Finalsieg gegen Grainet
A-Klassist trotz Verletzungsschock mit Nerven aus Stahl: Holzfreyung gewinnt erstmals den „Cup“

31.12.2023 | Stand 01.01.2024, 15:38 Uhr

Erstmals Cupsieger in Freyung: Spieler und Fans der DJK Holzfreyung können es nicht fassen. − Foto: Michael Duschl

1463 Tage nach dem Triumph des TSV Grafenau ist am Samstag in der Dreifachturnhalle in Freyung wieder ein Landkreismeister im Hallenfußball (Futsal) ermittelt worden – und es gab eine Riesenüberraschung: Erstmals gewann die DJK Holzfreyung das Turnier! Mit 5:2 nach Sechsmeterschießen (1:1) setzte sich der A-Klassist im Endspiel gegen Bezirksligist Grainet durch und hat sich wie der SVG für die Kreismeisterschaft in Straubing (14. Januar 2024) qualifiziert. Dritter wurde der TSV Mauth.

Es ist eine völlig skurrile Geschichte, die hinter diesem Cuptriumph steckt. Aber der Erfolg der Holzfreyunger ist keineswegs unverdient, denn angeführt vom überragenden Kevin Gaßler (18 Jahre/fünf Turniertore) hat die DJK viele knapp 700 Zuschauer begeistert – mit schnellen Kombinationen und tollen Torabschlüssen. Außerdem bewiesen die Holzfreyunger Nerven aus Stahl.

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Anders kann man es nicht sagen: Erst gewann der A-Klassist das Vorrundenfinale um den Gruppensieg gegen Grainet (2:1), dann verletzte sich im Halbfinale gegen Oberkreuzberg Spielertrainer Petr Kulhanek schwer am rechten Bein. Der 36-Jährige, der sich erst im Sommer das Wadenbein gebrochen hatte und lange pausieren müsste, erlitt einen Achillessehnenriss und wird in der kommenden Woche operiert, wie er der PNP in der Nacht zum Sonntag schrieb. Der Dramatik nicht genug: Seine hochschwangere Frau Stephanie stand dem verletzten Stürmer zur Seite und fuhr mit ihm ins Krankenhaus. Dort bekam sie nach Angaben der Vereinskameraden Wehen und für die Kulhaneks ging es offenbar direkt in den Kreißsaal. „Aber Fehlalarm“, berichtete der werdende Vater später. Die Cupfeier ließ er übrigens nicht sausen, im Trikot und mit eingegipstem Fuß tauchte der 36-Jährige im DJK-Vereinsheim auf und gratulierte seinen Mitspielern zu einer bemerkenswerten Leistung.

Ohne ihren Spielertrainer blieben sie trotz einer fast halbstündigen Verletzungspause – Kulhanek wurde unter dem Applaus der Zuschauer von den Sanitätern aus der Halle abtransportiert, klar im Kopf und gewannen das Semifinale dank eines Treffers von Michael Schwarz. Im Endspiel boten die DJKler dann Grainet erneut die Stirn und zwangen den Bezirksligisten ins Sechsmeterschießen. Dort trafen alle Holzfreyunger, DJK-Keeper Julian Neustifter wehrte zwei Schüsse des SVG ab und wurde zum Finalhelden. Nach dem Jubel war Co-Spielertrainer Dominik Kinateder war überwältigt von seinen Gefühlen: „Wir sind schon hierher gekommen, um etwas zu reißen und das Halbfinale und Finale wollten wir dann unbedingt für Petr gewinnen – es war ein verrückter Tag für unseren Verein und unser Dorf. Wir sind einfach gut ins Turnier gekommen und das hat uns durch den Tag getragen.“

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