A-Klasse Deggendorf
Zweimal Matchwinner an einem Tag: Der denkwürdige Sonntag des Pankofener Stürmers Leon Häusler (20)

08.09.2022 | Stand 09.09.2022, 10:23 Uhr

Sorgte am Wochenende für Furore: Leon Häusler (r., noch im Trikot der Plattlinger Kickers) traf für den SV Pankofen an einem Tag fünfmal – in zwei unterschiedlichen Teams. −Foto: Archiv Franz Nagl

Von Alexander Augustin

Ein Tag, fünf Treffer, zwei Teams: Leon Häusler (20), Stürmer des Deggendorfer A-Klassisten SV Pankofen, erlebte am Sonntag einen denkwürdigen Spieltag.

Als Leon Häusler (20) in den vergangenen Sonntag startete, deutete einiges auf einen eher unangenehmen Tag hin. Der Stürmer war viel zu spät dran, um zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt der zweiten Mannschaft des SV Pankofen zu sein. Für ein Frühstück war auch keine Zeit mehr, also brach er gehetzt und mit leerem Magen auf, um kurz nach Mittag gegen die zweite Mannschaft des FC Deggendorf in der Reserverunde der A-Klasse Deggendorf auf dem Platz zu stehen. „Ich habe mich nicht ganz so gut gefühlt, um ehrlich zu sein“, sagt Häusler rückblickend. Dafür liefen die darauffolgenden Stunden aber nicht allzu schlecht.

Häusler startete trotz seiner verspäteten Ankunft als Sturmspitze – und jubelte bereits nach acht Minuten erstmals. 20 Meter vor dem Tor sah er, dass die Schussbahn frei war, schweißte den Ball ins Kreuzeck. In der 24. Minute ließ er dann zwei Gegenspieler stehen und traf zum zweiten Mal an diesem Tag, von dem er wenig später glaubt, dass er schon zu Ende sei. „Ich hatte Kreislaufprobleme und habe mich nach dem zweiten Tor auswechseln lassen“, erinnert sich der Pankofener, der im Sommer von den Plattlinger Kickers zu seinem Heimatklub zurückgekehrt ist.

Doch Häusler, der als Industriekaufmann arbeitet, erholt sich schnell, kommt zu Beginn der zweiten Halbzeit zurück aufs Feld – und macht dort weiter, wo er aufgehört hat. In der 74. Minute trifft er zum 3:1-Endstand für die Pankofener Reserve und ärgert sich am Ende sogar noch: „Ich war der Chancentod in diesem Spiel, eigentlich hätte ich acht Tore machen können“, sagt der Stürmer, den sie in der Mannschaft „Heisla“ nennen. Die drei Treffer für die Reserve sollten aber nicht die letzten „Heisl“ des Tages bleiben.

Während viele seiner Reserve-Kollegen zum Duschen gehen, bleibt Leon Häusler einfach draußen, setzt sich beim anschließenden Spiel der ersten Mannschaft auf die Bank. Der 20-Jährige ist die Universalwaffe des SV Pankofen, sagt selbst über sich: „Ich bin nicht fit genug für 90 Minuten in der ersten Mannschaft. Also spiele ich überwiegend für die zweite, da kann ich viele meiner Gegenspieler überlaufen. Und wenn ich in der ersten Mannschaft als Joker gebraucht werde, will ich auch da sein.“

Das geht an diesem Sonntag perfekt auf. Mit einem Doppelschlag ist der FC Deggendorf mit 2:0 in Führung gegangen, die Schlussphase läuft. Dann beordert das Trainerduo Manuel Hofmann und Andi Möschl seinen Joker zur Einwechslung. In der 82. Minute betritt Häusler das Feld, trifft mit dem ersten Ballkontakt per Abstauber zum Anschluss – und ist nur zwei Minuten später zum zweiten Mal an diesem Tag der Matchwinner. Bei einer Freistoßflanke vergessen ihn die Deggendorfer Spieler am zweiten Pfosten und Häusler nickt den Ball zu seinem fünften Tor an diesem Tag ein. Mit dem Doppelpack rettet er dem SV einen Punkt.

„Das habe ich noch nie geschafft, dass ich an einem Tag in zwei Spielen treffe“, sagt der Pankofener. Gut möglich allerdings, dass ihm das Kunststück in dieser Saison noch öfter gelingt, wenn man seine Statistiken so anschaut: Fünf Tore in der Zweiten, vier Tore in der Ersten. An diesem Wochenende kann der SVP Häuslers Torrriecher gut gebrauchen. Es geht gegen Spitzenreiter Schöllnach, der in dieser Saison noch keinen Punkt abgegeben hat.