Zwei Fußballspiele innerhalb von 21 Stunden: Dieses Mammutprogramm hat Karin Friedrich am Wochenende abgespult.
Seit über einem Jahrzehnt zählt die 38-jährige Mittelfeldspielerin zu den absoluten Stützen der Kirchberger Frauenmannschaft. Mit ihren Mädels, mit denen sie im Frühjahr erstmals den Landesliga-Aufstieg feierte, musste Karin Friedrich am Samstag zunächst eine bittere 0:3-Heimschlappe gegen den FFC Wacker München II verkraften.
Ein Rückschlag, von dem sich die Torjägerin nicht lange erholen konnte. Schließlich wartete bereits am nächsten Tag eine ganz besondere Partie auf sie: Als erste Spielerin in der rund 73-jährigen Vereinsgeschichte kam sie bei den Herren des SVK zum Einsatz. Knapp 75 Minuten lang spielte Karin Friedrich für die Kirchberger Reserve bei der Auswärtspartie in Viechtach – und hatte maßgeblichen Anteil am 5:4-Erfolg.
Möglich macht dies eine vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) neu geschaffene Regel, von der unter anderem auch schon die Spvgg Rabenstein II Gebrauch gemacht hat. Mit Elisabeth Augustin, Stefanie Biermeier und Anna Hoyer wirkten gleich drei „Räbinnen“ beim 3:1-Erfolg gegen Bürgerholz Regen II mit (Hier geht’s zum Bericht).
„Dass ich als Frau erstmals bei den Männern mitspielen durfte, empfinde ich als große Ehre“, sagt Karin Friedrich auf PNP-Nachfrage. Die Idee sei aus einer Gaudi heraus entstanden – und letztlich habe ihr der ungewöhnliche Einsatz viel Freude bereitet. „Ich finde es toll, dass es in unserem Verein einen so großen Zusammenhalt gibt. Unsere Herren stehen zu einhundert Prozent hinter unserer Frauenmannschaft.“
Trotz der körperlichen Unterschiede zum männlichen Geschlecht überzeugte Karin Friedrich auf ganzer Linie, wie SVK-Pressesprecher Thomas Stangl berichtet. „Sie war für zahlreiche Chancen verantwortlich. Den Treffer zum 3:2 von Sebastian Trauner bereitete sie souverän vor. Ein absolut gelungener Einstand!“
− fed
