Mit Ruderting bei der „Deutschen“
Tore und Trubel braucht sie nicht: Franzi Höllrigl – die Ausnahmefußballerin hat nur das Team im Blick

21.02.2024 | Stand 22.02.2024, 14:45 Uhr

Ein gewohntes Bild: Franziska Höllrigl dreht nach einem ihrer vielen Treffer jubelnd ab. Sie sieht sich aber als absolute Teamplayerin. − Foto: BFV

Acht Tore auf Bezirksebene, vier Einschüsse bei der bayerischen Endrunde und noch einmal acht Volltreffer beim süddeutschen Coup: Ohne Frage hat Franziska Höllrigl ganz großen Anteil am Triumphzug der Rudertinger Fußballerinnen in dieser Hallensaison.

Davon will die 27-Jährige aber gar nichts wissen: „Ich habe noch nie drauf geschaut, wie viele Tore ich selber schieße. Das registriere ich nicht mal wirklich. Entscheidend ist doch am Ende, dass die Mannschaft funktioniert. Erfolg gibt‘s einfach nur mit einem starken Team.“

Und das Rudertinger Kollektiv wusste sich von der Vorrunde zur „Niederbayerischen“ weg immer wieder zu steigern. Hallen-Trainerin Theresa Hauer kann auf einen total ausgeglichenen Kader bauen – mit einer stets herausragenden Kapitänin. Seit Franziska Höllrigl 2018 nach fünf sehr erfolgreichen Jahren beim SV Frauenbiburg (68 Tore in Regionalliga bzw. Bayernliga) zum FCR kam, war der Weg nach oben vorgezeichnet.

Großen Trubel um ihre Person mag sie nicht



Die dribbelstarke Top-Fußballerin führte das Team gleich im ersten Jahr in die Bayernliga, dort überwintern die Rudertingerinnen aktuell als Dritter. 64 Treffer hat sie seitdem für den Klub erzielt. Großen Trubel um ihre Person mag die Schützin des „Bayern-Treffers des Jahres 2019“ dennoch nicht: „Das ist für mich alles nicht wichtig. Ich muss mich wohlfühlen in einer Gemeinschaft, und das ist in Ruderting der Fall. Genau deswegen läuft es im Moment so gut. Und jetzt nehmen wir in Duisburg das nächste große Erlebnis gerne mit“, sagt die Bauzeichnerin.

Sie kennt sich übrigens recht gut aus in der traditionsreichen Sportschule Wedau, wo vom 1. bis 3. März erst zum zweiten Mal der deutsche Futsalmeister der Frauen gekürt wird. Als Bayernauswahl-Spielerin war sie schon mit der U15, der U17 und der U19 in Duisburg beim alljährlichen Ländervergleich unterwegs und konnte im U19-Team bereits einen zweiten Platz feiern.

Wofür reicht es jetzt beim ganz großen nationalen Showdown? „Wir können da ja total unbeschwert auftreten und das Event genießen. Zu verlieren haben wir ganz sicher nichts“, meint Franziska Höllrigl. Wie schon bei der „Süddeutschen“, sind auch hier die Gegner schwer einzuschätzen.

Das sind die möglichen Gegner



Mit Alemannia Aachen (West-Meister), SV Diez-Freiendiez (Südwest-Meister), DFC Westsachsen Zwickau (Nordost-Meister) und Hamburger SV II (Nord-Vize anstelle von Meister SV Henstedt-Ulzburg) stehen die übrigen Verbandsvertreter fest, dazu kommen die Futsal Panthers Köln (Futsal-Regionalliga) als West-Vize. Laut FCR-Abteilungsleiterin Johanna Maier steht am Mittwoch eine Video-Konferenz mit den DFB-Verantwortlichen auf dem Programm, in der Anreise, Unterbringung in der Sportschule und Turnierablauf erläutert werden. Bei der Premiere im Vorjahr wurde am ersten Tag die Vorrunde in zwei Dreier-Gruppen gespielt (Dauer pro Begegnung 20 Minuten netto). Der Sonntag war den Halbfinals sowie den Platzierungs-Partien und dem Endspiel vorbehalten. Die Auslosung ergab: Die Rudertingerinnen treffen in Gruppe B auf Diez-Freiendiez und die Futsal Panthers Köln.

Franziska Höllrigl bleibt entspannt: „Die ganze Mannschaft freut sich auf dieses Event. So was werden wir sicher so schnell nicht mehr erleben. Deswegen gehen wir ohne Druck in dieses besondere Wochenende und schauen, was wir hier am Ende erreichen können.“