Vier Rechtsverteidiger fallen aus
FCI-Trainer Köllner hadert nach 0:4-Pleite in Bielefeld mit dem extremen Verletzungspech

30.10.2023 | Stand 30.10.2023, 7:00 Uhr

Früher Ausfall: FCI-Rechtsverteidiger Thomas Rausch musste nach sechs Minuten mit einer Knieverletzung vom Platz, Torwart Marius Funk versucht, Trost zu spenden. Foto: Bösl

Für den FC Ingolstadt hat sich auch die siebte Auswärtsfahrt in dieser Saison nicht gelohnt. Beim 0:4 (0:2) bei Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld setzte es sogar die höchste Niederlage in der laufenden Spielzeit – die Schanzer rutschten infolgedessen auf Platz zwölf ab und liegen nun bereits sechs Punkte hinter dem Aufstiegsrelegationsrang zurück.

Vor der Partie war FCI-Trainer Michael Köllner noch zuversichtlich, die Auswärtsschwäche (erst vier Punkte) zu überwinden. „Es gibt kein Muster, jedes Spiel hatte seine eigene Geschichte“, meinte der 53-Jährige. Das galt auch dieses Mal – eklatantes Verletzungspech und in der Folge schlechtes Defensivverhalten führten zu der empfindlichen Niederlage, die FCI-Verteidiger Ryan Malone auf die Palme brachte: „Wir haben gespielt wie eine Kindermannschaft. Grätschen oder Zweikämpfe müssen auch manchmal wehtun. Das haben wir nicht gemacht.“

Rausch erleidet Innenbandverletzung

Köllner spielte zudem auf die Verletzungen von David Udogu (Bänderriss), Mladen Cvjetinovic (Schlüsselbeinbruch), Yannick Deichmann (Bänderdehnung im Sprunggelenk) und David Kopacz (Bauchmuskelzerrung) an, die sich quasi im Tagesrhythmus aus dem Trainingsbetrieb abmelden mussten. „Das war das Ende einer sehr schlechten Woche für uns. Dass sich jeden Tag ein Spieler verletzt und im Spiel selbst dann der vierte Rechtsverteidiger wegbricht, habe ich überhaupt noch nicht erlebt“, haderte der FCI-Coach.

So nahm die Partie in Ostwestfalen von Beginn an einen ungünstigen Verlauf für die Schanzer. Noah Sarenren Bazee, der später zum Spieler des Tages für die Gastgeber wurde, räumte mit einem rüden Foul FCI-Rechtsverteidiger Thomas Rausch ab und beendete bereits nach sechs Minuten dessen Startelfdebüt in dieser Saison. Der 23-Jährige, der sich schon mehrfach nach langwierigen Verletzungen hatte herankämpfen müssen, schied mit Verdacht auf einen Innenbandriss im Knie aus und fällt erneut wochenlang aus. Für ihn kam Donald Nduka. Der 20-jährige Innenverteidiger, der seinen Vertrag bei den Schanzern erst vor kurzem verlängert hatte, tat sich bei seinem 15. Drittliga-Einsatz jedoch enorm schwer auf der ungewohnten Position und war fast an allen Gegentreffern beteiligt.

FCI-Keeper Funk: Haben die Gier gegen den Ball vermissen lassen

Beim 0:1 kam Bielefelds Linksverteidiger Louis Oppie frei zum Schuss und Malone lenkte den Ball mit dem Oberschenkel unhaltbar für FCI-Keeper Marius Funk in den rechten Torwinkel (12.). Danach hatten sich die Ingolstädter von dem Rückstand gerade erholt und nach einem Konter über Daouda Beleme durch Jannik Mause die große Chance zum Ausgleich – der FCI-Torjäger zögerte aber zu lange mit dem Abschluss und wurde noch geblockt –, da stand es schon 0:2. Sarenren Bazee leitete ein Zuspiel von Oppie weiter auf Kapitän Fabian Klos, und der 35-jährige Torjäger bugsierte den Ball im zweiten Versuch an FCI-Verteidiger Simon Lorenz und Funk vorbei in die Maschen (25.).

Nach dem Wechsel ging es so weiter. Sarenren Bazee tanzte erst Nduka aus und legte den Ball quer zu Merveille Biankadi, der zum 0:3 einschob (55.). Und schließlich gewann Sarenren Bazee auch noch ein Kopfballduell gegen Nduka, der eben erst eingewechselte Kaito Mizuta nahm den Ball auf und schoss zum 0:4 ein (68.). „Bielefeld war präziser in der Offensive und hat uns super ausgespielt“, gestand Malone. Torwart Funk, der eine Woche davor beim 3:0 gegen die SpVgg Unterhaching noch zum dritten Mal in dieser Saison ohne Gegentor geblieben war, meinte: „Wir haben uns schwergetan, die langen Bälle zu erobern und haben auch die Gier und Intensität gegen den Ball, was uns gegen Unterhaching so ausgezeichnet hat, vermissen lassen.“

Am Ende stand ein 0:4 zu Buche, was nach den Spielanteilen nicht hätte sein müssen. Neben Mause, der noch eine Kopfballchance verpasste 27.), hatten auch Lukas Fröde per Kopf (62.) und Julian Kügel (86.) gute Gelegenheiten. „Wir haben es mit Ball ordentlich gemacht, aber hatten nicht die gewohnte Durchschlagskraft“, sagte Funk und forderte mit Blick auf das kommende Heimspiel (Samstag, 16.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund II: „Wir müssen schauen, dass wir Konstanz reinbringen und es nicht immer ein Auf und Ab gibt. Das muss unser Ziel sein.“

DK