Routinier hängt nochmal eine Saison dran
Aufhören? Nicht mit Tobias Richter, dem Mr. Hankofen: „Mein Sohn hat’s mir verboten“

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 16:31 Uhr
Michael Seidl

Er kann auf laut: Tobias Richter willl mit den Dorfbuam in die Regionalliga – und die dann auch halten. Es könnte das Schluss-Stück in der langen Karriere des vereinstreuen Straubingers werden. − Foto: Lakota

Seit 2009 schnürt Tobias Richter die Fußballschuhe für die Spvgg Hankofen-Hailing. Dass eine weitere Saison hinzukommen wird, war jedoch lange fraglich. Diese Ungewissheit hat nun ein Ende.

„Es war tatsächlich eine Überlegung, ob ich für die kommende Spielzeit nochmal zusagen kann. Mein größter Sohn hat mir dann aber einen gehörigen Anschiss verpasst und mir verboten zu wechseln oder aufzuhören“, erzählt der Spielmacher der „Dorfbuam“ mit einem Grinsen im Gesicht. Der ewige Richter bleibt also auch ein 14. Jahr, mit Ausnahme eines Ausflugs nach Bogen, am Reißinger Bach. Der Grund hierfür ist schnell erläutert: „Hankofen ist ein familiärer Verein und speziell in den letzten Jahren ist der Zusammenhalt in der Mannschaft enorm, ich fühle mich einfach wohl.“

Dabei überzeugt der vereinstreue Mittelfeldmann nicht nur mit Erfahrung, sondern kann auch weiter handfeste Zahlen vorweisen. Mit neun Treffern und acht Assists liefert Tobias Richter in dieser Saison seine besten Statistiken seit 2017/18. „Der Kopf ist frei und ich werde auch wieder häufiger auf der 10 eingesetzt, das gehört auch zur Wahrheit.“ Entsprechend hat Richter den erneuten Aufstieg in die Regionalliga auch fest im Blick. „Nach einem schwierigen Saisonstart haben wir den Teams der Bayernliga Nord unser Spiel mehr und mehr aufgedrückt und auch definitiv die Qualität und den Zusammenhalt, um Meister zu werden.“ Im Vergleich zur Aufstiegssaison 2021/22 nimmt der technisch versierte Stratege vor allem die gesteigerte Erwartungshaltung als Unterschied wahr: „Aktuell sind wir stets Favorit, obwohl das Saisonziel keineswegs der Wiederaufstieg war. Man muss schließlich bedenken, dass wir vor zwei oder drei Jahren immer als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt wurden.“ Trotz dieser Zurückhaltung reizt die Regionalliga jedoch selbstredend auch den 34-Jährigen. „Jeder im Team würde diesen Schritt gerne machen und dann gilt es, die Liga auch zu halten. Denn der Klassenerhalt in der Regionalliga wäre sogar höher zu bewerten als eine Meisterschaft in der Bayernliga.“

Wie lange Tobias Richter den „Dorfbuam“ noch erhalten bleibt, ist ungewiss, für die kommende Spielzeit dürfen sich die Fans allerdings noch auf einen der Publikumslieblinge freuen. Mittelfristig will der ehemalige Jugendspieler des FC Dingolfing den Aufwand allerdings reduzieren und sich seiner jungen Familie zuwenden. Auch ein Spielertrainer-Job wäre für ihn keineswegs ausgeschlossen. „Ich bin aber eher der ruhige Typ, entsprechend würde ich das nicht allein angehen wollen.“ In naher Zukunft wird Tobias Richter aber weiterhin das Trikot mit der Nummer 10 seiner Spvgg Hankofen-Hailing tragen und die Saison „hoffentlich erfolgreich mit dem Aufstieg abschließen.“