Umstrittene BFV-Statistik
Als Neumarkts Mjaki ein Tor „geklaut“ wurde: ASV gastiert in Donaustauf

18.04.2024 | Stand 18.04.2024, 15:45 Uhr
Lothar Röhrl

Das ist das Tor, das die Bayernliga-Statistik Selim Mjaki (li.) „geklaut“ hat: Mjaki und nicht Leon Gümpelein (rechts, daneben) hatte zum 2:0 getroffen. Foto: Lothar Röhrl

Der SV Donaustauf ist an diesem Samstag (15 Uhr) die nächste Station des ASV auf dem Weg zum direkten Klassenerhalt. Diese Station soll genauso erfolgreich gemeistert werden, wie das der ASV zuletzt gegen Teams aus der direkten Gefahrenzone schon geschafft hat. Ein Spieler dürfte dabei besonders motiviert sein. Denn in der Hinrunde war ihm in diesem Match vom Fußballverband ein Tor „geklaut“ worden. So empfindet er es – und es ist ihm kaum zu verdenken.

Dieser Spieler ist Selim Mjaki. Vom Bayerischen Fußballverband wird Mjaki in der Torjägerliste zusammen mit dem Coburger Aykut Civelek auf Platz zwei mit 15 Treffern hinter dem seit Wochen verletzten Fabian Ziegler (17 Tore; Fortuna Regensburg) geführt. Doch eigentlich ist Mjaki alleiniger Zweiter – mit 16 Toren. Das ihm nicht zuerkannte Tor war das 2:0 in der Hinrunde daheim gegen Donaustauf, also dem Gegner von diesem Samstag. Ein Foto unseres Medienorgans zeigt eindeutig, dass Mjaki und nicht Leon Gümpelein das Tor erzielt hat. Der Bayerische Fußballverband hat den Treffer jedoch bis jetzt Gümpelein zuerkannt.

Seit jenem 30. September hat sich fast kaum etwas verändert: Der ASV steht immer noch genau wie damals fünf Punkte „über dem Strich“, also fünf Zähler besser als der Tabellen-Vierzehnte. Ein solcher müsste, wenn nicht doch noch im Vergleich mit der Süd-Bayernliga der Quotient für den Nord-Vierzehnten spricht, in die zeit- und kräfteraubende Abstiegsrelegation. Und: Der SV Donaustauf steckt immer noch unten (jetzt nur noch als Vorletzter) im Schlamassel fest.

Donaustaufer Abschied

Eigentlich darf man sich als ASV-Fan vor dem nun folgenden Auswärtsspiel in Donaustauf schon die Hände reiben: Erstens: Es geht gegen die drittschwächste Abwehr (nach Feucht und Coburg) der Liga. Zweitens: Zuletzt hatte der ASV in drei Spielen sieben Punkte und 11:1 Tore (darunter sieben bei der „Schießbude“ Coburg) geholt. Und drittens hat Donaustauf einschließlich dem 1:2 am vergangenen Dienstagabend im Lokalderby daheim gegen Jahn Regensburg II zuletzt keine Bäume ausgerissen. In den drei aufeinander folgenden Heimspielen gegen Coburg, Hof und eben Jahn II wurde bei 6:10 Toren (darunter ein 4:1 gegen Coburg) zweimal verloren.

Und dann kommt noch der wichtige Punkt vier hinzu: Der Rückzug des Sponsors in Donaustauf. Egal, wie es um Neumarkt am Ende der Saison bestellt sein wird, es wird wohl auf absehbare Zeit das letzt Oberpfalz-Derby dieser Art sein. Der SVD fängt in der neuen Saison wieder unterklassig, sprich im Fußballkreis und zwar in der Kreisliga, an.

In Sachen „Sich-die-Hände-reiben“ kann sich auch ASV-Trainer Jochen Strobel vor dem Samstag üben: Denn bis auf Maxi Bergler (Verletzungspause) und Alex Moratz (Fernreise) sind alle Mann einsatzbereit. Also auch Angora Koffi und Leon Gümpelein. Beim Letztgenannten weiß man als ASV-Beobachter um dessen Qualitäten – wenn er einmal längere Zeit fit ist.

Bleibt oder geht Gümpelein?

Allerdings dürfte es Gümpelein schwer haben, es in die zuletzt eingespielte Offensive von Spielbeginn an zu schaffen. Denn vor allem Philipp Nutz hat als dritter Stürmer neben Christian Schrödl und eben neben Selim Mjaki überzeugen können. Schon jetzt aber steht fest: Auch dieses Trio wird wegen des Wechsels von Christian Schrödl nach Reichertshofen nach der Saison gesprengt.

Ob Gümpelein bleibt oder doch zu einem höherklassigen Verein wechselt, ist nach den Informationen unseres Medienhauses noch nicht endgültig entschieden.

Übrigens: Das Spiel daheim gegen Donaustauf hat noch für einen anderen Spieler einen hohen Erinnerungswert: Christian Schrödl hatte damals, am 30. September, die Tore zum 3:0 und 4:0 erzielt. Das Endergebnis hieß dann auch 4:0. Wobei dem ASV Neumarkt das Kunststück gelungen war, alle vier Treffer binnen 15 Minuten (10.,14., 20. und 24. Minute) zu erzielen. Den Torreigen hatte damals Henrik Brüggen eröffnet. Seine Rückennummer „4“ weist ihn eigentlich überhaupt nicht als Offensivkraft aus.

Und dann kam das 2:0 durch Selim Mjaki. Aber das hatten wir ja schon...