Kreisliga Straubing
Knackt Zwiesel auch Auerbach? Formstarke Glasstädter erwarten Tabellenführer – Geiersthal in Lindberg

14.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:38 Uhr
Franz Nagl

Haben sie auch weiterhin Grund zum Jubeln? Nach einem tollen Start ins Frühjahr mit zwei Siegen (6:1 in Geiersthal, 3:1 gegen Schwarzach) und einem Remis (2:2 in Lindberg) empfangen die Zwieseler am Samstag Tabellenführer Auerbach. −Foto: Frank Bietau

Es war ein heftiges Programm, das die 14 Kreisligisten am Osterwochenende absolvieren mussten. Als gefühlter Sieger ging dabei der SV Auerbach heraus, der mit einem Punktgewinn im Topspiel bei der Spvgg Niederalteich und dem anschließenden 2:0-Heimsieg gegen Steinach den Sprung an die Tabellenspitze geschafft hat. Nicht viel schlechter ist der SC Zwiesel unterwegs.

Mit sieben Punkten aus drei Partien hat die Wagner-Elf in Windeseile die Abstiegsränge verlassen und trifft nun auf den Ligaprimus Auerbach. Für Plattling ist der Zug Richtung Bezirksliga abgefahren. Nach der anhaltenden Durststrecke zogen die Verantwortlichen die Reißleine und stellten die Trainer Sipos/Filiz frei. Ansonsten liest sich die Tabelle wie ein Drehbuch eines Hitchcock-Films. Lediglich Lindberg als Dritter scheint in sicheren Gewässern zu schwimmen. Unten senden die sogenannten Kellerkinder ordentliche Lebenszeichen. Nein: Im April 2023 kann sich fast niemand dem Klassenerhalt sicher sein!

Zwiesel – Auerbach: Über der Glasstadt herrscht momentan eitel Sonnenschein. Sieben Punkte holten die Zwiesler 2023 und machten dabei elf Buden. Zuletzt wurde der Geier eindrucksvoll mit 6:1 auf dessen Terrain gerupft. Wenn man die Tabellenstände ausklammert, kommt Auerbach zum Topspiel in die Glasstadt. Zwiesels Trainer Andi Wagner wiegelt aber gleich ab: „Wir bleiben auf den Boden der Tatsachen, weil wir grad mal über den Strich geklettert sind“, sagt Wagner, weiß aber auch, dass es momentan gut läuft für die Seinen. Peter Gallmaier sieht dies ein bisschen anders: „Zwiesel ist mit der Qualität für uns eine Mammutaufgabe“, sagt der Auerbacher Übungsleiter, der zwar mit den Ergebnissen hochzufrieden ist, aber auch anmerkt, dass „wir spielerisch nicht immer überzeugen konnten, aber die Einstellung gestimmt hat. Und die brauchen wir auch in Zwiesel!“ Die Mentalität beim Tabellenführer stimmt also. „Meine Truppe kann über ihre Grenzen gehen und wird es auch diesmal tun“, ist sich Gallmaier sicher.

Lindberg – Geierstahl: Viele Eier hat der Osterhase den Lindbergern nicht vergönnt. Nur gegen Plattling sprang bei einem 0:0 ein Pünktchen heraus. Platz zwei ist nun sechs Punkte entfernt. „Wir müssen zuhause wieder anders auftreten“, fordert Co-Trainer Dominik Wagner und bedauert die zuletzt eher schwächeren Auftritte des sonst so bärenstarken Aufsteigers. Ähnlich ergeht es es den Gästen. Nach dem Sensationssieg zum Jahresauftakt gegen Niederalteich (3:2) folgten zwei derbe Packungen gegen Steinach (1:5) und Zwiesel (1:6), der den Fall auf einen direkten Abstiegsplatz mit sich trug. „Wir müssen unbedingt den Schalter umlegen und in Lindberg ans Maximum gehen. Alles andere hilft uns in der jetzigen Situation nicht“, sagt Spielertrainer Thomas Ketzer.

DJK Straubing – Degernbach: Mit dem ASV kommt die Mannschaft der Stunde zur DJK, die am Freitagabend gegen Motzing (Ergebnis siehe Seite 14) noch nachsitzen mussten. „Wir sind leider nach einem guten Spiel in Winzer leer ausgegangen“, bedauert DJK-Coach Volker Oßwald, der aber an diesem Wochenende sechs Punkte anstrebt. Das gelingt aber nur, wenn „in puncto Zielstrebigkeit und Genauigkeit wir eine Schippe drauflegen.“ Den Degernbachern flattern nach den zuletzt erzielten Resultaten vor der DJK nicht die Nerven. „Wir wissen, dass wir unangenehm zu bespielen sind. Aber wir sind auch so bodenständig und wissen, dass wir jeden Punkt brauchen, weil es sonst ganz schnell wieder nach unten geht“, weiß Sportchef Billy Bonakis.

