Durchmarsch in die Bayernliga
Mit Raupe und Polonaise in die Titel-Sause: Kirchbergs Frauen schreiben weiter an ihrem Fußballmärchen

30.05.2023 | Stand 25.10.2023, 11:06 Uhr

Die Kapitänin robbt voran: Steffi Nirschl führt die „Raupe“ der Sensations-Meisterinnen aus Kirchberg i.W. an nach dem Sieg über Geratskirchen.

Die unglaubliche Reise der Fußballdamen des SV Kirchberg i.W. binnen eines Jahres von der Bezirksoberliga in die Bayernliga – sie fand ihren vorläufigen Höhepunkt am Pfingstsamstag nach dem vorzeitigen 3:1-Meistercoup der Bayerwäldlerinnen in der Landesliga Süd gegen Geratskirchen.

Da der FV Obereichstätt mit dem Punktverlust am vorletzten Spieltag beim 1:1 gegen Murnau schon 90 Minuten vorher die perfekte Titel-„Steilvorlage“ für die Mädels um Kapitänin Steffi Nirschl geliefert hatte, brachen nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Roland Brunner-Ernst auf der Sportanlage in Kirchberg alle Dämme.

Mit Raupe und Polonaise ging’s vor 200 begeisterten Fans in einen Feier-Marathon, der über die Pfingsttage fast ebenso kraftraubend gewesen sein dürfte wie die komplette bisherige Saison. „Ich bin schon zuhause, aber was meine Mannschaft gerade macht, weiß ich nicht“, schmunzelte Trainer Markus Biller – zusammen mit Kollege Markus Schwürzinger sportlich verantwortlich für die Sensation – beim Anruf der Heimatzeitung am Pfingstmontag. „Auf alle Fälle haben sie einige Festzelte unsicher gemacht, zum Beispiel in Moos oder Eppenschlag, soviel ich weiß.“

Billers sportliche Saisonanalyse fällt hingegen betont nüchtern aus: „Wir sind gar nicht so leicht reingekommen in die Saison mit Niederlage und Unentschieden, aber ab dem Auswärtssieg in Anhausen im dritten Spiel ist es irgendwie zum Selbstläufer geworden, man kommt als Aufsteiger in einen Flow – und am Ende waren wir mit bislang nur vier Niederlagen, aber 15 Siegen in 21 Partien auch die konstanteste Mannschaft der Liga.“


Hier gibt’s die Bilder vom Aufstieg


Aus einem geschlossenen Team hervorheben möchte ein Trainer ungern jemanden – aber an der hochklassigen Rückkehrerin Sophie Riepl (aus der 2. Liga in Hoffenheim) und Neuzugang Andrea Kurz (aus der Regionalliga beim SV Frauenbiburg), mit 15 Treffern beste Torjägerin des SVK. „Solche Top-Spielerinnen machen natürlich den Unterschied“, so Biller.
Im Blick auf die Mega-Herausforderung Bayernliga – in der aus Niederbayern bislang nur der FC Ruderting vertreten war – freut sich Coach Biller, dass die Aufstiegsmannschaft komplett beieinander bleibt. „Nichtsdestotrotz werden wir für die Bayernliga noch zwei, drei Verstärkungen brauchen – und da können wir uns nach der vorzeitigen Gewissheit um den Aufstieg an die Planungen machen.“
Biller selbst übernimmt in der kommenden Saison wieder alleine das sportliche Ruder beim Bayernligisten. Kollege Markus Schwürzinger indes übernimmt das neue B-Juniorinnen-Team in Kirchberg, wo es künftig zudem noch ein zweites Damenteam im Spielbetrieb geben wird – damit das Kirchberger Fußballmärchen auch einen nachhaltigen Unterbau bekommt.