Windorfer im Interview
Bundesliga-Profi Maxi Bauer: Aufsteiger, Angelschein und gerne auch mal A-Klasse

26.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:50 Uhr

Maximilian Bauer schaffte beim FC Augsburg sofort den Durchbruch und stand in der Hinrunde fast in jedem Spiel auf dem Platz. Highlight war der 1:0-Sieg am 17. September gegen den FC Bayern. −Fotos: imagoimages

Nach acht Jahren bei der Spvgg Greuther Fürth wechselte Maximilian Bauer (22) aus Windorf (Landkreis Passau) im Sommer nach Augsburg und war dort einer der großen Gewinner der Bundesliga-Hinrunde. Allein sein Marktwert hat sich von 1,6 Millionen auf 3,5 Millionen Euro gesteigert. Im Interview mit der Heimatzeitung erklärt der Innenverteidiger, warum es so gut läuft, er spricht über Duelle mit Bayern-Star Sadio Mane und verrät, weshalb er sich regelmäßig Spiele in der A-Klasse anschaut.

Herr Bauer, ohne Zweifel sind Sie einer der großen Gewinner der Hinrunde. Sind Sie selbst ein bisschen überrascht über diese rasante Entwicklung?
Bauer:
Was heißt überrascht? Man wünscht es sich zwar immer, dass man viel spielt, aber dass es so gut läuft, war nicht vorherzusehen. Ich habe fast jedes Spiel gemacht, und bin − bis auf einmal, als ich wegen einer Gelb-Sperre passen musste – immer auf dem Platz gestanden. Auch die Leistungen waren meist positiv. Natürlich habe ich etwas davon profitiert, dass wir zu Saisonbeginn Verletzungspech hatten und mit Reece Oxford und Felix Uduokhai zwei Innenverteidiger ausgefallen sind. Man wünscht wirklich keinem Teamkollegen eine Verletzung. Aber man muss ehrlicherweise sagen, dass ich dadurch meine Chance vielleicht etwas früher bekommen habe.

Was war denn entscheidend, dass Sie diese Chance so eindrucksvoll nutzen konnten?
Bauer:
Der Wohlfühl-Faktor spielt auf jeden Fall eine große Rolle. Ich bin nach acht Jahren in Fürth hierhergekommen und es hat sofort alles gepasst. Meine Heimat ist nicht weit weg, und mit einigen Kollegen, wie Flo Niederlechner, konnte ich sogar bayerisch sprechen. Wenn rundherum alles gut läuft, überträgt sich das auch auf die Leistungen auf dem Platz.

Sie spielen ja schon Ihre zweite Saison in der Bundesliga. Wer waren denn bisher die stärksten Gegenspieler?
Bauer:
Robert Lewandowski, Erling Haaland und Sadio Mane. Die Klasse, die man bei diesen Spielern im Fernsehen sieht, haben sie auch wirklich auf dem Platz. Haaland besitzt einfach eine extreme Wucht. Und eine unglaubliche Qualität im Abschluss. Als wir in Dortmund gespielt haben, hat man ihn 90 Minuten eigentlich gar nicht gesehen, am Ende hat er doch wieder zwei Tore geschossen. Das ist einfach Weltklasse – und das kannst du dann manchmal auch gar nicht verteidigen.


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Kommen wir von der großen Fußballbühne ins beschauliche Niederbayern. Man hört, Sie schauen regelmäßig beim FC Windorf in der A-Klasse zu.
Bauer: Ja, wenn ich zu Hause bin und Windorf hat ein Heimspiel, dann schau ich eigentlich immer zu. Windorf war mein erster Verein, ich kenne viele Leute, mein Onkel engagiert sich dort sehr aktiv. Daher drücke ich auch die Daumen, dass es klappt mit dem Aufstieg.

Die Verbindung in die Heimat scheint Ihnen sehr wichtig zu sein.
Bauer: Das stimmt. Wenn ich frei habe, fahre ich gerne nach Hause, da fühle ich mich einfach am wohlsten. Da gibt es dann schon auch mal Schnitzel mit Pommes. Das macht einfach niemand so gut wie meine Mama oder Oma. Bei unseren Heimspielen ist auch oft jemand in Augsburg zu Besuch, die Nähe zu meiner Familie tut mir einfach gut.

Welche Ziele haben Sie für 2023?
Bauer:
Ich möchte in Augsburg weiterhin so viele Spiele machen wie möglich und mit dem Verein, möglichst schnell den Klassenerhalt fixieren. Dann hoffe ich, dass ich mit der U21-Nationalmannschaft bei der EM dabei bin. Wenn es so weiter läuft wie im letzten halben Jahr, wäre das natürlich überragend.

Und was ist mit dem Angelschein?
Bauer: Den habe ich schon erfolgreich abgeschlossen.

Und, waren Sie auch schon am Wasser?
Bauer: Nein, ehrlich gesagt war es mir bisher etwas zu kalt. Ich bin wohl eher der Schön-Wetter-Angler. Aber insgesamt sehe ich das einfach als Ausgleich zum Profisport. Bei Fürth sind einige Teamkollegen regelmäßig angeln gegangen. In Augsburg sind es bisher zwei Kollegen, die angeln. Ich denke, es entwickelt sich ein bisschen zum Trend im Fußballgeschäft, ich habe das Gefühl, das machen jetzt immer mehr.


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