Bayerwäldler ohne Klub
Zurück zu den Wurzeln? Bischofsmaiser Profi Pledl trainiert bei Jugendklub 1860 mit

17.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:26 Uhr

Neustart in altem Gewand? Thomas Pledl (l., im Gespräch mit Marius Willsch) ist derzeit Trainingsgast beim TSV 1860 München. −Foto: imago images

Von der Grünwalder Straße 114 zog er einst aus, um zu dem gestandenen Fußballprofi zu reifen, der er heute ist: Thomas Pledl (28) aus Bischofsmais (Lkr. Regen) bekam in der Jugend des TSV 1860 München das Rüstzeug mit, um bei Greuther Fürth, dem FC Ingolstadt, dem SV Sandhausen und Fortuna Düsseldorf zwölf Bundesliga- und 170 Zweitliga-Spiele zu bestreiten. Werden die Löwen nun zum Retter der Karriere ihres Ex-Nachwuchsspielers?

Der derzeit vereinslose Mittelfeldspieler trainiert seit diesem Montag bei der Mannschaft von Michael Köllner mit, in voller Löwen-Montur – und mit Aussicht auf eine Beschäftigung beim Tabellenzweiten der 3. Liga?

Pledl, der einst beim SV Bischofsmais und der Spvgg GW Deggendorf das Fußballspielen lernte, ist seit diesem Sommer vereinslos. Bei Zweitligist Fortuna Düsseldorf hatte er keinen neuen Vertrag mehr bekommen, nachdem er wegen eines Totalschadens im Knie fast ein Dreivierteljahr ausgefallen war. Seit seinem Comeback vor ziemlich genau einem Jahr kommt er fußballerisch nicht mehr auf die Beine.

So muss sich der Träger der Fritz-Walter-Medaille in Silber (2012) in Eigenregie auf Profi-Niveau fithalten. Zuletzt trainierte er auch bei Sechzigs Ligakonkurrenten Erzgebirge Aue und MSV Duisburg mit. Bei beiden Vereinen konnte er sich aber nicht für einen Vertrag empfehlen. Und bei den Löwen?

Dort verkauft man Pledls Trainingsbesuch noch als Freundschaftsdienst für einen ehemaligen Junglöwen: „Wir haben einem Spieler, der aus der Jugend von 1860 stammt, die Möglichkeit gegeben, sich fit zu halten“, sagte Pressesprecher Rainer Kmeth gegenüber dem Online-Portal „dieblaue24“. Die personelle Situation lasse im Training derzeit Platz für einen Gastspieler.

Ein Engagement von Pledl bei seinem einstigen Jugendklub scheint derzeit also eher unwahrscheinlich, zumal der Bayerwäldler (Marktwert laut transfermarkt.de: 400.000 Euro) die Gehaltsstrukturen der 2. Bundesliga gewohnt ist, mit denen die Vereine eine Liga tiefer bei weitem nicht Schritt halten können.

− aug