Bezirksliga-Rückkehr nach über 40 Jahren
Niederalteich auf Wolke 7: Freudentränen, Feiermarathon – und ein Trainer, der den Aufstieg doppelt genießt

30.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:14 Uhr

So sehen Meister aus: Die Spvgg Niederalteich feiert nach dem 1:0-Sieg ausgelassen mit seinen Anhängern den Bezirksliga-Aufstieg. −Fotos: Helmut Müller

„Gemeinsam zu Legenden!“, ist auf dem Meistershirt der Spvgg Niederalteich zu lesen. Über neunzig Minuten lang feierten hunderte Anhänger ihre „grünen Helden” im letzten Spiel der Saison in Steinach an. Mit Riesenfahnen, Megafon und Trommeln war die Stimmung bereits während der Partie top. Am Ende hieß es 1:0 für den neuen Meister der Kreisliga Straubing. Nach dem Abpfiff brachen alle Dämme und die Freude war grenzenlos. Die Rückkehr in die Bezirksliga nach über 40 Jahren ist perfekt!

Nach dem Motto des Schlachtrufes: „Attacke, oida!“, spielten die Niederalteicher mit viel Power und Engagement. Bereits vor Spielbeginn zweifelte keiner mehr an der Meisterschaft. Am Ende war es Valentin Ketzer, der nach einem schnellen Angriff über rechts von Sebastian Kroner herrlich in Szene gesetzt wird und die Kugel in der 77. Minute im Tor versenkt. „Es ist brutal. Einfach der Wahnsinn!”, freut sich Ketzer über seinen entscheidenden Treffer. Voller Adrenalin und Freude stürmte er zu den Fans raus und ließ sich feiern: „Ich dachte mir einfach, raus zu den Fans. Das Tor gehört unseren treuen Anhängern, die uns immer unterstützen”, freut sich der 22-Jährige.

Nach einem spannenden Zweikampf mit dem SV Auerbach schwebt Niederalteich jetzt auf Wolke 7. „Die jüngste Mannschaft ist verdient Meister. Auerbach hat die letzten Wochen immer am Samstag vorgelegt, wir mussten am Sonntag immer nachziehen. Das ging ganz schön an die Substanz. Und im entscheidenden Moment waren wir da. Ich bin einfach nur unglaublich stolz auf die Mannschaft, auf den gesamten Verein“, jubelt Trainer Tobias Stadler, der gleich nach dem Gespräch mit der Heimatzeitung eine Bierdusche abbekam und ausgelassen mit seinen Schützlingen sowie den Fans feierte. Apropos Coach Stadler: Der verrät anschließend von einem „gravierenden gesundheitlichen Rückschlag an Silvester. „Da stand es Spitz auf Knopf. Ich bin froh, dass ich diesen Aufstieg überhaupt erleben darf“, schildert Tobi Stadler diese dramatischen Minuten und Stunden. Mittlerweile ist aber alles wieder im grünen Bereich – wie eben die Farben von Niederalteich. Der Erfolg hat viele Gesichter, vier will der Meistertrainer aber ganz besonders erwähnen. „Ohne die Vorstandschaft um Johann Kapfenberger, Günther Schneider, Konrad Geiß und Walter Beer, die seit 20 Jahren alles für den Klub geben, stünde der Verein heute nicht da, wo er steht.“

Und die Reise ist noch nicht zu Ende, die Spvgg Niederalteich will auch das Abenteuer Niederalteich couragiert angehen. Das Allerwichtigste: Mannschaft und Trainer bleiben komplett zusammen. Stadler: „Freilich brauchen wir noch die eine oder andere Verstärkung, auch in der Kaderbreite. Aber ich bin überzeugt, dass wir uns auch mit dieser jungen, hungrigen Truppe in der Bezirksliga nicht verstecken brauchen.“

Gefeiert wurde die letzten Tage aus ausgiebig, der Coach hat sich mittlerweile zurückgezogen, genoss den Pfingstmontag mit seiner Familie beim Speedway in Abensberg. Die Mannschaft hingegen ging richtig steil, oder wie es Goalgetter Ketzer, der gleich nach dem Schlusspfiff in den Feiermodus schaltete, formulierte: „Attacke, oida! Wir geben die nächsten Tage Vollgas, Volksfest Moos und dann schauen wir mal weiter..!“