BFV ehrt Schiedsrichter
Rund 2500 Einsätze: Auf Referee Johann Schichl (71) ist seit 50 Jahren Verlass

02.01.2023 | Stand 17.09.2023, 6:23 Uhr

Über die Verbandsehrenmedaille in Gold freut sich Johann Schichl. Der 71-Jährige hat rund 2500 Spiele als SR geleitet und begleitet. −Foto: Privat

Von Alexander Kriegl

Ob er weiß, welche Medaille als nächstes kommt? „Ich glaube Gold ist so ziemlich die Spitze“, sagt Johann Schichl (71) und lacht. Aber wer ihm zuhört, der merkt schnell: Ans Aufhören denkt der erfahrene Schiedsrichter noch nicht. Solange es sein Körper zulässt, will Schichl aus Wegscheid (Landkreis Passau) weiter auf dem Fußballplatz stehen. Nun wurde er vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) für 50 Jahre Schiedsrichtertätigkeit geehrt – mit der Verbands-Ehrenmedaille in Gold.

Es ist die Widmung eines Unparteiischen, auf den sich der Verband immer verlassen konnte. Auf rund 2500 Einsätze kommt Schichl. Zu Beginn seiner Karriere ist Schichl quasi im Dauereinsatz. „In den Anfangsjahren habe ich rund 80 Spiele pro Saison geleitet“, erinnert sich der Unparteiische, der erst für den TSV Wegscheid auflief und bis heute für seinen Heimatverein pfeift. Dieses Pensum fährt Schichl eine Zeit lang, empfiehlt sich für höhere Aufgaben. Nach fünf Jahren im Dienst steigt er in die damalige A-Klasse auf, heute Kreisliga.

Überhaupt erlebt der Wegscheider, der auch zwei Jahre in der Bezirksliga pfiff, eine vergleichsweise ruhige Karriere. Er entwickelt seine eigene Linie, mit der Zeit lernen ihn die Spieler besser kennen – und respektieren ihn. Nur einmal kippte die Stimmung ins Negative. Ein A-Klassen-Spiel in Erlau, die eine Mannschaft ist klar besser, doch die andere macht das Tor. „Dann ist mir einer der Spieler an die Gurgel gegangen“, erinnert sich Schichl. „Nach dem Motto: Jetzt ist der Schiri schuld.“ Schichl schickt den Hitzkopf vom Platz und meldet den Vorfall, hinterher wird der Übeltäter für ein Jahr gesperrt.

Seit rund fünf Jahren ist Schichl in den A-Klassen der Region zuhause, hilft notfalls auch in der Kreisklasse aus. Gut 25 Spiele hat er heuer geleitet. Und so lang es die Gesundheit erlaubt, wird er weitermachen. „Ich gehe viel Spazieren, hin und wieder Joggen und im Winter auch sehr viel Langlaufen. Das hält fit.“ Schichl ist bereit für die nächste Medaille.


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