2. Frauen-Bundesliga
Nach Sieglos-Serie nimmt der Druck auf den FC Ingolstadt zu – Wende gegen Jena?

23.03.2024 | Stand 23.03.2024, 5:00 Uhr
Sabine Kaczynski

Vollen Einsatz fordert Chefcoach Miren Catovic von den Ingolstädterinnen: Mannschaftskapitänin Lisa Ebert (links) will im anstehenden Heimspiel gegen Jena mit gutem Beispiel vorangehen. Foto: Meyer

Am 18. Spieltag der 2. Bundesliga empfangen die Fußballerinnen des FC Ingolstadt am Sonntag (14 Uhr, Kunstrasenplatz am Audi-Sportpark) den Tabellenfünften FC Carl Zeiss Jena. Die Thüringerinnen haben am vergangenen Mittwoch ihr Nachholspiel gegen den Tabellenvorletzten VfL Wolfsburg II souverän mit 7:2 gewonnen und so für die Begegnung mit den Ingolstädterinnen viel Selbstvertrauen getankt.

Ganz anders die Schanzerinnen, die nach vier sieglosen Partien auf Rang neun in der Tabelle abgerutscht sind und nur noch sieben Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz haben. Entsprechend nimmt der Druck zu. und Cheftrainer Miren Catovic sparte nicht mit Kritik an seiner Mannschaft. Angesichts von einem Zähler aus vier Partien sprach der 34-Jährige von fehlendem Siegeswillen, mangelnder Einsatzbereitschaft und vermisst die Tugenden, die sein Team in der Hinrunde noch so stark gemacht haben.

„Vielleicht haben wir die Spiele tatsächlich ein bisschen zu locker genommen, weil es in der Hinrunde so gut lief“, gibt Kapitänin Lisa Ebert zu, findet aber, dass die Mannschaft sowohl im Training als auch auf dem Platz versucht, alles zu geben: „Wenn es dann nicht so klappt, wie man möchte, verrennt man sich selber in ein Tief“, sagt die Spielführerin, die auch mit ihrer eigenen Leistung in den letzten Partien nicht zufrieden war: „Da ist jede Spielerin dann auch ein bisschen mit sich selbst beschäftigt“, lautet ihre Erklärung, warum es ihr als Kapitänin nicht gelungen ist, das Team wieder in die Erfolgsspur zu führen.

Trainer Catovic fordert mehr Teamgeist

Catovic will seiner Spielführerin jedoch nicht die alleinige Verantwortung aufbürden: „Jede Spielerin muss den Anspruch haben, immer hundert Prozent zu geben. Wir haben von allen mehr erwartet“, sagt der Trainer. Folglich gab es während der Vorbereitungswoche zwar keine Einzelgespräche, aber deutliche Ansagen von Catovic, der härtere Arbeit und mehr Teamgeist von seiner Mannschaft forderte.

Auf dem Trainingsplatz habe er in Bezug auf den Einsatz und die Intensität bereits ein anderes Gesicht gesehen, so der Coach, „dennoch sind Konsequenzen bei der Aufstellung durchaus möglich, sogar wahrscheinlich“. Was er erwartet, liegt auf der Hand: „Eine Reaktion“, lautet seine simple Vorgabe und Ebert ergänzt: „Jetzt muss sich jeder am Riemen reißen, damit wir endlich den ersten Sieg einfahren, statt wieder in den Abstiegsstrudel zu geraten“, fordert die Kapitänin, die selbst wieder präsenter auftreten will. „Pushen, Mut zusprechen und Vorbild sein“ wolle sie, das sei nun mal mit ihrem Amt verknüpft.

Keine leichte Aufgabe gegen den Tabellenfünften aus Jena, der über „sehr gute Einzelspielerinnen und eine sehr athletische Elf“ verfügt, wie Catovic beschreibt: „Wir müssen als Mannschaft agieren, diese Akteurinnen ausschalten und dürfen ihnen keinen Raum und keine Zeit lassen. Genau so, wie wir es im Hinspiel gemacht haben. Man könnte es als Kampf zwischen Team und individueller Klasse bezeichnen“, erklärt der Trainer.

Gute Erinnerungen an das Hinspiel

„Die bisher schwachen Ergebnisse der Rückrunde, die noch in den Köpfen hängen, müssen bis zum Jena-Spiel abgehakt sein“, mahnt Ebert, die es ärgert, dass sie und ihre Teamkolleginnen sich gerade um die Früchte der erfolgreichen Hinserie bringen. „Wir haben in Jena ein sehr gutes Spiel abgeliefert und wissen, dass wir sie schlagen können“, erinnert Ebert an den beachtlichen 3:0-Erfolg im vergangenen Oktober.

„Wir müssen an uns glauben und weiter hart und clever arbeiten – dann werden auch die Ergebnisse wieder kommen. Denn die Qualität ist da“, ist sich auch der Trainer sicher. „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir mit der richtigen Einstellung jeden Gegner in der Liga schlagen können. Wenn wir mit dieser kämpferischen Mentalität am Sonntag ins Spiel gehen, gelingt uns auch gegen Jena etwas“, hofft Mannschaftsführerin Ebert auf den ersten Sieg der Schanzerinnen im neuen Jahr.

DK