Zehn Minuten im Tiefschlaf
FCI-Frauen scheitern in der ersten Runde des DFB-Pokals an Zweitliga-Konkurrent Carl Zeiss Jena

13.08.2023 | Stand 12.09.2023, 23:35 Uhr
Sabine Kaczynski

Nach dem bitteren Aus im DFB-Pokal muss FCI-Torhüterin Anna-Lena Daum von Anna-Lena Fritz getröstet werden. Foto: Schäfer

Die Zweitliga-Fußballerinnen des FC Ingolstadt haben den Einzug in die zweite Runde des DFB Pokals verpasst. Nach zehn vollkommen verschlafenen Anfangsminuten und einem 0:2-Rückstand kämpften sich die FCI-Frauen gegen Ligakonkurrent FC Carl Zeiss Jena zwar in die Partie zurück und kamen noch auf 2:3 heran, schafften es aber nicht mehr, die Partie zu drehen.

Trainer Miren Catovic schickte im MTV-Stadion die Neuzugänge Leonie Hein und Katharina Reikersdorfer in die Startelf, angeführt wurde sein Team von der neuen Kapitänin Lisa Ebert. Den besseren Start erwischten die Gäste: Gleich in der ersten Minute musste FCI-Keeperin Anna-Lena Daum einen Abschluss zur Ecke klären, die danach gefährlich aufs Tor kam. Samantha Stiglmair kratzte den Ball gerade noch von der Linie. Zwei Minuten später flankte Melina Reuter nach innen, Torhüterin Daum verpasste, doch Jena nutzte die Chance nicht. In der 6. Minute war es dann passiert: Die Ingolstädterinnen konnten eine Hereingabe nicht richtig klären, so dass Jette Ter Horst zum 1:0 für Jena traf. Nur drei Minuten später erhöhten die Gäste nach einer erneut schwachen Abwehrleistung der Gastgeberinnen durch Reuter auf 2:0. Der FCI fand in diesen Minuten schlicht nicht statt, die Schanzerinnen waren in jedem Zweikampf unterlegen, verschätzten sich bei vielen Bällen und hatten offensiv keine Ideen. „In dieser Phase hätte ich erwartet, dass unsere Kapitäne Verantwortung übernehmen. Das ist nicht passiert“, kritisierte FCI-Coach Miren Catovic.

Erst in der 13. Minute kamen die Gastgeberinnen nach einer Ecke zur ersten Möglichkeit, die aber nichts einbrachte. Zwei Minuten später hatte Nina Penzkofer freie Bahn aufs gegnerische Tor, scheiterte aber an der Keeperin. Die Ingolstädterinnen befreiten sich nun vom gegnerischen Druck und hatten eine weitere Möglichkeit durch Sarah Schauer nach gutem Pass von Leni Fohrer (17.). In der 22. Minute nutzte Penzkofer dann einen verunglückten Abschlag von Jenas Keeperin Jasmin Janning und staubte zum 1:2-Anschlusstreffer ab. Dann waren wieder die Gäste dran: In der 32. Minute tankte sich Luca Birkholz auf der linken Seite durch, doch bei ihrem Abschluss war Daum auf dem Posten. Vier Minuten später hatten die FCI-Frauen, die inzwischen auf Augenhöhe agierten, durch Penzkofer nach einem Freistoß den Ausgleich auf dem Fuß, doch die Torhüterin klärte zur Ecke. Die letzte Chance des ersten Durchgangs gehörte wiederum den Schanzerinnen nach einer Ecke von Fohrer, die Ebert aber aufs Tor setzte. „Wir waren in den ersten zehn Minuten nicht da und müssen dann einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Danach haben wir es gut gemacht, aber die Anfangsphase war sehr, sehr schwach“, ärgerte sich Catovic zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Schanzerinnen als gleichwertiger Gegner, in der 58. Minute hätte Penzkofer den Ausgleich schießen müssen, doch sie setzte die Kugel am rechten Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite schoss die eingewechselte Johanna Seifert nur knapp daneben (63.). Trotzdem wäre ein Unentschieden inzwischen gerecht gewesen – doch das Tor erzielten dann abermals die Gäste: Nach einer Ecke traf Hannah Mesch zum 3:1 für Jena (70.), das in der 81. Minute durch Ter Horst sogar noch das 4:1 auf dem Fuß hatte.

Dann wurde es doch nochmal spannend: Penzkofer legte auf Rebecca Villena ab – und deren satter Schuss landete zum 2:3 im Jenaer Netz (92.). Die letzte Chance, um die Verlängerung zu erzwingen, hatten die FCI-Frauen nach einem Freistoß, doch sie blieb ungenutzt, so dass sich die Schanzerinnen nach der ersten Runde aus dem DFB-Pokal verabschieden. „In der zweiten Hälfte war es ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem alles hätte passieren können. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt, sondern ein viel zu einfaches Tor kassiert. Unser Anschlusstreffer war schön herausgespielt, danach haben wir alles reingeworfen – aber es hat nicht mehr gereicht. Das ist bitter, weil wir uns selbst geschlagen haben“, sagte Catovic.

FC Ingolstadt 04: Daum – Hein (67. Scheffler), Ebert, Fritz, Petz (46. Heigl) – Stiglmair, Reikersdorfer – Schauer (73. Dengscherz), Fohrer (80. Ekotto), Schmittmann (67. Härtl) - Penzkofer. – Tore: 0:1 Jette Ter Horst (6.), 0:2 Melina Reuter (9.), 1:2 Nina Penzkofer (22.), 1:3 Hannah Mesch (70.), 2:3 Rebecca Villena (92.).

DK