang alleinigen Spitzenreiter (Ziegler, Fortuna Regensburg) der Torjägerliste der Bayernliga gleich.