Schwarzach – Plattling: Ein ziemlich richtungsweisendes Spiel für die Plattlinger steht am Sonntagnachmittag auf dem Programm.Der momentanen Richtung trauten die Plattlinger Verantwortlichen nicht und zogen mit der Freistellung des ohnehin im Sommer scheidenden Trainer-Duos Mark Sipos und Mehmet Filiz die Notbremse. „Mit der Art und Weise wie wir Fußball spielen, können wir nicht zufrieden sein“, bedauert Sportchef Michael Döschl. Beim SVS wechseln immer wieder Licht und Schatten. „Trotz des 6:2 war der Sieg kein Befreiungsschlag, weil die Konkurrenz ebenfalls gepunktet hat“, weiß Schwarzachs Chefanweiser Stefan Meier, der nun weitere Topleistungen seines Teams fordert. Am liebsten gleich gegen die Isarstädter.

Niederalteich – Motzing: David gegen Goliath? Mitnichten! Die letzten Ergebnisse der Stadler-Elf lassen eine solche These nicht wirklich zu. 2023 gelang noch kein Sieg. Die Tabellenführung ist futsch! Sportchef Tobias Jakob haut aber nicht noch unnötig auf seine junge Truppe drauf. Im Gegenteil: „Ich bin absolut überzeugt von der Klasse unserer Mannschaft und gehe felsenfest davon aus, dass wir mit dem Heimspiel gegen den SV Motzing wieder in die Spur zurückfinden“, gibt sich Jakob siegessicher. In Motzing hat man sich mit der Rolle des Underdogs längst abgefunden. Auch wenn das 1:1 gegen Kirchberg zu wenig ist, gibt sich Markus Heigl weiter optimistisch. „Mit dem Auftreten war ich absolut zufrieden“, sagt Heigl und hofft auf „Bonuspunkte“ am Freitagabend bei der DJK, um dann zum „mitunter schwierigsten Gastspiel der Saison“ in Niederalteich anzutreten.

Kirchberg – Winzer: 33:33 Tore, bei sieben Siegen und genauso vielen Niederlagen und fünf Remis. Der SV Kirchberg ist offensichtlich das Mittelmaß der Liga. Doch trotz der guten Punktausbeute im neuen Jahr bisher wiegt man sich im Bayrischen Wald lange nicht in Sicherheit. „Der Punkt gegen Motzing ist für uns zu wenig. Blicken wir auf die Tabelle nach unten, kann uns eine Niederlage gegen den punktgleichen SV Winzer schon direkt an die rote Zone bringen“, heißt es von den beiden gleichberechtigten Trainern Kronschnabel und Winter. An der Donau trägt der „Darius-Effekt“ erste Früchte. Der SVW ist noch ungeschlagen. „Mit der Punkteausbeute sind wir natürlich zufrieden“, freut sich Sportchef Christian Geier über die Ergebnisse vom Osterwochenende und weiß von der Qualität des neuen Trainers Darius Farahmand. „Alle ziehen mit. Alle können wir viel von ihm lernen“, verrät Geier über die sichtbaren Fortschritte der Mannschaft in punkto Taktik und Spielaufbau, weiß aber auch, dass „es in Kirchberg wieder bei 0:0 losgeht, und wir wieder alles abrufen müssen, um einen Punkt holen zu können.“

Steinach – Neuhausen: „Wir sind den Abstiegsrängen wieder gefährlich nahegekommen“, bedauert Steinachs Trainer Daniel Färber. Bedauerlich ist auch das Urteil (0:2) des Sportgerichts zum Wechselfehler, der den Steinachern gegen Kirchberg unterlaufen ist. „Mit einem Sieg können wir uns deutlich von den Abstiegsrängen distanzieren, das ist unser Ziel“, hofft Färber. Beim Vorjahreszweiten dröhnen nach wie vor die Alarmsignale. Zu wenig wurde aus den bisherigen Spielen erreicht. Das weiß auch der nach der Freistellung von Spielertrainer Roland Moosmüller alleinverantwortliche Johann Lauerer: „Bis zum Saisonende ist für uns jedes Spiel ein Endspiel. Unser Ziel ist es, so viele Punkte wie möglich zu holen, um noch die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren!“ Klingt das schon nach Durchhalteparolen? Hoffnung schöpft Lauerer aus dem Auftritt seiner Elf beim 1:1 gegen Niederalteich, wo er selbst einen Treffer hinzu steuerte. „Die Ansätze und unsere Spielweise war gegenüber den letzten Wochen um einiges besser“, erklärt Lauerer.