Nach zwei Anläufen in jüngster Vergangenheit haben sie es endlich geschafft – vorzeitig: Mit dem 3:1-Sieg am Sonntag beim SV Perlesreut II ist die SG Breitenberg/Sonnen einen Spieltag vor Saisonende Meister der A-Klasse Freyung und steigt in die Kreisklasse auf.
Vorsichtshalber hatte man bereits die angefertigten Meistershirts „Zwei Vereine, ein Team, Aufstieg“ mitgebracht. Mit großem Fan-Auflauf (nach Bus-„Anreise“), Trommelwirbel und Vuvuzela-Getröte wurde das Ereignis noch vor Ort lautstark und feuchtfröhlich gefeiert, ehe es im Breitenberger Vereinsheim bis in die frühen Montag-Morgenstunden in die Verlängerung ging.
„Wir werden diese Woche noch die Lokale oder Cafes in Breitenberg und Sonnen aufsuchen“, verrät sportlicher Leiter Alexander Lorenz (28) mit süffisantem Unterton. Unter anderem werde man am Mittwoch die zweite SG-Mannschaft im Nachholspiel gegen Wegscheid (in Breitenberg) unterstützen, „und dann haben wir ja auch noch Vatertag...“ Nach dem letzten Punkteduell der „Ersten“ am Sonntag daheim gegen Hinterschmiding sei ein Grillfest vor Ort vorgesehen, die offizielle Meisterparty sei noch nicht terminiert, sagt Lorenz, der Spartenchef bei der DJK Breitenberg ist.
Hier gibt’s die Bilder der Meisterparty
Mit einer „Jetzt-erst-recht-Haltung“ waren die Fußballer der SG (sie besteht seit 2017/18) in die laufende Saison gestartet. Rückschläge machten eher Mut. 2019/21 – die lange Corona-Saison – musste man aufgrund der Quotientenregelung als Tabellendritter hinter Meister Jandelsbrunn und Schaibing abhaken. In der folgenden Spielzeit war die Mannschaft unter dem damaligen Trainer Jürgen Anetzberger als Vizemeister schon einen Schritt näher an der Kreisklasse dran. Bis das erste Relegationsspiel kam: 1:3 gegen den SV Neukirchen v.W. – nach den ersten 90 Minuten der Aufstiegsspiele war der Traum schon wieder geplatzt. Lukas Angerer (23), ebenfalls sportlicher Leiter und damals wie heute Defensivspieler der SG, erinnert sich noch genau an die fatale finale Phase: „In der 80. Minute haben wir das 1:0 geschossen und dann in zehn Minuten drei Tore kassiert. Das war schon bitter.“
Pech, vielleicht auch Nervosität und Unerfahrenheit, vermutet er, mögen eine Rolle gespielt haben. Umso mehr sei man diesmal fokussiert gewesen. „Die jüngeren Spieler haben mehr Erfahrung und auch körperlich die Herausforderung besser angenommen. Wir haben uns insgesamt weiterentwickelt und sind abgeklärter geworden.“
Großen Anteil an der kontinuierlichen Steigerung bescheinigt Angerer dem Trainer. Wolfgang Uhrmann (54) hatte das Amt von Jürgen Anetzberger übernommen und „neue Ansätze mitgebracht“, u.a. mit veränderten Besetzungen der einzelnen Positionen und dem Einbau taktischer Elemente, sagt der „Sunninger“ Abteilungschef Angerer. Und: „Seine Ruhe und Gelassenheit waren sehr gut für die jungen Spieler.“ Dazu gehören Kicker wie Jonas Wimmer (18), Jonas Steininger (20), Josef Wiedmann (20), Maximilian Kainz (18), Lukas Mühlberger (20) und Julian Zinnöcker (19), der seinen bereits in Sonnens Nachwuchsabteilung offenbarten Torinstinkt bestätigte und die Schützenliste der A-Klasse Freyung mit 22 Buden überlegen anführt.
Jugend allein bringt bekannterweise den Erfolg nicht. „Die Mischung stimmt einfach“, betont Alexander Lorenz. Routiniers und Führungsspieler wie Christoph (36) und Manuel (35) Hauzeneder, Matthias Simml (28) oder Christoph Haselbeck (29), selbst der junge Lukas Angerer, gäben ihre Erfahrungen, Tipps und Tricks weiter, „man merkt in jedem Training, dass es passt“.
Der Zusammenhalt findet, so Lorenz, auch darin Ausdruck, dass die SG Breitenberg/Sonnen mit drei Mannschaften im Spielbetrieb mitmischt. „Da sind wir wirklich privilegiert.“ Dass der ein oder andere Jungspund, wie Zinnöcker, Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen weckt und sich mit Wechselgedanken spiele, sei natürlich klar, „aber ich denke, spätestens seit Sonntag ist das alles anders“. Es seien bereits viele Gespräche geführt worden und nach bisherigem Stand bleibe die Mannschaft zusammen. Und die Erwartungen an die Kreisklasse sind schon jetzt hoch. Alexander Lorenz: „Wir freuen uns alle darauf.“ Zuerst wird aber noch ein bisserl gefeiert...
− brö
Na klar: Bierdusche für Coach Wolfgang Uhrmann.
Junge „Einpeitscher“.
Feier der Generationen.
