Hochgearbeitet aus U21
Jahn-Nachwuchshoffnung Jonas Bauer: Flügelflitzer mit rotem Flitzer und prominentem Cousin

26.03.2024 | Stand 26.03.2024, 14:56 Uhr

Premiere in Rot: Jonas Bauer debütierte auswärts in Dresden. Foto: imago/Janne

Die Farbe Rot spielt eine dominante Rolle bei Jonas Bauer. Raus aus den roten Trainingsklamotten, rein ins rote Auto. So sieht ein normaler Arbeitstag aus beim 20 Jahre alten Aufsteiger aus der Jahnschmiede. Nach getaner Arbeit steigt der Flügelflitzer in seinen kleinen Flitzer asiatischer Herkunft und fährt heim nach Wolznach im Hopfenland Hallertau, zu seiner Familie, wo er noch wohnt.

Vor der Haustüre dort gibt es für die Nachbarn dann schon mal ein schönes Trio zu bestaunen. „Meine Eltern fahren beide ein rotes Auto“, verrät Bauer. Dass er sich auch noch einreiht, das lag allerdings nicht in seinen Händen. Da hatte der Autopartner des Jahn aber ein richtiges Händchen. „Als ich mein Auto mit meiner Mama abgeholt habe, haben wir schon gerätselt, welche Farbe mein Auto wohl haben wird. Dann war es natürlich auch rot. Jetzt fahren wir daheim alle ein rotes Auto“, erzählt Bauer und lacht. Autotechnisch sticht Bauer in Sachen Bescheidenheit heraus beim Jahn. „Ich versuche da, bodenständig zu bleiben. Ich bin nicht der Typ, der gleich einen großen Wagen braucht. Der kleine tut es auch.“

Überraschender Aufstieg



Sein Glück sucht und findet Bauer eher auf dem Fußballplatz. Mit der Unterzeichnung eines Profivertrags ist im Sommer für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen. „Ich bin mit der Erwartung in die Saison gegangen, dass ich erst einmal in der U21 spiele. Dass ich dann so schnell einen Profivertrag bekommen habe, das kam aus dem Nichts. Das war natürlich eine wirklich tolle Entwicklung.“

Am 26. November 2023 durfte er in Dresden zum ersten Mal ran für die Profis. „Ein besseres Debüt auswärts kann man sich nicht vorstellen. 30 Tausend Zuschauer in Dresden und wir gewinnen auch noch durch einen Last-Minute-Treffer im Topspiel. Mehr geht nicht“, blickt Bauer zurück. Acht weitere Einsätze folgten. Von den insgesamt fünf im Sommer von der Jahnschmiede aufgestiegenen Akteure spielt Bauer aktuell noch die wichtigste Rolle.

Bauer will aber mehr als nur dabei sein. „Ich bin ein sehr ehrgeiziger Typ, der seinen Zielen und Träumen nachgeht. Ich bin zudem ein ruhiger und bodenständiger Typ, der trotzdem selbstbewusst ist und weiß, was er auf dem Platz draufhat“, charakterisiert sich Bauer selbst. „Mein Ziel war es schon immer, Profi zu werden. Es war ein hartes Stück Arbeit, sich da in drei Jahren in der Bayernliga hochzuarbeiten. Dass es nun geklappt hat, das ist überragend.“

Marius Wörl als Nachbarn und Cousin



Sollte es mit der großen Karriere nichts werden, hat Bauer auch schon mal vorgesorgt. Er studiert parallel an der Universität Regensburg Bewegungswissenschaften. Das Studium tue gut, um den Kopf freizubekommen.

Es muss sich ja nicht immer alles um Fußball drehen. In seiner Familie nimmt der nicht nur wegen Bauer eine große Rolle ein. Es gibt noch einen weiteren Profi, wie der 20-Jährige verrät. „Mein Cousin wohnt eine Straße weiter. Er ist auch Profi. Dass ich mit Marius Wörl verwandt bin, das wussten die wenigsten.“ Allerdings. Das ehemalige Löwen-Talent ist aktuell aus Hannover nach Bielefeld ausgeliehen. „Wir schreiben jeden Tag, sehen uns aber aktuell nicht so oft“, erzählt Bauer, der sich an viele gemeinsame Stunden erinnert. „Wir haben früher immer gemeinsam gekickt. Eine Straße weiter ist ein Bolzplatz, wo wir oft gespielt haben. Wir haben uns oft duelliert. Wenn ich mich recht erinnere, dann habe ich ein paar Mal öfter gewonnen“, erzählt Bauer und lacht. „Ich hätte nichts dagegen, wenn wir mal gemeinsam in einem Team spielen würden. Ich habe ich schon ein paar Mal gesagt, dass er gerne herkommen darf“, sagt Bauer und schmunzelt.

Wenn der Jahn, der seine Negativserie endlich beenden will, am Samstag (14 Uhr) Halle empfängt, dann wird auch Bauers Cousin die Daumen drücken. Nicht ganz uneigennützig. Denn Halle sitzt Bielefeld im Nacken.