Siebenjährige Erfolgsgeschichte
Michael Kordick kündigt Abschied aus Schaibing an −„Ohne ihn gäbe es den Verein nicht mehr“:

25.01.2024 | Stand 25.01.2024, 12:42 Uhr

Coach und Angreifer: Michael Kordick (weißes Trikot) hat sieben Jahre lang viel geleistet für den Fußball in Schaibing. − Foto: Kaiser

Es sei Zeit, eine neue Herausforderung anzugehen, sagt Michael Kordick. Sieben Jahre lang war er Spielertrainer der DJK Schaibing. Nach der laufenden Saison wird der 37-Jährige seinen Herzensverein verlassen, wie Kordick ankündigt. Die Schaibinger Fußballer verlieren eine ihrer Identifikationsfiguren.

Bis Mai will Michael Kordick nochmal alle Kräfte im Verein bündeln, um mit der DJK wieder den Klassenerhalt in der Kreisklasse Passau zu schaffen. Zur Winterpause liegen die Schaibinger auf Platz 11, dem Abstiegsrelegationsang. Zum ersten Nichtabstiegsrang fehlen zwei Zähler. „Der Abschied nach so vielen erfolgreichen Jahren wiegt schwer, mit meinen Spielern hatte ich stets eine tolle Bindung. Hinter mir liegt eine unvergessliche Zeit mit ganz starken Charakteren, welche stellvertretend für sieben außergewöhnliche Jahre stehen“, kommentiert Kordick. Der Angreifer fühlt sich mit 37 Jahren eigener Aussage zufolge „fit genug“ für ein neues Projekt. Früh in der Saison ist in ihm der Entschluss dazu gereift. Nach einem guten Start in die aktuelle Spielzeit merkte der in Waldkirchen lebende Coach schnell, dass die Mannschaft neue Anreize braucht, um sich weiterzuentwickeln. Sieben Jahre lang war er es, der Verein und Spieler auf eine neue Ebene hievte.

Das weiß man bei der DJK und in Schaibing, wie Sportleiter Simon Lemke betont: „Ohne Michael gäbe es den Verein aller Voraussicht nach nicht mehr. In einer Zeit mit vielen persönlichen Schicksalsschlägen, in der viele andere nicht einmal an Fußball gedacht hätten, hat er Großes für Schaibing aufgebaut. Sein Verdienst ist es, dass wieder eine intakte Mannschaft auf dem Platz steht. Für diesen unermüdlichen Einsatz und den damit verbundenen Erfolgen, den der Verein dadurch feiern konnte, sind wir ihm grenzenlos dankbar“, sagt der 38-Jährige.

Unter ihm gelang die Rückkehr in den Spielbetrieb



„Kein Fußball mehr in Schaibing“ lautete die vielsagende Schlagzeile im Jahr 2016. Eine schmerzvolle Saison lang rollte im Herrenbereich kein Ball mehr über die Schaibinger Sportanlage, ehe Michael Kordick zwölf Monate später das Ruder in die Hand nahm. Eine Mammutaufgabe, denn zu Beginn galt es erstmal, ein Team mit elf Spielern zu bilden. Angesprochen auf die Startphase, gibt der mittlerweile 37-jährige zu: „Rückblickend war es schon eine anstrengende, intensive und auch zeitaufwendige Zeit, nachdem ich dem Projekt „Wiederaufbau“ zustimmte.“ Doch die Rückkehr auf den Platz gelang dem Verein aus der Untergriesbacher Marktgemeinde. Sportlich lief es anfangs erwartungsgemäß schwierig, der Spielercoach musste erstmal „eine funktionierende Einheit“ formen und erinnert sich dabei gerne zurück. „Den ersten Sieg haben wir gefeiert wie die Meisterschaft.“

Nach zwei Spielzeiten im unteren Tabellenbereich gelang im darauffolgenden Jahr der Sprung auf Tabellenplatz zwei. Die Aufstiegschance wurde den „Gelb-Blauen“ jedoch aufgrund der Corona Pandemie genommen. Es war der Vorgeschmack auf das, was kommen sollte: Nach einer tollen Saison 21/22 sicherten sich Kordicks Schützlinge erneut Rang zwei, diesmal kam es jedoch zu den „Aufstiegsspielen“. Nach vier kraft- und nervenaufreibenden Partien gelang dem DJK die Rückkehr in die Kreisklasse, auch weil Spielercoach Michael Kordick im Entscheidungsspiel gegen den TSV Hengersberg (2:1 n. V.) doppelt traf. Schon im Spiel zuvor gegen den TSV Würding (2:1) war der Angreifer ebenfalls mit zwei Treffern maßgeblich am Sieg beteiligt. „Für mich persönlich waren die Relegationspartien natürlich das absolute Highlight. Es hat gezeigt, dass mit Wille und Einstellung alles möglich ist.“

Eine Etage höher stellten Mayer, Sicklinger und Co. ihr Können unter Beweis. In einer anspruchsvollen und starken Kreisklasse führte der Weg erneut in die Relegation, in der man im letzten Jahr angefeuert von hunderten Fans „im Nachsitzen“ den ersten Klassenerhalt der Vereinsgeschichte perfekt machte.

− can/red